Annalena Unterwaditzer BScN (Graz, Berg im Drautal)


Annalena Unterwaditzer BScN (Graz, Berg im Drautal)

18.11.2022

Diplomierte Pflegeperson (DGKP)

 

Pflege daheim ist ein Zukunftsthema

 

Annalena Unterwaditzer (25) ist ausgebildete diplomierte Pflegeperson, mit einem Bachelor in Pflegewissenschaften und hat die Weiterbildung zur „Praxisanleitung“ absolviert. Seit 2019 ist die Drautalerin als Wohnbereichsleitung in einem Pflegeheim in Graz tätig. Darüber hinaus ist sie diplomierte Mentaltrainerin und verfügt über eine Zusatzausbildung zur Burnout Prophylaxe. Am 10. Dezember veranstaltet sie in ihrem Heimatort Berg einen Workshop unter dem Titel „Pflege daheim“ mit ihrer Kollegin Eva Maria Unger. Annalena Unterwaditzer lebt mit ihrem Ehemann in Graz.

OVT: Fr. Unterwaditzer, was vermitteln Sie in ihrem Workshop?

Annalena Unterwaditzer: Man hat die Gelegenheit, an einem Tag sein Wissen und seine Kenntnisse rund um die Pflege zu erweitern und in einen gegenseitigen Austausch zu gelangen. Um möglichst gut auf jeden einzelnen eingehen zu können, haben wir die Anzahl vorerst auf zehn Teilnehmer begrenzt. Es werden Themen rund um die Pflege zu Hause – also in den eigenen vier Wänden – besprochen. Angehörige und Interessierte sollen die Möglichkeit haben, Grundkenntnisse zu erlangen und sich dadurch sicherer in der Pflege von ihren Liebsten - oder auch das zukünftige selbst – fühlen. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen und Interessierte. (E-Mail: office@pflegestark.at; Tel. 0664-2534484)

Wie läuft dieser Workshop-Tag jetzt konkreter ab?

Über einen Mix aus Theorie und Praxis wird letztlich die Pflege für alle Personen einfach erklärt. Wir behandeln mehrere Themenfelder: Anlaufstellen für pflegende Angehörige, Wo bekomme ich Unterstützung her, was gehört in den Notfallkoffer für daheim, Stürze, oder die Anpassung des Wohnraumes. Wir sprechen über vorbeugende Maßnahmen aber auch darüber, wie man mit einer Sturzsituation umgehen soll, wenn diese bereits eingetreten ist. Ein ganz besonderer Punkt dabei sind die individuellen Geschehnisse. TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, ihre Situation zuhause zu schildern und Fragen oder Unsicherheiten gemeinsam mit uns vor Ort zu besprechen.

Apropos Praxis: Da hätten Sie ja zudem was Tolles anzubieten. Ist das nicht eine Art „Cyber-Anzug“?

Ja, es gibt zusätzlich die Möglichkeit eines Simulationstrainings mit einem Alters-Simulationsanzug. Unter dem Motto „Testen Sie das Alter“ können unsere Teilnehmer lernen, wie es sich anfühlt, wenn man mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen und Hindernissen des Alters zurechtkommen muss. So wird man dafür sensibilisiert, was alte Menschen nicht mehr gut können, wie es wäre, mit einer Beeinträchtigung der Mobilisation, des Gehens zu leben. Zusätzlich haben vier verschiedene Brillen, welche diverse Sehbeeinträchtigungen darstellen. Aber zu viel darf ich jetzt noch nicht verraten, dazu müssen unsere Teilnehmer diesen Anzug schon selbst ausprobieren. Für mich ist das Spannendste dabei, dass wir selbst dadurch lernen, mehr Verständnis für die zu Pflegenden aufzubringen und uns besser in Situationen hineinfühlen können.

Haben Sie übrigens diesen „Alters-Anzug“ auch an sich selbst getestet?

Natürlich! Ich finde, jede Person im Pflegebereich sollte diesen Anzug einmal ausprobieren. Es fühlt sich im ersten Moment etwas erschreckend an, da man nicht damit rechnet, wie sich ältere Personen fühlen können bzw. welche Einschränkungen sie haben können. Doch es ist auch aufklärend und zeigt, wie wichtig es ist, nicht immer nur theoretisch über Krankheitsbilder zu lernen, sondern selbst zu erfahren. Ich habe dadurch gelernt, den Patienten mehr Zeit für gewisse Tätigkeiten zu geben – vor allem beim Zuknöpfen von Mänteln.

Was war Auslöser dieses Projekt überhaupt ins Leben zu rufen?

Das Thema „Pflege daheim“ beschäftigt immer mehr Menschen. Solche Situationen bringen enorme Herausforderungen mit und können zu einer Vielzahl von Veränderungen führen. Der Großteil der pflegebedürftigen Personen in Österreich wird zuhause von Angehörigen gepflegt und betreut. Für viele Pflegende ist dies selbstverständlich oder wird auf Wunsch der Angehörigen ausgeübt. Oft gelangen die Angehörigen ganz unerwartet in die Rolle der Pflegenden oder der Pflegebedarf wird schleichend über Jahre hinweg mehr. Unabhängig davon geht es vielen pflegenden Angehörigen ähnlich. Sie erleben soziale Veränderungen, erhalten mehr Aufgaben und müssen sich mit noch unerfahrenen Tätigkeiten beschäftigen. Das kann in vielerlei Hinsicht zu Stress, Müdigkeit, Reizbarkeit bis hin zur eigenen Erkrankung führen. Wir wollen mit unseren Kursen die Angehörigen unterstützen und auf ihrem Weg begleiten.

Sie konnten bereits einige Erfahrungswerte sammeln.

In der Steiermark haben wir bereits einige Kurse und Vorträge für pflegende Angehörige abgehalten und bieten nun auch in Kärnten diese Möglichkeit an. Im Rahmen von Tagesworkshops erläutern wir eben grundlegende Informationen über die Pflege zuhause und besprechen Tipps und Tricks, um Angehörige zu unterstützen und die Pflege zu erleichtern. Mit unserem Wissen möchten wir nun Angehörige entlasten und informieren.

Welchen Wunschtraum hätten Sie abseits ihres beruflichen Tuns?

Mein größter Wunsch derzeit ist es, viele unterschiedliche Kulturen und Länder kennenzulernen. Ich wurde zum Beispiel durch ein Praktikum in einem Krankenhaus in Sri Lanka erst aufmerksam gemacht, wie wichtig die Unterstützung der Angehörigen für zu Pflegende ist.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ bei ihren Heimat-Besuchen noch gern gefragt?

Ich muss ehrlich zugeben, dass mein erster Weg bei einem Heimatbesuch in die Küche ist und dort immer der Oberkärntner Volltreffer aufliegt. Es ist so spannend zu sehen, was sich zu Hause alles so tut! Ich bekomme aber auch viele Fotos von Zeitungsartikel von meinen Eltern per Handy geschickt.

 

Kurz gefragt:

Sternzeichen: Zwilling

Ich höre gerne (Musik): Opus, Matakustix

Leibgericht: Schlipfkrapfen von da Omi

Lieblingstier: Igel

Lebensmotto: Lebe nie ohne zu lachen.


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