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‘s Blatt‘l
Dezember 2015
Wir gedenken
Pauline war das siebte von zwölf Kin-
dern der Eheleute Marzell Gantschnig
und der Maria (geb. Lumaßegger) beim
Zaiacher in Schlaiten. Nach Volksschu-
le in Schlaiten und Polytechnischer
Schule in Lienz war sie einige Som-
mer als Hüttengehilfin im Deferegger-
haus beschäftigt und absolvierte ab
1976 die Schneiderlehre.
Einigen Jahren Saisonarbeiten am
Pass Thurn und in Hinterbichl, folgten
zwei Jahre bei der Matreier Miederfa-
brik. 1986 tauchten erstmals gesund-
heitliche Probleme auf, die vorerst im-
mer wieder als geheilt galten. So war
sie vier Jahre in der LLA Lienz als Kü-
chengehilfin tätig und heiratete im Jahr
1990 Hansjörg Rainer aus Huben.
Ab 1993 folgten viele Monate Kran-
kenhausaufenthalte mit kaum Aus-
sicht auf dauerhafte Heilung, doch
ihr eiserner Lebenswille ermöglichte
ihr die Arbeit als Zeitungszustellerin.
Pauline war auf Zaiach eine große
Stütze, umsorgte Haustiere, Blumen
und Garten, und half auch bei der Pfle-
ge ihrer Eltern. In mütterlicher Sorge
begleitete siedieKinderjahreder heran-
wachsenden Nichten und Neffen.
Wegen ihrer Krankheit hat sich Pau-
line viel mit Naturheilkunde, Mondpha-
sen und Sternzeichen befasst und ihre
Erfahrungen auch weitergegeben. Be-
scheidenheit, christliche Grundeinstel-
lung und ein Leben nach dem Motto
„bete und arbeite“ waren ihre Begleiter.
Die letzten Monate verschlechterte
sich ihr Gesundheitszustand stetig,
konnte aber Dank vieler angebotener
Hilfen in ihrer vertrauten Umgebung
zu Hause bleiben. Die letzten drei
Wochen verbrachte sie bei fürsorg-
licher Pflege im Hospiz in Innsbruck,
bis sie am Nachmittag des 10. Juni
die Augen für immer schloss.
Pauline Rainer geb. Gantschnig
geb. 31.10.1957
†
10.06.2015
David wurde am 9. September 1923
als jüngstes von sechs Kindern der
Eheleute David Holzer und der Stefa-
nie (geb. Mühlburger) beimAußerkraß
in Glanz geboren. Er verbrachte eine
glückliche Kindheit zu Hause und ab-
solvierte in Schlaiten die Pflichtschu-
le. Als Ziegenhirte kam er täglich auf
seine geliebte Alm, was sein ganzes
Leben prägen sollte.
Ein eigener Nachruf beschreibt
seine schrecklichen Erlebnisse im
2. Weltkrieg mit der Zeit als Wehr-
machtsdeserteur.
1949 heiratete er seine Thekla (geb.
Brunner, vlg. Unterhoanzer/Glanz).
Zehn Kindern aus der Ehe waren sie
gute Eltern. 1961 übersiedelte die Fa-
milie von der Plone nach Glanz und
übernahm den großen Bauernhof beim
Außerkraß. Harte Schicksalsschläge
musste die Familie erleben: 1984 ver-
unglückte Sohn David bei der Holzar-
beit tödlich. 1996 verlor die Familie mit
dem Tod von Thekla allzu früh die gute
Seele im Hause. Der Hoferbe Josef
wurde durch einen Arbeitsunfall an
den Rollstuhl gefesselt, und schließlich
musste David auch noch den Tod sei-
ner 2 Töchter Anita und Berta in den
Jahren 2006 und 2011 verkraften.
Unter der Bauernschaft war Holzer
David ein Begriff. Er setzte sich mit
Leib und Seele für seinen Hof und
seine Bergwiesen ein, war aber neu-
en Ideen immer aufgeschlossen.
Unzählige Male ging er zu Fuß zum
Gottesdienst nach Schlaiten und
pflegte gerne die Tradition, auf einen
Hoagascht am Kirchplatz innezuhal-
ten. Bei den Prozessionen begleite-
te er jahrelang das Allerheiligste als
Himmelträger.
David Holzer verstarb am Sonntag,
17. Mai 2015 im 92. Lebensjahr.
David Holzer
geb. 09.09.1923
†
17.05.2015
Frieda war das zweite von sieben
Kindern des Schuhmachermeisters
Anton Panzl und der Veronika, geb.
Schröckhuber. Drei ihrer Geschwister,
Anna, Hugo und Peter sind ihr bereits
in die Ewigkeit vorausgegangen. Die
Kriegsjahre waren für die Familie ge-
zeichnet von Not und Elend, Armut
und Verzicht, drei Söhne fern der Hei-
mat im Krieg, und dazu musste auch
der Vater in den Kriegsdienst eintreten.
So mussten die Mädchen frühzeitig
der Mutter in allen Belangen beistehen.
Als Dank für die glückliche Heimkehr
aller vier Männer erfüllten die Panzl-
Leute ein Versprechen und nahmen
Irene, geb. Hable, als Annehmkind in
die Familie auf und schenkten ihr eine
Kindheit und ein Zuhause wie es bes-
ser nicht sein könnte.
1949 übersiedelte die Familie von der
Kellerwohnung und Schusterwerkstät-
te beim Wegscheider ins neuerrichtete
Eigenheim in die Plone. Einige Jahre
war Frieda bei der Nachbarfamilie Hol-
zer David und Thekla als Kindermäd-
chen und Hausgehilfin tätig. Nach dem
Tod ihrer Eltern wohnte sie mit ihrer
Schwester Anna alleine im Haus. Sie
war ihr Lebtag kränklich und besonders
nach dem Tod ihrer Schwester Nan-
nele (1999) auf Nachbarschaftshilfe
angewiesen. Im Herbst 2011 übersie-
delte sie ins Wohn- und Pflegeheim
nach Lienz. Dort war sie glücklich
und dankbar, galt bei den Mitbewoh-
nern als ruhige, bescheidene und tief-
religiöse Frau. Sie freute sich über die
regelmäßigen Kaffeetreffs der Schlait-
ner im Altenwohnheim. Besonders
wenn der Herr Pfarrer dabei war, lebte
sie förmlich auf. Nach einem langen
und erfüllten Leben durfte sie am 4. Mai
2015 nach mehrmonatiger Krankheit
wohlvorbereitet zu Gott heimkehren.
Frieda Panzl
geb. 22.12.1923
†
04.05.2015