März 2017
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Walter wurde am 18. November 1931 als drittes von
zehn Kindern am Klammberg in Untertilliach geboren. Er
besuchte die Volksschule in Untertilliach und anschließend
die Landwirtschaftsschule in Lienz. Mit seiner Frau Maria
(geb. Kramerath), die er 1957 heiratete, und seiner Fami-
lie hat Walter viele Jahre am Klammberg gelebt und als Ne-
benerwerbsbauer eine kleine Landwirtschaft geführt. Für
seine Kinder Helga, Norbert, Hannelore, Wolfgang, Hans,
Walter und Alexander war er ein fürsorglicher Familienvater.
Tochter Andrea verstarb leider schon mit drei Monaten am
Kindstod.
1973 zog es ihn mit seiner Frau und seinen Kindern
nach Tristach, wo sie sich gemeinsam ein Haus kauften
und ausbauten. Um gut für seine Familie sorgen zu können
arbeitete er tagsüber, und einige Zeit sogar nachts. Zusätz-
lich wurden noch Zimmer an Feriengäste vermietet. Gern
erzählte er von seiner Arbeit bei den Lienzer Bergbahnen,
wo er bis zu seiner Pensionierung tätig war. Doch er ist
nicht nur auf die Berge „gegondelt“. So lange es ihm ge-
sundheitlich möglich war, hat er unzählige Gipfel mit Fa-
milie, Freunden und Hausgästen erklommen und schöne
Wanderungen unternommen.
Obwohl er immer ein sehr einfaches Leben führte, war
er stets bescheiden und sehr zufrieden.
Nach seiner Pensionierung 1989 wurde es nicht stiller
um Walter. Liebend gern fuhr er mit seiner Frau und Freun-
den in den Urlaub. Beliebte Urlaubsziele waren die Ther-
men in der Steiermark und im benachbarten Slowenien. Oft
stand er mit seinen Theaterkollegen auf der Bühne, radelte
viel in die nahegelegenen Dörfer, zog im Schwimmbad sei-
ne Bahnen und machte noch lange ausgiebige Autofahr-
ten in Nachbartäler, einerseits um Werbung für die Lienzer
Bergbahnen zuzustellen und andererseits um Bekannte
und Freunde zu besuchen.
Über den Besuch seiner Kinder und die Gesellschaft
seiner 14 Enkel, sowie seiner beider Urenkel, Emma und
Fabian, freute er sich immer sehr. Sie alle genossen die
Gespräche mit ihrem „Tate“
und lauschten immer ge-
spannt seinen abenteuerli-
chen Erzählungen.
Zeit seines Lebens war
Walter ein sehr geselliger
Mensch und immer aktiv.
Die Dorfgemeinschaft, vor
allem die Vereine, lagen
ihm besonders am Herzen.
So war er Mitglied der Musikkapelle und der Feuerwehr
Untertilliach, Lawinenhundeführer der Bergrettung und
Mitglied beim Kameradschaftsbund Tristach-Amlach-La-
vant. Seine größte Leidenschaft aber war das Theaterspie-
len beim Schattseitner Theaterverein. Er hat sich zwar nie
in den Vordergrund gestellt, aber durch sein Wesen und
vor allem durch seine humorvolle Art war er stets präsent.
Im Jahre 2008 ereilte Walter sein größter Schicksals-
schlag, der ihm das Herz brach. Seine geliebte Maria ver-
starb und hinterließ eine undenkbar große Lücke. Von da
an kümmerten sich seine Kinder mit ihren Familien viele
Jahre liebevoll um ihn. Walters Freunde, Verwandte und
Bekannte bemühten sich, ihm den Verlust seiner Frau er-
träglicher zu gestalten.
Seinen Lebensabend wollte Walter im Wohn- und Pfle-
geheim Lienz verbringen. Dort hatte er im November letz-
ten Jahres ein Zimmer bezogen, wo er sich sehr wohl und
gut aufgehoben fühlte. Drei Tage vor seinem Tod hat er so-
gar noch sein Wunschzimmer zugesagt bekommen. Leider
hat er es nicht mehr beziehen können, da er am 8. Jänner
im Kreis seiner Lieben verstarb.
Ein anderer großer Wunsch wurde ihm erfüllt: „Einmal
friedlich einzuschlafen.“
Seine Familie und unzählige Trauergäste nahmen am
11. Jänner in Tristach Abschied von Walter.
Walter Schneider, † 08.01.2017