Anton Bernhard (Greifenburg)


Anton Bernhard (Greifenburg)

20.05.2022

Extremsportler und Lagerhaus-Verkäufer

 

Sich „quälen“ gehört zum Triathlon

 

Anton Bernhard (56) führte der Radsport schon rund um die Welt: Ob Hawaii oder Las Vegas, Südafrika, Frankreich, Dänemark oder hierzulande. Im Vorjahr holte sich der gelernte Kfz-Mechaniker in seiner Altersklasse souverän den Sieg bei der „Challenge St. Pölten“ oder 2016 den „Ironman“-Staatsmeistertitel, wofür er vom Landeshauptmann geehrt wurde. Der Drautaler, dessen sportliche Heimat der „RC MTB Möllbrücke“ ist, wird am 12. Juni bei der Dolomitenradrundfahrt demnächst wieder an den Start gehen. Anton Bernhard lebt mit Ehefrau Kathrin in Greifenburg, hat vier Kinder und einen Enkel.

 

OVT: Herr Bernhard, zur „Challenge St. Pölten 2021“ gibt`s eine recht bezeichnende Episode gemäß ihrem Motto „Ohne Ehrgeiz geht im Sport nix“!

Anton Bernhard: Das könnte man so sagen. Bei einem Anstieg mit dem Rad war nämlich plötzlich ein steirischer Kontrahent auf gleicher Höhe und grüßte mich noch freundlich mit „Habedere“ – und das war für mich Startkommando noch mehr Gas zu geben. Im Ziel sagte er mir später, dass er da schnell wusste einen großen Fehler gemacht zu haben. Er hätte damit lieber zuwarten sollen, so sah er in meinen Augen sofort meinen unbedingten Siegeswillen aufleuchten.

Seit dem Vorjahr waren die Wettkämpfe coronabedingt dünn gesät. Wie zuversichtlich blicken Sie nun auf die Saison 2022?

Sie wird wohl besser werden als 2020 und 2021, dennoch bleibt vieles ungewiss. Es ist eine angespannte Lage, man kann jederzeit mit Absagen konfrontiert sein. Prekär insofern auch, da man Startgeld vorab zahlt und findet ein Rennen nicht statt, bleibt nur die Hoffnung, dass es verschoben wird und irgendwann nachgeholt wird. Daher – ich lass` es einfach auf mich zukommen.

Wie haben Sie sich für heuer vorbereitet?

In den letzten Jahren habe ich gelernt, dass ich mehr auf meinen Körper horche, flexibler bin und das Wetter bestimmen lasse. Zudem bin ich in meinen stetigen Leistungstests über die Hundert Prozent, kann also nur sagen „ich fühl` mich jünger als ich bin“. Ich merke das auch beim Rad-Training. Überholt mich jemand, egal welchen Alters, spornt mich das nur noch umso mehr an – und ich kontere. Bei einem Alban Lakata wär`s mit Sicherheit was anderes!

Zusätzlich zum Triathlon haben Sie in den letzten Jahren auch eine Passion zum Einzelzeitfahren entwickelt, wobei Sie ein Rennen spezieller ins Auge gefasst haben!

Das sind die 47 Kilometer, 300 Höhenmeter, rund um den Attersee Anfang September. Man muss jedoch bei der Nennung sehr schnell sein, um einen der 1.400 Startplätze zu ergattern. Es ist mir schon passiert, dass ich in der vierten Minute nach dem das Portal für die Anmeldung geöffnet wurde, keinen Startplatz mehr bekam.

Welche sportlichen Highlights werden Sie nie vergessen?

Ich bin ja „ewiger“ Sportler. Ob früher als Läufer am Berg oder Marathon. Beim Wien-Marathon war ich 2008 etwa drittbester Österreicher und auf Rang 24 und bekam auch die Einladung ins Profi-Feld. Ich holte den Vize-Europameistertitel in Frankfurt in meiner Altersklasse bei 41° Grad Celsius. Selbst die Absperrungsgitter versanken damals im Asphalt.

Ein besonderes Erlebnis war für Sie aber auch die Nürnberger „Challenge Roth“.

Mit 5.000 Teilnehmern ist sie weltweit die größte auf der Triathlon-Langdistanz. Dort hat man das Gefühl mit dem Rad in die Menge zu fahren, und plötzlich tut sich eine Durchfahrt auf. So nah sind die Zuschauer. Dennoch hat der Hawaii-Triathlon auf Big Island am meisten Flair, ist zugleich auch der härteste. Schon Tage zuvor beginnt ein Kribbeln im Körper. Auf Hawaii sind auch nur 2.500 Teilnehmer zugelassen, die außerdem qualifiziert sein müssen und das Startgeld beträgt 1.000 Euro.

Im Extremsport spielen auch Finanzen eine nicht unwichtige Rolle.

Ja, durch die Reisen, Flüge und die Unterkünfte. Gottseidank organisiert alles meine Frau Kathrin. Ich konnte aber immer wieder auf Sponsoren, wie meinen Verein „RC MTB Möllbrücke“, oder meinen Arbeitgeber, das Raiffeisen Lagerhaus zurückgreifen. Zum anderen braucht´s beim Triathlon sehr kostspieliges Equipment wie Neoprenanzüge oder Spezialräder.

Sie werden bei den Rennen auch gern um ihren Familienzusammenhalt beneidet. Wie kam`s zu ihrem „triathletischen“ Familien-Unternehmen?

Weil zum Beispiel alle Mitglieder meiner Familie beim Rennen strategisch als „Streckenposten“ positioniert sind. Wenn ich bei jemandem vorbeikomme, höre ich via Live-Tracker die Zeit von Mitbewerbern. Allerdings gab`s auch schon Falschmeldungen, dann brannte schon mal der Hut! Die Familie ist eine zusätzliche Motivation.

Bleibt dabei auch Zeit für „Highlights“ abseits des Sportlichen?

Ich werde nie vergessen als wir einmal in Chicago fast den Anschlussflug nach San Francisco verpasst hätten. Von dort ging`s weiter nach Hawaii. Zu siebt - meine jüngste Tochter Sophie war erst fünf Jahre - schienen wir wegen all unseres Gepäcks und meines Radls den Flieger zu versäumen. Wir wurden sogar im Flughafengebäude ausgerufen und letztlich dann direkt auf dem Rollfeld auf einem Koffer-Anhänger alle gemeinsam zum Flieger gebracht.

Apropos Hinterkopf: Welchen Wunschtraum hätten Sie noch?

Ich möchte einmal die kanadische Wildnis erkunden. Am liebsten von einer traditionellen Blockhütte aus. Natürlich nicht auf eigene Faust, sondern professionell geführt.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne noch gefragt?

Ich schaue ihn sehr gern an. Er hat viel Regionales, Allgemeines und man sieht darin die unterschiedlichsten Personen, Charaktere – vom Promi bis zum Nachbarn von nebenan. Und er berichtet auch von anderen Sportarten.

 

Kurz gefragt:

Sternzeichen: Zwilling

Ich schaue gern (TV, Film): Alles was mit Action verbunden ist.

Lieblingsgetränk: hausgemachte Säfte

Lieblingsfarbe: früher rot, heute eher schwarz

Glücksbringer: meine Familie


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