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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

1. APRIL 2019

CHRONIK

Harald

Angerer

Kommentar von

Zuerst wissen,

dann handeln

Bei der Spittaler „Eisblockwette“

wettet man darauf, wieviel von

den zwei Tonnen Eis, eingehüllt in

eine Wärmedämmung, die früh-

sommerlichen

Temperaturen

überstehen werden. Auf den ers-

ten Blick klingt das wie eine Wer-

bung für Passivhäuser. Es steckt

aber mehr dahinter. Bewegungen,

die sich für den Klimaschutz ein-

setzen, wachsen zunehmend. „Fri-

days for Future“ – Demos werden

gehalten, und mit der Gefolg-

schaft der jungen schwedischen

Aktivistin Greta Thunberg ist die

Klimaproblematik nun ganz bei

der Jugend angekommen. Es sind

Daten zugänglich, die belegen,

dass der drastische Anstieg von

CO 2 in der Atmosphäre von un-

serer Art zu leben verursacht ist.

Wer darüber Bescheid weiß, be-

ginnt eher zu handeln. Zweifler

werden nie mit vollem Ernst an

den Klimaschutz herangehen. Die

„Eisblockwette“ gehört wohl zu

den effektivsten Mitteln, die das

Klimabündnis Österreich einset-

zen kann, damit sich auch in den

Köpfen etwas verändert. Es wird

viel Sensibilisierungsarbeit in

Schulen, Gemeinden und Betrie-

ben geleistet, doch am besten

lernt man bekannter Weise von

Vorbildern. Wie lange das Eis

hält? Es ist schwer abzuschätzen.

Auf jeden Fall bleiben aber 100

Tage Zeit, um darüber nachzuden-

ken. Vielleicht denkt der eine oder

die andere dabei auch über grö-

ßere Zusammenhänge nach. Ich

persönlich tippe darauf, dass ein

Viertel des Eises über bleibt. Die

Sommer werden immer heißer.

Den Autor erreichen Sie unter:

redaktion@volltreffer.co.at

Sie erreichen den

diensthabenden

Arzt

im Hausärztlichen Bereitschafts-

dienst an den Wochenenden und Fei-

ertagen über das Rote Kreuz unter

der Telefonnummer 141.

Mit der Nummer 14844 (ohne Vorwahl)

können Sie beim Roten Kreuz einen

Krankentransport anfordern.

Welcher

Zahnarzt

in Ihrer Nähe am

Wochenende und an Feiertagen Not-

dienst leistet, erfahren Sie bei allen

Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.

Notarzt

Notruf

141

Apotheker-

dienste

Spittal:

Porcia Apotheke,

Hauptplatz 4, Tel. 04762/56070

(ab 5. April, 18 Uhr).

Obervellach:

Adler Apotheke,

Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244

(bis 6. April, 8 Uhr).

Seeboden:

Jakobus Apotheke,

Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602

(bis 6. April, 8 Uhr).

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Greifenburg:

Laurentius Apotheke,

Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288

(bis 6. April, 8 Uhr).

Radenthein:

Paracelsus Apotheke,

Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055

(bis 6. April, 8 Uhr).

Millstatt:

See Apotheke,

Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130

(ab 6. April, 8 Uhr).

Möllbrücke:

Teurnia Apotheke,

Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234

(ab 6. April, 8 Uhr).

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Gmünd:

Heiligen Geist Apotheke,

Hauptplatz 9, Tel. 0676/3712779

(ab 6. April, 8 Uhr).

Hermagor:

Gailtal Apotheke,

Bahnhofstraße 10, Tel. 04282/25381

(bis 8.April, 8 Uhr).

Lienz:

Franziskus Apotheke,

Muchargasse 13, Tel. 04852/626650

(6. April).

Lienz:

Linden-Apotheke,

Kärntner Straße 24, Tel. 04852/63306

(7. April).

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Heben die Stärken der Region hervor:

DieSlowFood-Gemeinschaft in Irschen

Der Begriff „Slow Food“ ist in Kärnten nicht neu. Das Gail- und Lesachtal ist bereits

als erste „Slow Food Travel-Destination“ bekannt. Nun ist das Kräuterdorf Irschen auf

dem Weg eines der weltweit ersten „Slow Food-Villages“ zu werden. Bereits im Jänner

wurde dazu die Slow Food-Gemeinschaft „Natur- und Kräuterdorf Irschen“ mit zwölf

Mitgliedern gegründet.

