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Vom Tischlermeister Ferdinand Kontri-

ner stammen die Kirchenbänke in der

Pfarrkirche Assling. Teilweise wurden

die Bänke von den Leuten bezahlt und es

war genau geregelt, wer wo seinen Sitz

in der Kirche hatte.

Es soll auch vorgekommen sein, wenn

sich jemand in eine falsche Bank setzte,

dass der oder diejenige böse angeschaut

oder sogar einen Rempler bekam.

Im Pfarrarchiv ist ein Kirchenstuhlregi-

ster von ca. 1700 vorhanden, mit einem

genauen Verzeichnis.

Der Chorstuhl beim Eingang in die

Sakristei war den geistlichen Herren

vorbehalten, der Chorstuhl an der Süd-

seite war für die Kirchenpröbste

bestimmt.

Ferdinand Kontriner

scheint 1880

auch als Besitzer der anderen Hälfte des

Tischlerhauses Volmajur genannt auf.

Regina Kontriner * 1831 + 1901 Tochter

des Paul Kontriner, Tischler hat vermut-

lich einen Volmajurer geheiratet.

Josef Kontriner verkaufte 1908 den Vol-

majurerteil an Kreszenz Annewanter,

geb. Gasser vom Peterer in Dörfl.

Noch einmal zu den Kindern des Josef

Kontriner und der Anna Libiseller:

Raimund kam nach Dellach, seine Frau

war die Andrea, ohne Kinder

Anton kam ebenfalls nach Dellach, seine

Frau hat Gretl oder Gisela geheißen,

ohne Kinder

Rudolf war in Nussdorf-Debant verhei-

ratet und Vater von Tochter Helga

Maria, Frau des Roman Sinabell, wohn-

te zuerst zu Tischler, dann im Wächter-

haus in Mittewald und zuletzt in Thal,

deren Kinder: Roman, Walter und Anne-

marie

Friedrich, vermisst im 2. Weltkrieg

Eduard war in Leisach-Gries verheiratet,

und hatte mit seiner Frau Burgl die Kin-

der: Irmgard, Alberta, Paula, Richard,

Edi, Herbert

Der Keller unter der Stube heißt: „das

Schmittl“ es soll sogar eine eigene

Hausnummer gehabt haben.

Eine alte Frau Moidl oder Nanne hat

darin gewohnt, Patschen gemacht und

gestrickt, dann verkauft.

Die alte Tischlermutter Anna Kontriner

hatte einen Prozess verloren, obwohl

sich später herausstellte, dass sie im

Recht war und kam in die Schulden.

Deswegen wollte keiner der Buben das

Gut übernehmen und sie zogen von dan-

nen.

Josef Assmayr

heiratete dann beim

Tischler ein und bezahlte langsam die

Schulden zurück.

Erna Assmayr

heiratete den Josef Mit-

terdorfer von Tilliach und hatte noch die

Kinder:

Helena, Josef und Stefan.

Volmajur

Der Name Volmajur scheint bereits in

der Pustertaler Steuerbeschreibung von

1545 auf.

Es muss sich um einen Flurnamen han-

deln, weil später die Häuser Tischler,

Schlosser und auch Lexer als die Häuser

auf Volmajur genannt worden sind, auch

das ehemals vorbeifließende Lexerbachl

wurde als Volmajurbachl bezeichnet.

1545 zinste ein Hanns auf Volmajur

dem Amt Anras und dem Pfarrer von

Assling.

1601 verkaufte Hanns Libiseller dem

Alex Winkler, Schuster zu Assling das

Volmajurhaus.

Lange Zeit scheinen verschiedene Fami-

lien Stanglechner zu Volmajur auf.

Laut Oberdorfer Waldteilungsvertrag

von1670 scheint Josef Stanglechner als

Besitzer des halben Volmajurgütls in

Unterassling auf.

1723 Josef Stanglechner, Weber am

Volmajur besitzt das halbe Obervolma-

jurhaus, Freistift des Amtes Anras.

1834 Josef Stanglechner, Maurermeister

auf Volmajur

Johann Inwinkl

* 1838 + 26.07.1886

Mann der Monika Seeber, von Beruf

Tischler, ist zu Volmajur gestorben.

Kreszenz Annewanter, geb. Gasser,

gewesene Petrerin zu Dörfl, kaufte am

28.10.1908 von Josef Kontriner das hal-

be Haus zu Volmajur.

Maria und Kreszenz Annewanter wur-

den laut Einantwortungsurkunde vom

29.10.1947 Besitzer zu Volmajur.

Kreszenz Annewanter

wurde laut Ein-

antwortungsurkunde vom 07.06.1977

Besitzerin

Rosa Brugger

wurde laut Einantwor-

tungsurkunde vom 22.09.1981 Besitze-

rin.

Volmajur Einlagezahl 8 II. K.G. Unter-

assling

Alte Hausnummer: Unterassling 27

Neue Hausnummer: Unterassling 19

Seite 18

12/2016

Aus der Chronik: Ergänzung zu „Tischler“ und „Volmajur“ in Unterassling

Albert Fuchs:

Doppelhaus Tischler (rechts) und Volmajur (links) mit Tischerkreuz und Kornkasten

Bild: SW