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EMEINDE
Wie der Radetzky-Marsch bei einem Herz-
Kreislauf-Stillstand Leben retten kann… ?!?
Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen im Zusam-
menhang mit „ERSTER HILFE bei einem Herz-Kreislauf-
Stillstand“ bot eine äußerst gelungene Veranstaltung der Ge-
meinde Thurn.
Anlass dieser Abendveranstaltung am 14. November 2017 im
Turnsaal war der Ankauf eines Defibrillators (DEFI) durch die
Gemeinde Thurn.
Der DEFI ist im Windfang beim Hauptein-
gang des Gemeindezentrums jederzeit frei zugänglich mon-
tiert.
Was ist ein DEFI?
Dieses Gerät kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstö-
rungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern (Fibrillation)
beenden. Bei 85 % aller plötzlichen Herztode liegt anfangs ein
Kammerflimmern vor. Darunter versteht man eine lebensgefähr-
liche Herzrhythmusstörung. Das Herz ist nicht mehr in der Lage
Blut zu pumpen, die Betroffenen werden innerhalb von Sekunden
bewusstlos. Unbehandelt führt diese Rhythmusstörung innerhalb
von Minuten zum Tod.
Der Defibrillator ist ein sogenannter „Schockgeber“, der durch
einen sehr starken Stromstoß die Rhythmusstörung des Herzens
beendet. Das Tolle an diesem Gerät ist, dass es auch von Laien
(das Gerät gibt gesprochene Schritt-für-Schritt-Anweisungen)
fachgerecht eingesetzt werden kann. Jeder von uns kann so zum
Lebensretter werden.
Um einerseits Berührungsängste beim Einsatz mit einem DEFI
abzubauen und andererseits wertvolles Wissen zur ersten Hilfe
bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu vermitteln, wurde ein Ex-
perte der allerersten Güte für einen Schulungsabend im Turnsaal
der Gemeinde Thurn engagiert.
Dr. Alfred Senfter
, ein ausgewiesener Profi auf dem Gebiet der
Notfallhilfe, gab in einem tollen, praxisorientierten Vortrag sein
Wissen weiter. Rund 30 Teilnehmer wurden zum einen im Um-
gang mit dem neu angeschafften DEFI geschult, zum anderen
wurden die neuesten Erkenntnisse zur Soforthilfe im Falle eines
Herz-Kreislauf-Stillstandes weitergegeben.
Ein mitgebrachtes Video zeigte auf sehr humorvolle aber auch
einprägsame Art, welche Schritte jeder von uns, der zu einem
Krisenfall kommt, ausführen kann. Dr. Senfter hat auf eindring-
liche Art und Weise deutlich gemacht, dass der einzige Fehler,
den man machen kann, der ist, NICHTS zu tun.
Was ist im Krisenfall zu tun?
• P
rüfen
:
Keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung?
• R
ufen
:
Rufen Sie
144
an.
• D
rücken
:
Drücken Sie fest und schnell in der Mitte des Brust-
korbs, mindestens 100 x pro Minute. Hören Sie nicht auf
bis Hilfe eintrifft. - Einsatz eines Defibrillators!!!
Mit diesem sehr plakativen Kurzvideo -
„Prüfst du“ - „Rufst
du“ - „Drückst du“ - „Hurra wieder ein Leben gerettet“!!!
gelang ein passender Einstieg in das Thema
(es lohnt sich das
Video unter
www.einlebenretten.deanzuschauen)
.
Anhand von mitgebrachten Schulungspuppen und eines Schu-
lungsdefibrillators konnten die interessierten Teilnehmer selbst
Hand anlegen und sowohl die Herzmassage als auch den Einsatz
des DEFI trainieren. Sehr schnell wurde klar, dass durch Wissen
und Übung Ängste abgebaut werden und die Überzeugung, im
Ernstfall sofort und effektiv helfen zu können, enorm gesteigert
wird. Die Angst vor dem Umgang mit einem technischen Gerät,
von dem man nicht weiß was es macht, wurde uns gänzlich ge-
nommen.
Die Veranstaltung, organisiert von Maria Mußhauser, Alexandra
Thaler-Gollmitzer und Bernhard Kurzthaler vom Ausschuss für
Jugend, Familie und Senioren, trug aus der Sicht der Teilnehmer
Die Fahrt bot viel Gelegenheit
für persönliche Gespräche,
Spaß und Ausgelassenheit
und gemeinsame Erlebnisse.
Solche Ausflüge vertiefen die
feine Gemeinschaft unserer
Thurner Seniorinnen und Se-
nioren und stellen für alle eine
wunderbare Auszeit vom All-
tag dar. Dem Bürgermeister
und dem Gemeinderat von der
Gemeinde Thurn sei für die
Organisation und die Unter-
stützung dieses Ausfluges von
Herzen gedankt.
Dr. Alexandra Thaler-
Gollmitzer
Foto: Gemeinde Thurn