Alte Lithium-Batterien
Gefährlicher Rohstoff – noch gefährlicher im Müll!
Dez. 2017
Tourismus-Randbemerkungen | Alte Lithium-Batterien
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Es war am Tristacher Kirchtag Ende
der 80iger Jahre. Damals wurde das
Fest noch im Veidler Garten gefeiert.
Der Sohn vom Veidler Bauer, der Hans
war natürlich auch dort und amüsierte
sich köstlich.
Weit nach Mitternacht, mit einem
kleinen Schwips, begab er sich auf den
kurzen Heimweg. Es war ja nur über die
Straße. Leider waren beide Haustüren
verschlossen und der Schlüssel lag nicht
im Geheimversteck. Hans ging ums
Haus und sah, dass das Fenster vom
Eckzimmer offenstand. Er ging noch
einmal auf die Festwiese und bat den
Klocker Thomas, ihm Räuberleiter zu
machen. Gesagt, getan. Als Hans nun,
keuchend und schwitzend, den ersten
Schritt auf den Zimmerboden machen
wollte, schnellte im Zimmer die Bettde-
cke hoch und eine Gestalt sprang ihm
entgegen. In Windeseile hüpfte der zu
Tode erschrockene Hans vom ersten
Stock auf die Terrasse und flüchtete vor
dem nicht weniger erschrockenen Som-
mergast.
Hans gesellte sich wieder zum „har-
ten Kern“ auf der Festwiese und wartete
bis sein Vater kurz vor fünf in den Stall
ging. Da konnte er endlich ins Bett ge-
hen.
Am nächsten Morgen beim Früh-
stück fragte die Veidler-Moidl die Gäste,
wie sie geschlafen hätten. Sie waren
ganz ernst und die Frau erzählte, dass
in der Nacht ein Einbrecher ins Zimmer
wollte. Ihr herzkranker Mann habe ihn
vertrieben. Aber gesund sei das für ihn
bei Gott nicht gewesen. Moidl war ent-
setzt und verstand, dass der gesund-
heitlich angeschlagene Mann solche
Aufregungen nicht brauchen konnte.
Als Hans dann zum Frühstück er-
schien, erzählte er, was sich in der letz-
ten Nacht zugetragen hatte. Er konnte ja
nicht ahnen, dass am Nachmittag neue
Gäste angereist waren. Moidl klärte die
Gäste über den nächtlichen Besuch auf,
Hans begrüßte sie und entschuldigte
sich für den Schrecken, den er ihnen
eingejagt hatte und alle mussten jetzt
schmunzeln.
Lithium-Batterien werden sowohl
bei den Konsumenten aber auch bei
Herstellern von Elektrogeräten immer
häufiger eingesetzt. So kommen diese
Batterien nicht nur bei Handys oder
Tablets zum Einsatz, sondern finden
Verwendung bei E-Bikes, E-Scootern,
Drohnen,
Akku-Handwerksgeräten
und vielem mehr.
Bei den vielen Vorteilen der Li-
thium-Technologie gibt es bei diesen
Batterien aber auch ein größeres Ge-
fahrenpotential, das besonders bei der
Rücknahme und der Lagerung berück-
sichtigt werden muss.
In einem Workshop des Abfallwirt-
schaftsverbands Osttirol wurden die
zuständigen Mitarbeiter der Osttiroler
Gemeinden speziell geschult.
Zusätzlich zum richtigen Umgang
und der richtigen Lagerung bei der
Rücknahme von Lithium-Batterien
(z.B. dass der Konsument vor der
Rückgabe die Pole dieser Batterien
abkleben sollte), wurden auch Fehler
bei der Handhabung vor der Rückgabe
erklärt. So kann das Verwenden eines
falschen Ladegerätes, das Liegenlas-
sen des Handys am heißen Armatu-
renbrett oder das Herunterfallen einer
großen Lithium-Batterie zu gefährli-
chen Beschädigungen führen.
Daher sollte auch im privaten Um-
gang mit Lithium-Batterien auf die
Hinweise der Hersteller geachtet wer-
den, wie das Laden mit originalen La-
degeräten oder ein Handy nicht unter
einem Polster zu laden. Aber auch bei
falscher Entsorgung sind diese Batte-
rien im wahrsten Sinn des Wortes
brandgefährlich. Durch Feuchtigkeit
im Restmüll oder andere Materialien
kann es zu einem Kurzschluss kom-
men und so einen Brand auslösen.
In Zukunft kann es daher schon
passieren, dass man vom Mitarbeiter
am Recyclinghof freundlich gebeten
wird, die „Akku-Pole“ mit Klebeband
zu versiegeln um eine schnelle Rück-
nahme und höchstmögliche Sicherheit
zu gewährleisten.
Umfangreiche Informationen kön-
nen unter
www.elektro-ade.atabgeru-
fen werden.
Gerhard Lusser,
Umweltberater AWV Osttirol
Der Einbrecher