Anton Petschauer (Winklern)
Er ist ein Glücksbringer
Anton Petschauer (39) wird wohl gerade zu Jahresbeginn von den Leuten gern gesehen, er ist nämlich Rauchfangkehrer – und als solcher ein „Glücksbringer“. Er übt sein Handwerk schon in vierter Generation mit Leidenschaft aus und beschäftigt zwei Mitarbeiter. Anton Petschauer lebt mit Freundin Bettina in der Gemeinde Nußdorf und betreibt seine Firma in Winklern im oberen Mölltal.
OVT: Herr Petschauer, sprechen einen die Leute als Rauchfangkehrer zu Jahresbeginn auf den „Glücksbringer“ an?
Anton Petschauer: Angesprochen werde ich schon des Öfteren, es gibt auch manche die fragen, ob sie mich berühren dürfen, denn ein altes Sprichwort sagt: „Rauchfangkehrer berühren bringt Glück.“
Warum zählt der Rauchfangkehrer neben Kleeblatt, Fliegenpilz und dergleichen zu den Glücksbringern? Wissen Sie, wo das herkommt?
War der Kamin verstopft, kam das einer kleinen Katastrophe gleich: Es wurde kalt im Haus und man konnte nicht mehr kochen. Die Rettung nahte in Form des Rauchfangkehrers. Er reinigte den Kamin, brachte Wärme und damit Glück ins Haus zurück.
Einen Rauchfangkehrer wird es immer brauchen. Wie ist es denn um den Nachwuchs in ihrer Branche bestellt?
Das stimmt, es wird immer einen Rauchfangkehrer brauchen! Also bei mir hat sich in den letzten beiden Jahren leider kein Lehrling beworben, vielleicht kommt das daher, weil sich niemand mehr die Hände schmutzig machen möchte.
Welche Voraussetzungen und Ausbildung braucht es bis zum Rauchfangkehrermeister?
Es braucht drei Jahre Lehrzeit, danach kommt die Meisterschule mit Unternehmertraining. Arbeiten im Freien, Schwindelfreiheit, körperliche Wendigkeit, Kontaktfreudigkeit – all das sind einige der Grundvoraussetzungen, die man mitbringen muss, wenn man sich für diesen Job entscheidet.
Ein Rauchfangkehrer muss bei jedem Wetter aufs Dach. Was gilt es dabei besonders zu beachten?
Stimmt, aus diesem Grund muss ein sicherer Zugang zum Kamin vorhanden sein. Das wird nur leider nicht von allen Kunden wahrgenommen beziehungsweise errichtet, sondern teilweise ins Lächerliche gezogen.
Gab es bei der Arbeit Situationen, die Ihnen in Erinnerung blieben?
Das genialste Erlebnis war, als ich mit dem Hubschrauber zu einer Schutzhütte raufgeflogen wurde um die Kehrtätigkeit durchzuführen – und dort auf 2.500 m Seehöhe meine Freundin Bettina kennengelernt habe.
Als Hobbies nannten Sie beim 2014er OVT-Interview unter anderem, Radrennen für das Team „RC Fitstore 24“ zu bestreiten sowie Freitags-Nachdienste beim Roten Kreuz in Winklern zu absolvieren. Gibt es mittlerweile neue Interessen?
Ja, da hat sich einiges verändert. Die Sache mit der Rettung habe ich 2018 aus privaten Gründen beendet und in die Radrennpension habe ich mich auch verabschiedet.
Aktuell ist aber, dass Sie 2019 ihren Pilotenschein gemacht haben. Was war der Auslöser dafür?
Da ich 2017 den Segelfliegerschein gemacht habe, wurde mir schnell klar, dass es in Richtung Privatpilotenschein geht. Und ich vielleicht, wenn es die Zeit erlaubt, auch noch den Hubschrauberschein machen werde.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ noch gern abschließend gefragt?
Der „Oberkärntner Volltreffer“ berichtet über diverse Veranstaltungen, es werden Stellenanzeigen angezeigt und es gibt die interessante Rubrik „Was ist los in Oberkärnten“. Also: Daumen hoch!
Kurz gefragt:
Beruf: Rauchfangkehrer-Meister
Sternzeichen: Widder
Ich höre gerne (Musik): quer durch die Bahn
Ich trinke gerne: ein gutes Glas Wein
Lebensmotto: abheben – und doch am Boden bleiben
Vorsätze für 2020: diverse kleine & größere Pläne Realität werden lassen
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