Alexandra Regenfelder (Irschen)
Die Seife ist durch Corona „in aller Hände“
Alexandra Regenfelder (52) begann vor 13 Jahren mit dem Seifensieden. Fünf Jahre später gründete die gebürtige Salzburgerin (Stadt Salzburg) auch ihr eigenes Unternehmen, die „Seifenwerkstatt“ in Irschen, wo sie auch mit Ehemann Thomas und ihren zwei Töchtern zuhause ist.
OVT: Frau Regenfelder, Corona hat ja das Händewaschen gefördert! Merken Sie eine stärkere Nachfrage?
Alexandra Regenfelder: Ja, das Händewaschen ist seit Corona wieder ein großes Thema geworden, was die Hygiene betrifft. Das habe ich an den Bestellungen der Läden gemerkt, die ich in ganz Kärnten und Lienz beliefere.
Könnte man gar sagen, dass die Seife wieder eine „goldene Zukunft“ vor sich hat?
Die Seife, besonders qualitativ hochwertige Seifen, sind gefragter denn je. Die Menschen achten auf eine feine wohltuende Pflege mit hochwertigen Rohstoffen und ohne Chemie. Unsere Haut ist sehr empfindlich geworden. Ich merke das, denn ich bin ja auf vielen Verkaufsmärkten unterwegs und die Leute sprechen mich darauf an. Vor zehn Jahren waren es nur eine Handvoll Kunden, die auf etwas allergisch reagierten, inzwischen sagen sehr viel Mehr Leute, dass sie Allergie-Probleme haben.
Wie kamen Sie nun 2008 zum Seifensieden? Welche Ausbildungen oder Kurse brauchten Sie dazu?
Mein Opa war ein großer Seifensammler, der Badezimmerkasten war immer voll mit Kernseife und anderen duftenden Seifen. Ich selber fing auch an zu sammeln. Egal wo ich auf Urlaub war, ich kaufte immer Seife. Die Möglichkeit und Inspiration zum selber Seife machen, bekam ich erst als wir von Salzburg nach Irschen übersiedelten. Ich habe mich über das Seifenmachen informiert, probierte aus, habe herumexperimentiert und merkte: das ist meine kleine bunte Welt. Ich beschloss mein Hobby zum Beruf zu machen und legte nach einem viermonatigen Lehrgang über die Chemische Innung in Klagenfurt die notwendigen Prüfungen ab und wurde so eine geprüfte Seifensiederin. Ich feiere auch bald zehn Jahre Seifenwerkstatt. Das macht mich sehr stolz.
Produkte von der Naturseife bis hin zum Duschgel entstehen in ihrer Seifenwerkstatt. Auf welche Materialien setzen Sie dabei?
Ich achte bei all meinen Rohstoffen darauf, dass ich so viel wie möglich direkt aus der Region erhalte: Hanföl, Leinöl, Ziegenmilch, Honig, Bienenwachs, Zirbenöl usw. Die Blüten und Kräuter, die ich für Ölauszüge, Balsame, Badeprodukte und natürlich für die Seifen benötige, bauen wir selber an. Erste Schritte beginnen eigentlich schon im Frühling im Garten, gefolgt vom Ernten, Trocknen und Ansetzen der Blüten. Erst danach kann das Seifensieden beginnen.
Sie geben ihr Wissen aber auch gerne weiter.
Seit Oktober gebe ich wieder vier tolle Kurse an der Volkshochschule Spittal. Beispielsweise über das Ölpressen. Im November, beziehungsweise Dezember wiederum machen wir Badebomben, Badepralinen, Balsame und vieles mehr für eine feine duftende Pflege. Auf Anfrage gebe ich auch sehr gerne Seifenkurse in meiner Seifenwerkstatt in Irschen bzw. in meiner Seifenküche in Villach.
Im OVT-Interview von 2014 sprachen Sie betreffs ihres Wunschtraums darüber, einmal einen Sommer lang eine Almhütte zu bewirtschaften. Wie schaut`s damit aus?
Ja, das stimmt und ich mache ich es auch noch. Das schwirrt immer noch in meinen Kopf herum. Ich habe jedoch mit meinen Seifen noch so viel Freude, dass die Alm noch warten muss.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ im Lauf all der Jahre noch gern gefragt?
Der „Volltreffer“ ist ein wichtiger Informationsgeber in der Region, auf den darf ich nicht verzichten. Daher lese ich ihn immer wieder sehr gerne.
Kurz gefragt:
Beruf: Geprüfte Seifensiederin
Sternzeichen: Steinbock
Ich höre gerne: Musicals
Ich trinke sehr gerne: meinen selbstgepressten Traubensaft
Lieblingstier: Schmetterling
Glücksbringer: Zwei Heiligen-Maria-Anhänger in meiner Tasche
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