Anja Lax-Peitler (Rennweg)


Anja Lax-Peitler (Rennweg)

10.01.2020

„Miteinander – Füreinander“

Anja Lax-Peitler (42) übernahm 2008 die Leitung der „Katschtaler Sängerrunde“ von ihrem Vater Alfred Peitler, der den Chor 1981 als Sing- und Spielgruppe gegründet hatte. Die hauptberufliche Religionslehrerin war 2016 auch eines der 43 „Gesichter der Region“ im Zuge der Kampagne „Drauf bin i stolz“ der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Nockregion-Oberkärnten. Sie wurde dazu von ihrer Sängerrunde nominiert. Anja Lax-Peitler lebt mit ihrem Ehemann Josef in Rennweg, hat zwei Töchter, Susanna (10) und Helena (13).

OVT: Frau Lax-Peitler, wie blicken Sie mit der „Katschtaler Sängerrunde“ auf das vergangene Jahr zurück?

Anja Lax-Peitler: 2019 war für unseren Chor ein sehr erfolgreiches, aber auch arbeitsintensives Jahr. Neben den traditionellen Terminen (Bergmessen, Feste und Feiern, Messgestaltungen, Heimatabend, Adventweg) wirkten wir erstmals beim Chorfestival „Feuer und Stimme“ im Lungau mit. Im Herbst veranstalteten wir das 19. Oberkärntner Singwochenende, eine zweitägige Fortbildungs-Veranstaltung mit rund 140 Sängern aus Nah und Fern. Vom Herrichten bis zur Endreinigung war der gesamte Chor im Einsatz. Im Dezember luden wir dann zum 20. und leider auch letzten Mal zur Benefizveranstaltung „Auf Weihnachten zua“ ein. Bei dieser Benefizveranstaltung konnten wir heuer der Schule in Rennweg über 1.700 Euro für die Anschaffung von Pausenspielen übergeben. Der Höhepunkt unseres Chorjahres waren sicher unsere beiden Adventveranstaltungen in der Kirche in St. Peter und der Kirche in Malta. Unter dem Titel „Mach dich auf den Weg…“ wurde von der Laienspielgruppe Malta ein eigens dafür geschriebenes Theaterstück aufgeführt und von der genialen Volksmusikgruppe „gschrems“ aus dem Mölltal und unseren alten und neuen Liedern begleitet.

 

Und wie sieht es nun für 2020 aus?

Voller Freude und Elan blicke ich auf 2020: Wir wurden vom Chorverband Salzburg eingeladen, um als Kärntner Botschafter bei der Salzburger Langen Nacht der Chöre mitzuwirken. Darauf freuen wir uns schon sehr.

 

Sie sind seit ihrem 15. Lebensjahr Mitglied der Sängerrunde und traten 2008 als Chorleiterin in die Fußstapfen ihres Vaters. Wie ging das vonstatten?

Für mich war das alles andere als selbstverständlich, ich wollte eigentlich nie Chorleiterin sein. Einige Zeit habe ich als Stellvertreterin von Papa Lieder einstudiert. Das hätte mir völlig gereicht. Als Chorleiterin hat man schon eine viel größere Verantwortung. Als Stellvertreterin lernt man ein Lied ein und geht dann wieder zurück in den Chor als Sängerin. Diese Kombination fand ich super. Als mein Papa dann endgültig beschlossen hat, die Stimmgabel sozusagen an den Nagel zu hängen, war für mich die Entscheidung sehr schwer. Schlussendlich hat die Neugierde überwogen. Im Nachhinein war das für mich eine der besten Entscheidungen überhaupt, denn ich liebe meine Tätigkeit sehr.

 

Wo sehen Sie den Unterschied zwischen ihrer und seiner Chor-Führung?

