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Seite 19

02/2017

Während des 2. Weltkrieges (1942)

mussten die meisten Kirchenglocken

in der Gemeinde Assling abgenom-

men und eingeschmolzen werden.

Verschont blieben nur die alte Glocke

in St. Ulrich in Oberthal aus dem Jah-

re 1697 und die Glocke in St. Korbini-

an von 1690. Diese beiden Glocken

wurden anschließend nach Assling

gebracht und blieben dort bis 1950.

1948 wurde ein Komitee zur Beschaf-

fung neuer Glocken gebildet, das bei der

Firma Graßmayr in Innsbruck anfragte,

bis wann neue Glocken bestellt werden

könnten, daraufhin lautete die Antwort,

frühestens in drei bis vier Jahren, even-

tuell erst in fünf Jahren.

Weil diese Frist dem Komitee zu lange

dauerte, wurden die neuen Glocken bei

der Firma Pfundner in Wien bestellt.

Im Frühjahr 1950 wurden die Glocken

mit LKW nach Thal geliefert und beim

Auer Futterhaus auf Pferdefuhrwerke

umgeladen und über den alten Weg

mühevoll nach Assling geführt. (die

neue Strasse gab es damals noch nicht)

Am 21. Mai 1950 wurden 20 neue

Glocken in Assling feierlich vom Prä-

laten Ambros Giner aus Neustift

unter Assistenz von Pfarrer Leo Putz

geweiht.

Dann wurden die Glo-

cken in den Kirchen

und Kapellen wieder

installiert.

Leider stellte sich bald

heraus, dass die große

Glocke in Assling

einen Sprung hatte, der

nur mit Silberbronze

verdeckt war und des-

halb die Glocke keinen

guten Klang hatte.

Daraufhin wurde die

Glocke abgenommen

und lag über den Win-

ter vor dem Widum im

Schnee, bis eine Ersatz-

glocke geliefert wer-

den konnte.

Diese Ersatzglocke

weihte Pfarrer Leo

Putz still und heim-

lich allein im Turm,

weil er sich ärgerte,

dass die geweihte

Glocke als Versteck

für die Kinder diente.

Das gesamte Geläute

der

„Pfundnerglo-

cken“ hatte keinen

schönen Klang und

wurde im Laufe der Zeit teilweise gegen

„Graßmayrglocken“ ausgetauscht.

Glockenweihe in Assling vor 66 Jahren

Albert Fuchs:

Die Glocken waren nach beschwerlichem

Transport endlich am festlich geschmückten

Schulplatz in Assling angekommen. Die

Bevölkerung freute sich und bestaunte die

neuen Glocken auf den Pferdefuhrwerken.

Die Glocken sind zur Weihe bereit.

Weihe der Glocken durch Prälat Ambros

Giner und Pfarrer Leo Putz.

Die „große Glocke“ hatte einen Sprung und musste bald abge-

nommen werden und lag den Winter über vor dem Widum.

Bilder zur Verfügung gestellt von Elfriede Lukasser-Walder