12 / 40
12
Der „Hauser Wastl“ und Tristach
Sept. 2018
U
rgestein, welcher Name könn-
te besser für den 2017 im
102. Lebensjahr verstorbenen „Hauser
Wastl“ passen. Jahrzehntelang hat er
den Großteil seiner Freizeit in den Ber-
gen verbracht, bei unzähligen Berg- und
Skitouren und bei diversen Hüttenar-
beiten. Im Krieg war er unter anderem
als Heeresskilehrer am Feldberg im
Schwarzwald eingesetzt.
Als langjähriges Mitglied der Berg-
rettung und sieben Jahrzehnte lang
Mitglied des elitären Bergsteigerklubs
Alpenraute in den Lienzer Dolomiten
pflegte er Kontakt mit den Tristacher
Mitgliedern beider Vereine. Schon
1941 fungierte er als Bergführer auf
den Großglockner für Frau Hilda Kol-
ler, geb. Meixner. In den 70er Jahren
organisierte er gemeinsam mit seinem
Freund Pepe Konrad sen. die Zeitneh-
mung bei den Tristacher Rodelrennen.
Für Staunen sorgte er am Auerling, als
er mit seinem selbstgebauten Skibob an
Rennen teilnahm.
Legendär ist sein Einsatz für die
Karlsbaderhütte. Nach seiner Pensio-
nierung belieferte der Wastl jahrelang
die Hütte mit allem Nötigen. Als ge-
lernter Automechaniker (Fa. Thum) und
Berufskraftfahrer war er mit den Trans-
portfahrzeugen auf Du und Du. Er war
Wegpfleger und sorgte für eine funktio-
nierende Wasserleitung. Gelegentlich
ging er mit dem Personal klettern.
Oft assistierte er seinem Freund,
Kletter- und Tourenpartner Ing. Alfred
Thenius beim Anlegen von Kletterstei-
gen.
„Man muss im Leben immer steil
bergwärts gehen, das erhält jung und
macht glücklich“, dieser Ausspruch des
berühmten bayrischen Bergsteigers An-
derl Heckmair (Erstbesteiger der Eiger
Nordwand mit Heinrich Harrer) mag
auch für den Hauser Wastl zutreffend
sein.
Herzlichen Dank an Lorenz Konrad,
Helmut Ebner und Dipl.-Volksw. Rein-
hold Stocker.
Burgl Kofler
Sebastian Hauser und Tristach
Re. außen Lorenz Ortner - Draschlinger,
Toni Hoffmann (2. v. r.), im Vordergrund:
Hauser Wastl
Siegfried Klocker und Hauser Wastl auf
der Keilspitze
Ganz li. Lorenz Wendlinger - Maurer, Mitte Lorenz Ortner - Draschlinger
Hauser Wastl im Einsatz für die Karlsba-
derhütte
Pepe Konrad sen., Hauser Wastl
Glocknerbesteigung 1941. Im Vorder-
grund Hilda Koller, re. außen Erika Tot-
schnig, dahinter der „Bergführer“ Hauser
Wastl; weiters zwei Geigersöhne aus der
Stadt (Textil- und Lebensmittelgeschäft).