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Seite 26

12/2015

In lieber Erinnerung an Paula Lukasser - “Kohler Paula”

“Nacht der 1000 Lichter”

Die Oma, wie wir sie alle gerne

nannten, war eine sehr fürsorgli-

che und liebevolle Mutter, eine

außergewöhnlich feine Schwie-

germutter und natürlich für ihre

Enkel und Urenkel die liebste

Oma.

Sie war überall geschätzt und ein

immer gern gesehener Gast.

Ihre Fürsorge und Großzügigkeit

waren beispielgebend.

Besonders wichtig war ihr Frie-

de in den Familien. Wenn sich

manchmal ein Streitgespräch

anzubahnen drohte, war ihr mahnendes Wort: „Sei stille!“ Das

war dann zu respektieren, wollte man sich nicht mit ihr anle-

gen.

Oma war immer ein angenehmer Mittelpunkt in unseren Fami-

lien. Gerne erinnern wir uns noch an die schönen Zeiten, die

sie mit ihrem Mann Peter verbringen durfte. Ihr Leben war

geprägt von Arbeit, aber auch so mancher schöne Ausflug mit

dem Motorrad oder Auto durfte nicht fehlen. Besonders große

Freude bereiteten ihr die 7 Enkel- und 8 Urenkelkinder. Bei

Festen wie Taufen, Geburtstagen und Hochzeiten war Oma

immer gerne dabei. Da wurde auch manchmal das Tanzbein

geschwungen.

Trotz vieler Krankenhausaufenthalte und einer Beinamputa-

tion im hohen Alter war ihr Lebenswille ungebeugt. Verzweif-

lung gab es bei ihr kaum.

So suchte sie sich ein Hobby und fand dieses im „Socken-

stricken“. Das machte ihr so viel Spaß, dass sie hunderte von

Paaren herstellte. Manchmal musste sie beim Mittagessen

ermahnt werden, wenn sie meinte, der Socke müsse noch

unbedingt „heute“ fertig werden. Alle Familienmitglieder von

Groß und Klein, Nachbarn, Bekannte und Freunde hat sie mit

ihren wunderschönen, farbenfrohen Socken versorgt. Sogar

der Herr Pfarrer und ihr geschätzter Herr Doktor bekamen

warme Socken, meinte sie ja immer, dass man sich mit diesen

Leuten gut stellen müsse. Einige Socken gingen in den Export

nach Wien, in das Burgenland und bis nach Deutschland. Oma

hat somit für viele warme Füße gesorgt.

Auch so manches Kartenspiel hat sie genossen. Da traten alle

gesundheitlichen Probleme in den Hintergrund, ein ver-

schmitztes Lächeln machte sich breit.

Eine ganz besondere Zeremonie war es, wenn man sie abends

bei ihrem alltäglichen Ritual des Gebetes beobachten durfte.

Für alle ihre Lieben sprach sie ein Segensgebet und verteilte

Kreuzzeichen und Weihwasser in alle Richtungen. Oma war

auch eine große Marienverehrerin.

Nun hat sie ihren Hauptwohnsitz gewechselt. Wohin wissen

wir nicht, wir können es nur erahnen. Mit 92 Jahren hat sie

unser liebender Gott am 27.9.2015 zu sich geholt. Eine so vor-

bildlich gelebte Frau kann nur den besten Platz, fußfrei, beim

Herrgott bekommen.

Oma, in unseren Familien wirst du immer der Mittelpunkt

bleiben. Wir werden von dir reden, und auch über kleine Scha-

bernacks lachen.

In unseren Herzen wirst du immer präsent bleiben. Du hast

unser Leben bereichert. DANKE!

Deine Kinder mit Familien

Wie in zahlreichen Pfarren in ganz Tirol, erstrahlten am Abend

des 31. Oktober auch in der St. Josef Kapelle in Thal unzählige

Lichter – sie sollen einstimmen auf Allerheiligen. Wobei nicht

nur der bekannten Heiligen gedacht werden sollte, sondern

auch an jene „Alltags-Heiligen“, die im Verborgenen Gutes

tun und so die Welt ein wenig heller machen.

Überraschend viele nahmen an der Nacht der 1000 Lichter teil

und waren angetan von der angenehmen Stimmung. Nach dem

Friedensgebet wurde noch unserem Pfarrer Rupert zum 80.

Geburtstag gratuliert.

Bilder Karl Czopak