Slow Food ist eine von Italien

ausgehende Bewegung, die sich

für den Erhalt regionaler Küche,

heimischer Lebensmittel und

Produkte einsetzt. Die Bewe-

gung setzt hohe ethische Stan-

dards bezüglich Qualität, Her-

kunft und des Umgangs mit

Lebensmitteln. Die Bewegung

agiert weltweit, es gibt 1.500

„Convivien“ (Gemeinschaften)

in 160 Ländern. Das Konzept

der „Slow Food-Villages“ wurde

unter der Dachmarke „Slow

Food“ seit Sommer 2018 in

Kärnten erarbeitet und steht mit

seiner Umsetzung schon in den

Startlöchern. Kärntenweit haben

sich zwölf Gemeinden bewor-

ben. Diese müssen dafür Vor-

aussetzungen erfüllen, wie z. B.

Gründung einer Slow Food-Ge-

meinschaft, es sollen regionale

Produzenten eingebunden und

auch die Gastronomie mit ins

Boot geholt werden. Information

und Bildungsarbeit soll durch

die Einbindung von Schulen so-

wie durch Informationsveran-

staltungen für die interessierte

Bevölkerung erreicht und umge-

setzt werden.

Chance für ländliche

Strukturen

„Wir treten nicht als Verein,

sondern als Gemeinschaft auf“,

so Elisabeth Suntinger, die sich

als Slow Food-Gemeinschafts-

Gründerin für die Verwirk-

lichung des Vorhabens in Irschen

einsetzt. Mit dem Leitsatz „Gut,

sauber und fair“ sieht sie im

„Slow Food-Village“ auch eine

Chance für heimische Produ-

zenten: „Wenn ich gut, sauber

und fair bin, muss ich das kom-

munizieren. In der Bewusst-

seinsbildung liegt eine Aufgabe

der Slow Food Villages.“ Die

einzelnen Mitglieder der neu ge-

gründeten Gemeinschaft bringen

sich ihrerseits mit viel Engage-

ment und Know-how ein. Dabei

ist unter anderem „Brothandwer-

ker“ Bäcker Florian Egger und

Hotelier Markus Locker, der

neben dem Hotel „Landhof

Irschen“ das eigens für die Ge-

meinschaft angemietete Lokal

„Liebstöckl“ am Irschner Dorf-

platz betreibt.

Projekte zur Umsetzung

Auf dem Weg zum „Slow

Food-Village“ werden auch ver-

schiedene Projekte umgesetzt.

Eines davon ist die Einrichtung

des „Marktplatz des guten Ge-

schmacks“, im oben genannten

„Liebstöckl“, ein Platz an dem

Lebensmittel angeboten werden,

die aus dem Dorf und der Umge-

bung kommen. Weiters setzt sich

die Gemeinschaft für die Förde-

rung von ökologisch nachhaltig

geführten bäuerlichen Betrieben

ein und dafür, dass sie einen

fairen Preis für ihre Arbeit erhal-

ten. Auch sind Bildungsveran-

staltungen vorgesehen, die das

Ernährungssystem thematisieren

und auf Alternativen auf lokaler

Ebene hinweisen, an eine Zu-

sammenarbeit mit der „Gesun-

den Gemeinde Irschen“ und dem

Kräuterdorf Marketing Verein

wird hier gedacht. Einmal im

Monat wird auch in die „offene

Kochwerkstatt“ eingeladen, wo-

bei der Gemeinschaft die „Kräu-

terkuchl“ im Dorfzentrum zur

Verfügung steht.

Die Slow Food-Gemeinschaft in Irschen. V. l.: Martin und Kathi Voseng , Christina

Wallner (Jungbäuerin und Schule am Bauernhof –„Fundahof“), Michael Breitegger

(junger Bergbauer, Kartoffelanbau am Berg), Elfriede Bernhard und Elisabeth

Suntinger, (Slow Food-Gemeinschaft-Gründerin).

Foto: Eckart Mandler

Im „Liebstöckl“ am Irschner Dorfplatz

wird neben einer Gaststätte, die Speisen

nach Slow Food-Kriterien anbietet, ein

„Marktplatz des guten Geschmacks“

eingerichtet.