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Seite 22

G

EMEINDE

Wie der Radetzky-Marsch bei einem Herz-

Kreislauf-Stillstand Leben retten kann… ?!?

Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen im Zusam-

menhang mit „ERSTER HILFE bei einem Herz-Kreislauf-

Stillstand“ bot eine äußerst gelungene Veranstaltung der Ge-

meinde Thurn.

Anlass dieser Abendveranstaltung am 14. November 2017 im

Turnsaal war der Ankauf eines Defibrillators (DEFI) durch die

Gemeinde Thurn.

Der DEFI ist im Windfang beim Hauptein-

gang des Gemeindezentrums jederzeit frei zugänglich mon-

tiert.

Was ist ein DEFI?

Dieses Gerät kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstö-

rungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern (Fibrillation)

beenden. Bei 85 % aller plötzlichen Herztode liegt anfangs ein

Kammerflimmern vor. Darunter versteht man eine lebensgefähr-

liche Herzrhythmusstörung. Das Herz ist nicht mehr in der Lage

Blut zu pumpen, die Betroffenen werden innerhalb von Sekunden

bewusstlos. Unbehandelt führt diese Rhythmusstörung innerhalb

von Minuten zum Tod.

Der Defibrillator ist ein sogenannter „Schockgeber“, der durch

einen sehr starken Stromstoß die Rhythmusstörung des Herzens

beendet. Das Tolle an diesem Gerät ist, dass es auch von Laien

(das Gerät gibt gesprochene Schritt-für-Schritt-Anweisungen)

fachgerecht eingesetzt werden kann. Jeder von uns kann so zum

Lebensretter werden.

Um einerseits Berührungsängste beim Einsatz mit einem DEFI

abzubauen und andererseits wertvolles Wissen zur ersten Hilfe

bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu vermitteln, wurde ein Ex-

perte der allerersten Güte für einen Schulungsabend im Turnsaal

der Gemeinde Thurn engagiert.

Dr. Alfred Senfter

, ein ausgewiesener Profi auf dem Gebiet der

Notfallhilfe, gab in einem tollen, praxisorientierten Vortrag sein

Wissen weiter. Rund 30 Teilnehmer wurden zum einen im Um-

gang mit dem neu angeschafften DEFI geschult, zum anderen

wurden die neuesten Erkenntnisse zur Soforthilfe im Falle eines

Herz-Kreislauf-Stillstandes weitergegeben.

Ein mitgebrachtes Video zeigte auf sehr humorvolle aber auch

einprägsame Art, welche Schritte jeder von uns, der zu einem

Krisenfall kommt, ausführen kann. Dr. Senfter hat auf eindring-

liche Art und Weise deutlich gemacht, dass der einzige Fehler,

den man machen kann, der ist, NICHTS zu tun.

Was ist im Krisenfall zu tun?

• P

rüfen

:

Keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung?

• R

ufen

:

Rufen Sie

144

an.

• D

rücken

:

Drücken Sie fest und schnell in der Mitte des Brust-

korbs, mindestens 100 x pro Minute. Hören Sie nicht auf

bis Hilfe eintrifft. - Einsatz eines Defibrillators!!!

Mit diesem sehr plakativen Kurzvideo -

„Prüfst du“ - „Rufst

du“ - „Drückst du“ - „Hurra wieder ein Leben gerettet“!!!

gelang ein passender Einstieg in das Thema

(es lohnt sich das

Video unter

www.einlebenretten.de

anzuschauen)

.

Anhand von mitgebrachten Schulungspuppen und eines Schu-

lungsdefibrillators konnten die interessierten Teilnehmer selbst

Hand anlegen und sowohl die Herzmassage als auch den Einsatz

des DEFI trainieren. Sehr schnell wurde klar, dass durch Wissen

und Übung Ängste abgebaut werden und die Überzeugung, im

Ernstfall sofort und effektiv helfen zu können, enorm gesteigert

wird. Die Angst vor dem Umgang mit einem technischen Gerät,

von dem man nicht weiß was es macht, wurde uns gänzlich ge-

nommen.

Die Veranstaltung, organisiert von Maria Mußhauser, Alexandra

Thaler-Gollmitzer und Bernhard Kurzthaler vom Ausschuss für

Jugend, Familie und Senioren, trug aus der Sicht der Teilnehmer

Die Fahrt bot viel Gelegenheit

für persönliche Gespräche,

Spaß und Ausgelassenheit

und gemeinsame Erlebnisse.

Solche Ausflüge vertiefen die

feine Gemeinschaft unserer

Thurner Seniorinnen und Se-

nioren und stellen für alle eine

wunderbare Auszeit vom All-

tag dar. Dem Bürgermeister

und dem Gemeinderat von der

Gemeinde Thurn sei für die

Organisation und die Unter-

stützung dieses Ausfluges von

Herzen gedankt.

Dr. Alexandra Thaler-

Gollmitzer

Foto: Gemeinde Thurn