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ISELSBERGER

GEMEINDEBOTE

Ausgabe 37 | Juni 2017

ERBHÖFE

ISELSBERG-STRONACH

Interessantes aus der Geschichte

„Der Bauer erlebt wie kaum ein anderer

Berufsstand den Wechsel der Generationen,

Grund und Boden, Haus und Hof vom Vater zu

übernehmen, den Bes i t z e i n Leben lang

treuhändisch zu nutzen, seine Substanz zumindest

zu erhalten und ihn mit demselben Auftrag an die

nächste Generation weiterzugeben, das gehört

zum bäuerlichen Leben“. So steht es im Geleitwort

des Präsidenten der Tiroler Landwirtschaftskammer

Ök.-Rat Hans Astner zumTiroler Erbhofbuch.

Um die ehrende Bezeichnung „Erbhof“ kann der

Besitzer eines bäuerlichen Anwesens ansuchen,

das er mit seiner Familie bewohnt, selbst

bewirtschaftet und das seit mindestens 200 Jahren

innerhalb derselben Familie weitergegeben

worden ist. In Nord- und Osttirol gibt es rund 1100

Erbhöfe, davon drei in unserer Gemeinde.

Der Gumpitschhof – Erbhof seit 1934

Der slawische Name „Gumpitsch“ könnte laut Karl

Stark, Leiter der Volksschule Iselsberg von 1938 bis

1962, römischen Ursprungs sein und von campico =

Feld abstammen. Er nimmt unter den Erbhöfen

Tirols eine besondere Stellung ein, ist er doch der

älteste, der diese Bezeichnung trägt. Der erste

Besitzübergang im Sinne des Tiroler Erbhofgesetzes

ist für die Familiemit demJahr 1528 nachgewiesen.

Der Gumpitschhof

gemeinden häug vorkommende Schreibname

Wallensteiner stammt von der Burg Walchenstein –

Wallenstein ab. Die Burg wurde im Auftrag der

Görzer Grafen zur Sicherung der Straße über den

Iselsberger Sattel erbaut und zunächst an die

Herren Racogna aus Friaul als Lehen übergeben.

Diese Fremden, deren Sprache man nicht

verstand, nannte man Walchen, später Welsche.

So kamen die Wallensteiner-Höfe zu dieser

Bezeichnung und in der Folge viele Familien zu

diesem Namen. In der Mundart ist das „ch“

vereinzelt noch im„Wolkstoana“ vorhanden.

Die Burgruine auf dem kleinen Hügel unterhalb der

Felder der Wallensteinerhöfe ist von Sträuchern

und Bäumen freigemacht und lädt zu einer kurzen

Wanderungein.

Der Inner-Wallensteinerhof

Der Plautzhof – Erbhof seit 1935

Der ebenfalls slawische Name „Plautz“ könnte

(auch nach Karl Stark) vom römischenWort paludis

= Sumpfwiesen abstammen. 1575 ist bereits die

Sippe der „Plauets“ auf der halben Plautz-Hube

nachgewiesen. Ab 1701 sinddann sämtliche

Der Inner-Wal l ens t e inerhof in

Stronach – Erbhof seit 1935

Die Besitzübergänge sind ab dem Jahr 1658

lückenlos nachweisbar.

Der in Iselsberg-Stronach und in den Nachbar-