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12/2015
In lieber Erinnerung an Paula Lukasser - “Kohler Paula”
“Nacht der 1000 Lichter”
Die Oma, wie wir sie alle gerne
nannten, war eine sehr fürsorgli-
che und liebevolle Mutter, eine
außergewöhnlich feine Schwie-
germutter und natürlich für ihre
Enkel und Urenkel die liebste
Oma.
Sie war überall geschätzt und ein
immer gern gesehener Gast.
Ihre Fürsorge und Großzügigkeit
waren beispielgebend.
Besonders wichtig war ihr Frie-
de in den Familien. Wenn sich
manchmal ein Streitgespräch
anzubahnen drohte, war ihr mahnendes Wort: „Sei stille!“ Das
war dann zu respektieren, wollte man sich nicht mit ihr anle-
gen.
Oma war immer ein angenehmer Mittelpunkt in unseren Fami-
lien. Gerne erinnern wir uns noch an die schönen Zeiten, die
sie mit ihrem Mann Peter verbringen durfte. Ihr Leben war
geprägt von Arbeit, aber auch so mancher schöne Ausflug mit
dem Motorrad oder Auto durfte nicht fehlen. Besonders große
Freude bereiteten ihr die 7 Enkel- und 8 Urenkelkinder. Bei
Festen wie Taufen, Geburtstagen und Hochzeiten war Oma
immer gerne dabei. Da wurde auch manchmal das Tanzbein
geschwungen.
Trotz vieler Krankenhausaufenthalte und einer Beinamputa-
tion im hohen Alter war ihr Lebenswille ungebeugt. Verzweif-
lung gab es bei ihr kaum.
So suchte sie sich ein Hobby und fand dieses im „Socken-
stricken“. Das machte ihr so viel Spaß, dass sie hunderte von
Paaren herstellte. Manchmal musste sie beim Mittagessen
ermahnt werden, wenn sie meinte, der Socke müsse noch
unbedingt „heute“ fertig werden. Alle Familienmitglieder von
Groß und Klein, Nachbarn, Bekannte und Freunde hat sie mit
ihren wunderschönen, farbenfrohen Socken versorgt. Sogar
der Herr Pfarrer und ihr geschätzter Herr Doktor bekamen
warme Socken, meinte sie ja immer, dass man sich mit diesen
Leuten gut stellen müsse. Einige Socken gingen in den Export
nach Wien, in das Burgenland und bis nach Deutschland. Oma
hat somit für viele warme Füße gesorgt.
Auch so manches Kartenspiel hat sie genossen. Da traten alle
gesundheitlichen Probleme in den Hintergrund, ein ver-
schmitztes Lächeln machte sich breit.
Eine ganz besondere Zeremonie war es, wenn man sie abends
bei ihrem alltäglichen Ritual des Gebetes beobachten durfte.
Für alle ihre Lieben sprach sie ein Segensgebet und verteilte
Kreuzzeichen und Weihwasser in alle Richtungen. Oma war
auch eine große Marienverehrerin.
Nun hat sie ihren Hauptwohnsitz gewechselt. Wohin wissen
wir nicht, wir können es nur erahnen. Mit 92 Jahren hat sie
unser liebender Gott am 27.9.2015 zu sich geholt. Eine so vor-
bildlich gelebte Frau kann nur den besten Platz, fußfrei, beim
Herrgott bekommen.
Oma, in unseren Familien wirst du immer der Mittelpunkt
bleiben. Wir werden von dir reden, und auch über kleine Scha-
bernacks lachen.
In unseren Herzen wirst du immer präsent bleiben. Du hast
unser Leben bereichert. DANKE!
Deine Kinder mit Familien
Wie in zahlreichen Pfarren in ganz Tirol, erstrahlten am Abend
des 31. Oktober auch in der St. Josef Kapelle in Thal unzählige
Lichter – sie sollen einstimmen auf Allerheiligen. Wobei nicht
nur der bekannten Heiligen gedacht werden sollte, sondern
auch an jene „Alltags-Heiligen“, die im Verborgenen Gutes
tun und so die Welt ein wenig heller machen.
Überraschend viele nahmen an der Nacht der 1000 Lichter teil
und waren angetan von der angenehmen Stimmung. Nach dem
Friedensgebet wurde noch unserem Pfarrer Rupert zum 80.
Geburtstag gratuliert.
Bilder Karl Czopak