Papa ist sicher der beste ehemalige Chorleiter, den sich ein Nachfolger überhaupt wünschen kann. Er ist nicht nur ein großartiger Sänger, sondern vertraut mir und meiner Einschätzung, lässt sich auf alle Vorschläge und neue Literatur ein und ist immer da, wenn ich zweifle oder Probleme mit irgendeinem Lied habe, das ich aber unbedingt einstudieren möchte. Trotzdem mischt er sich nie in meine Chorleiterentscheidungen ein. Ich habe versucht, das was ihm wichtig war - deutliche Aussprache, die Literatur nach dem Publikum zu wählen, eine gute Gemeinschaft - weiterzuführen. Dennoch sind wir auch sehr unterschiedlich. Aber da fragen Sie am besten unsere Sänger, die seit dem ersten Tag der Sängerrunde dabei sind.

 

Welche Eckdaten rund um die „Katschtaler Sängerrunde“ sollte man kennen?

Ich darf 28 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 18 und 60+ dirigieren. Mir zur Seite steht mein Mann als Obmann mit einem großartigen Vereinsvorstand, der sich sehr um die Anliegen des Chores bemüht. Es gibt uns seit 1981, und somit werden wir nächstes Jahr unser 40-jähriges Jubiläum feiern.

 

Was sind die größeren Herausforderungen, denen sich eine Chorleiterin stellen muss?

In erster Linie geht es mir um eine gute Gemeinschaft, um die Freude am Singen und festen Zusammenhalt. Durch den großen Altersunterschied meiner Sänger und die ganz unterschiedlichen Charaktere sind wir im Grunde wie eine Großfamilie. Dabei ist jeder gleich wichtig, aber jeder hat auch seinen eigenen Geschmack. Ich versuche so gut wie möglich allen gerecht zu werden: mit traditionellen Kärntnerliedern, Spirituals, Schlagern, englischer Literatur, usw. Hinzu kommt die Anforderung an uns als Chor durch diverse Messgestaltungen. Fordern, nicht überfordern, Spaß aber große Ernsthaftigkeit bei den Proben, neue Literatur aber auf die alte nicht vergessen – das sind meine wöchentlichen Herausforderungen bei den Chorproben.

 

Sie spielen vier Instrumente: Gitarre, Hackbrett, Querflöte und die Steirische Harmonika. Sind Sie auch bei anderen Musik- oder Instrumentalgruppen?

Ich singe und musiziere von Kindesbeinen an mit meinen Eltern und Schwestern mit der „Familienmusik Peitler“. Für den Chor bin ich deshalb ganz offen dafür, dass wir uns immer mal wieder von Musikgruppen oder Ensembles bei dem einen oder anderen Lied begleiten lassen. Musik ist sehr wichtig für mich.

 

Sie absolvierten 2016 ein Masterstudium in Religionspädagogik, sind Religionslehrerin im Bildungszentrum in Rennweg und der Volksschule in Molzbichl. Wie verbinden Sie ihre hauptberufliche Tätigkeit mit dem Chor?

Praktischerweise kann ich für die Menschen und den Chor da sein, wenn wir Beerdigung singen müssen. Das ist anderen Chorleitern zeitlich sicher nicht so einfach möglich. Hinzu kommt, dass mir die Auswahl der Literatur für unsere Messgestaltungen sehr am Herzen liegt und mir das durch meinen Beruf leicht fällt.

 

Welchen Wunschtraum hätte Anja Lax-Peitler privat noch?

Ich möchte sehr gerne mit meinem Mann in den nächsten Jahren einige Wochen in Finnland weitwandern.

 

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?

Wir lesen den „Volltreffer“ sehr gerne und gratulieren dem Team ganz herzlich zu der tollen Berichterstattung jede Woche!

 

Kurz gefragt:

Beruf: Chorleiterin und Lehrerin

Sternzeichen: Fische

Ich schaue gern (Film): Liebe braucht keine Ferien

Ich trinke gerne: Aperol

Lieblingsblume: Ich liebe Blumensträuße.

Lebensmotto: Leben und leben lassen.


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