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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JÄNNER/FEBER 2019

8

schwer werden. Das Weibchen

erreicht eine Länge von ca. drei

Metern und wird bis zu einer

Tonne schwer. „Die Population

des Seeelefanten hat sich nach

den Robbenverfolgungen ver-

gangener Zeiten wieder erholt

und wird heute auf etwa

700.000 Exemplare geschätzt.“

Wenn Bullen um Weibchen

kämpfen, dann wird alles nie-

dergewalzt. „In Folge werden

auch viele Jungtiere dabei er-

drückt bzw. getötet.“

Bucht von Cooper Bay

Das Expeditionsteam steuerte

auch die Anlandung in der

Bucht von Cooper Bay an.

„Eine Anlandung dort ist aller-

dings sehr schwierig, da See-

elefanten und Seebären den

ganzen Platz der Bucht beset-

zen. Auch die Pinguine haben

dort Schwierigkeiten zwischen

den Fleischbergen ins Meer zu

kommen.“ Immer wieder bricht

im hinteren Bereich mit fürch-

terlichem Getöse zudem Eis

vom Gletscher ab.

Es gibt aber noch andere

Arten von Pinguinen auf Süd-

georgien. Etwa die Gentoo-

Pinguine, die ca. 50 cm groß

werden oder die Macaroni Pin-

guine. Das Team landete auch in

der „Ocean-Harbour“-Bucht.

„Hier wurden bis 1960 alle

Tiere gefangen, geschlachtet

und ihr Tran zu Öl verarbeitet.

Die Ruinen und rostenden Ma-

schinen wurden als Freilicht-

Museum stehengelassen.“

Auf „Ocean Harbour“ er-

wischte das Team dann ein

fürchterlicher Eisregen und

Windstöße mit bis zu 120 Stun-

denkilometern. „Da half nur

flach auf dem Boden liegen.“

Grytviken

Der Hauptort von Südgeor-

gien ist Grytviken. „Das ist eine

ehemalige Walfangstation, die

1904 gegründet wurde. In kur-

zer Zeit baute man damals eine

Verarbeitungsanlage auf. Wäh-

rend der Fangsaison waren hier

etwa 500 Männer tätig.“ Als die

Station 1965 dicht machte, hatte

man 54.100 Wale erlegt und zu

458.000 Tonnen Walöl und

200.000 Tonnen Fleisch sowie

Knochenmehl verarbeitet. „Ne-

benbei schlachtete man jährlich

noch etwa 5.000 Robben ab,

allein für die Fabrik in Grytvi-

ken. Erschreckende Zahlen, hin-

ter denen, wie so oft, nur Geld

und Profit steckten“, so Wurzer,

der auch den dortigen Walfän-

ger-Friedhof besuchte. In drei

Buchten konnten die Expediti-

onsteilnehmer aber nicht landen.

„Sonst hätten uns die Seelöwen

gefressen“, erzählt er. Nach

den geplanten zwölf Tagen

nahm das Expeditionsteam wie-

der Abschied von Südgeorgien.

Es folgten erneut drei Tage und

drei Nächte auf dem stürmi-

schen Südatlantik. „Wir erlebten

einen Sturm mit Wellen bis zu

sieben Metern Höhe. Zwei Drit-

tel der Leute – darunter auch ich

– erwischte in Folge eine

schlimme Seekrankheit. Es

räumte uns den Magen richtig

aus und wir konnten nur mehr

flach im Bett liegen bleiben.“

Martina Holzer

Mann und Frau Pinguin

haben sich lieb.

Pinguine versuchen zwischen Seeelefanten einen Weg ins Meer zur Futtersuche zu finden.

Dieser

Seebär

stößt

einen

Warn-

schrei

aus,

damit

man

ihm

nicht

zu

nahe

kommt.