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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
28. JÄNNER 2019
CHRONIK
Erfolg zur Nutzung und Erhal-
tung der Wälder zu sichern, so
Strasser.
Stürme scheinen immer öfter
und heftiger zu werden. Erst ein
Jahr zuvor, im August 2017,
wurde im Raum Weißensee/
Gitschtal Wald im Ausmaß von
rund 300.000 Festmeter Holz
vernichtet. Der Borkenkäfer-Be-
fall kann nach Windwürfen in
Kombination mit warmen Tem-
peraturen rasch erfolgen, umso
wichtiger ist eine rasche Auf-
arbeitung des Holzes.
Die Bezirksforstinspektion ist
eine schlanke Einheit, so um-
fasst sie neben dem Leiter insge-
samt vier Förster (Jürgen Bock,
Herbert Katschnig, Peter Mem-
mer, Albin Oberluggauer) in vier
Forstaufsichtsgebieten und Eli-
sabeth Schumi als Sekretärin. DI
Strasser stammt aus
Stockenboi, er leitet die
Bezirksforstinspektion
in Hermagor bereits seit
1991. Um gemeinsam
ihre Wälder möglichst
gut zu bewirtschaften,
organisierten sich die
ersten Waldbesitzer im
Gail-, Gitsch- und Les-
achtal in sogenannten
Wa l dwi r t scha f t sge -
meinschaften vor über
20 Jahren. Wie heißt es
in einer Info-Schrift der
Bezirksforstinspektion:
„Die Zukunft eines
ländlichen Bezirks wird
nicht zuletzt durch sei-
nen Wald und die nach-
haltige Nutzung dieses
Waldes gesichert sein.“
Karl Brunner
besitzern. Der Nadelholzanteil
beträgt 77 Prozent, Laubholz
macht 23 Prozent aus. „Ein ge-
mischter Waldbestand hält mehr
aus als ein reiner Fichtenwald“,
sagt Strasser. Er erwähnt die
Wichtigkeit von Aufforstung und
Waldp ege, auch technische
Schutz-Verbauungen seien nötig
(etwa zwischen St. Lorenzen
und Maria Luggau). Auch solle
stets auf die Arbeitssicherheit im
Wald geachtet werden, in Steil-
lagen sollten nur Pro s die ge-
fährliche Arbeit durchführen.
Die Aufgaben der Bezirksforst-
inspektion liegen in der Forst-
aufsicht, in der Vollziehung der
forstrechtlichen Bestimmung, in
der Förderung forstlicher Maß-
nahmen und in der Beratung.
Diese zielt auf eine möglichst
naturnahe Bewirtschaftung ab.
Fortbildung, Kooperation, Infor-
mation seien wichtig, um den
Holz-Aufarbeitung dauert zwei Jahre
Das Sturmtief „Vaia“ Ende Oktober hat neben Schäden an Häusern und Infrastruktur insbesondere die heimischen
Waldbauern sehr hart getroffen.
Die Aufarbeitung des Schad-
holzes ist voll im Gange, viele
Holzstapel sind neben der
Gailtalstraße im Lesachtal kurz-
fristig zumAbtransport gelagert.
Die Aufarbeitung angesichts der
großen Schäden dürfte insge-
samt wohl gut zwei Jahre dau-
ern, schätzt Dipl.-Ing. Wilfried
Strasser, Bezirksforstinspektor
an der BH Hermagor. Im „Wald-
tal“ Lesachtal („Les“ leitet sich
von Holz, Wald ab) hat der
Sturm Holz im Ausmaß von
rund 400.000 Festmeter zu Bo-
den gerissen. Ein üblicher, durch-
schnittlicher Jahreseinschlag lie-
ge hier bei 200.000 Festmeter,
macht Strasser die Dimension
der Verwüstung deutlich. Die ge-
schädigten Waldbauern hätten
nun höhere Aufarbeitungskosten
und müssten auch noch einen
niedrigeren Preis beim qualitäts-
geminderten Bruchholz in Kauf
nehmen, bedauert Strasser. Teil-
weise, etwa im Valtentintal, habe
es Sturmspitzen bis zu über 200
km/h gegeben, sodass Bäume
demWind keinesfalls standhalten
konnten. Auch der Regen vor
dem Sturm habe den Boden ge-
lockert und damit das Umstürzen
etwa der achwurzelnden Fich-
ten begünstigt.
Großteil Kleinprivatwald
Die Waldausstattung im rund
81.000 Hektar großen Bezirk
Hermagor liegt im Durchschnitt
bei 58 Prozent, jene der Gemein-
de Lesachtal bei 49 Prozent, die
Gemeinde Gitschtal weist mit 81
Prozent die höchste Waldausstat-
tung auf. Fast 60 Prozent im Be-
zirk sind Kleinprivatwald (unter
200 Hektar), die Wälder sind im
Eigentum von rund 3.000 Wald-
Waldbesitzer und Holzunternehmer leisten sehr viel mühevolle Arbeit, um das
viele Bruchholz aufzuarbeiten und zu den Sägewerken abzutransportieren.
Fotos: k.brunner
Bezirksforstinspektor Strasser:
Rund 400.000 Festmeter hat der
Sturm im Lesachtal verwüstet,
im ganzen Bezirk sind es an die
500.000 Festmeter.
Kurzmeldung
Die Drogenberatungs-
stelle Roots in Spittal
lädt zu einer Veranstaltung zum
Thema „Substanzkonsum“ ein. Prä-
sentiert werden die Ergebnisse
einer Patientenbefragung, durch-
geführt im Rahmen eines HLW-
Maturaprojektes, mit dem Thema:
„Substanzkonsum – Von der Selbst-
medikation in die Abhängigkeit?“.
Der Präsentation voran geht ein
Vortrag von Dr. Martin Riesenhuber
(Drogenberatungsstelle Steiermark)
mit dem Thema: „Motive und Funk-
tionen von jugendlichem Substanz-
konsum“. Mit dieser Veranstaltung
sollen Einblicke in die Lebenswelt
substanzkonsumierender Jugendli-
cher gegeben werden, mit dem Ziel,
Eltern, Pädagogen usw. im Rahmen
der Suchtprävention einen gesund-
heitsförderlichen Umgang aufzu-
zeigen. Stigmatisierung und Eti-
kettierung im Sinne „substanz-
konsumierende Jugendliche sind
automatisch süchtige Jugendliche“
soll damit entgegengewirkt werden.
Die Präsentation findet statt am
Mittwoch, 6. Feber, um 19 Uhr, im
Musikzimmer des Schloss Porcia in
Spittal.
Skitouren-
seminar am
Sadnighaus
Die Bergsportagentur Alpin
Süd veranstaltet gemeinsam mit
den Naturfreunden Kärnten zur
Zeit der Hochsaison für Ski-
tourengeher, am 9. und 10. März,
ein Seminar am Sadnighaus in
der Asten, das die erweiterten
Grundlagen für Skitouren ver-
mittelt. Bei mindestens zwei
geführten Touren wird entspre-
chendes Wissen vermittelt, be-
züglich Bergsicherheit, Touren-
planung und Lawinenkunde.
Voraussetzungen: leicht Fortge-
schrittene oder Absolventen be-
reits stattgefundener Einsteiger-
seminare. Maximale Teilnehmer-
zahl: 20 Personen. Beginn:
9. März, 8 Uhr, Sadnighaus.
Voranmeldung bis spätestens 31.
Jänner unter
www.alpin-sued.at/events oder unter 0664/4445459.
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