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02/2017
Während des 2. Weltkrieges (1942)
mussten die meisten Kirchenglocken
in der Gemeinde Assling abgenom-
men und eingeschmolzen werden.
Verschont blieben nur die alte Glocke
in St. Ulrich in Oberthal aus dem Jah-
re 1697 und die Glocke in St. Korbini-
an von 1690. Diese beiden Glocken
wurden anschließend nach Assling
gebracht und blieben dort bis 1950.
1948 wurde ein Komitee zur Beschaf-
fung neuer Glocken gebildet, das bei der
Firma Graßmayr in Innsbruck anfragte,
bis wann neue Glocken bestellt werden
könnten, daraufhin lautete die Antwort,
frühestens in drei bis vier Jahren, even-
tuell erst in fünf Jahren.
Weil diese Frist dem Komitee zu lange
dauerte, wurden die neuen Glocken bei
der Firma Pfundner in Wien bestellt.
Im Frühjahr 1950 wurden die Glocken
mit LKW nach Thal geliefert und beim
Auer Futterhaus auf Pferdefuhrwerke
umgeladen und über den alten Weg
mühevoll nach Assling geführt. (die
neue Strasse gab es damals noch nicht)
Am 21. Mai 1950 wurden 20 neue
Glocken in Assling feierlich vom Prä-
laten Ambros Giner aus Neustift
unter Assistenz von Pfarrer Leo Putz
geweiht.
Dann wurden die Glo-
cken in den Kirchen
und Kapellen wieder
installiert.
Leider stellte sich bald
heraus, dass die große
Glocke in Assling
einen Sprung hatte, der
nur mit Silberbronze
verdeckt war und des-
halb die Glocke keinen
guten Klang hatte.
Daraufhin wurde die
Glocke abgenommen
und lag über den Win-
ter vor dem Widum im
Schnee, bis eine Ersatz-
glocke geliefert wer-
den konnte.
Diese Ersatzglocke
weihte Pfarrer Leo
Putz still und heim-
lich allein im Turm,
weil er sich ärgerte,
dass die geweihte
Glocke als Versteck
für die Kinder diente.
Das gesamte Geläute
der
„Pfundnerglo-
cken“ hatte keinen
schönen Klang und
wurde im Laufe der Zeit teilweise gegen
„Graßmayrglocken“ ausgetauscht.
Glockenweihe in Assling vor 66 Jahren
Albert Fuchs:
Die Glocken waren nach beschwerlichem
Transport endlich am festlich geschmückten
Schulplatz in Assling angekommen. Die
Bevölkerung freute sich und bestaunte die
neuen Glocken auf den Pferdefuhrwerken.
Die Glocken sind zur Weihe bereit.
Weihe der Glocken durch Prälat Ambros
Giner und Pfarrer Leo Putz.
Die „große Glocke“ hatte einen Sprung und musste bald abge-
nommen werden und lag den Winter über vor dem Widum.
Bilder zur Verfügung gestellt von Elfriede Lukasser-Walder