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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
14. JÄNNER 2019
CHRONIK
Ein feuriges Spektakel erwartete die große Schar an Kin-
dern und Erwachsenen, die dem Ruf des TVB Radenthein-
Döbriach mit Melanie Golob und Martina Olsacher ge-
folgt waren, um in Döbriach mit dem Kindersilvester den
letzten Tag des Jahres zu verabschieden. Mit Fackeln
ausgestattet zogen rund 300 Personen begleitet von Birgit
Karasin vom Sagamundo, in einer stillen Wanderung zum
Fischerpark am Ufer des Millstätter Sees. Dort erwartete
sie eine Akrobatik- und Feuershow des Grazer Künstlers
Abdul von der Künstlertruppe „Jakotopia“. Die Wasser-
rettung Döbriach mit Obmann Bernd Pucher versorgte
die Besucher mit heißen Getränken. Den Abschluss des
stimmigen Abends bildete ein Feuerwerk über dem Mill-
stätter See.
Foto: Eva Buchstätter
MEINE
G
ESCHICHTE
Singen ist Lebensfreude
Adolf Praster,
Würmlach:
Adolf Praster (Jahrgang 1938) aus Würmlach (Marktgemeinde Kötschach-Mauthen) ist ein leidenschaftlicher Sänger und
Musiker. Ein Chorsänger voller Idealismus. Ein Sänger-Idealist von der aussterbenden Art, wird man wohl sagen müssen, be-
trachtet man seinen einmaligen und unglaublich aktiven Werdegang. Mit zwölf Jahren saß der gebürtige Würmlacher bereits
an der Orgel in der örtlichen Pfarrkirche. Das Orgelspiel hat er sich großteils nach und nach selbst beigebracht. Mit Unter-
brechungen gehörte er dem Kirchenchor Würmlach über 40 Jahre an – bis 2000 – danach wechselte er zum Kirchenchor
Kötschach, bei dem er nach wie vor als Tenor singt.
In Würmlach war er singend,
leitend und Orgel spielend
nicht nur über vier Jahrzehnte
beim Kirchenchor – bis zu sei-
nem 65. Lebensjahr – sondern
auch bei der „Sängerrunde
Würmlach“ (zuvor MGV, dann
„Gemischter Chor Würmlach“)
als Mitglied von 1962 bis 1998
aktiv. Mit 24 war er Chorleiter
geworden und behielt diese
Aufgabe bis 1990 (die weite-
ren acht Jahre war er sozusa-
gen „einfaches“ Sänger-Mit-
glied). Als er schon in Pension
war, fuhr er auch noch regel-
mäßig rund zehn Jahre lang
nach Steinfeld im Drautal, um
beim Gemischten Chor mitzu-
singen, den damals seine
Tochter leitete.
„Singen macht einfach eine
große Freude“, sagt Praster. Er
zeigt sich stets aufgeschlossen
und lernwillig, freut sich doch
sehr darüber, dass der Kir-
chenchor in Kötschach mit
dem bekannten, meister-
haften Chorleiter Fritz Unter-
weger stets um hohes Niveau
und anspruchsvolle Literatur
bemüht ist.
Praster erlernte das Schnei-
derhandwerk und wurde spä-
ter Schneidermeister. Seinen
Beruf übte er u. a. in Würmlach
aus, arbeitete als Indus-
trieschneider in Kirchbach (bei
den Firmen Rosner und Wulfe-
nia) und später über
acht Jahre in Innsbruck
(Firma Steinbock). Von
dort aus arbeitete er
auch als sogenannter
Bandleiter in einer Filia-
le in Tschechien – bis zu
seiner Pensionierung
vor zwanzig Jahren.
Auch in Tirol (Hall) war
er sängerisch nicht un-
tätig gewesen, sondern
hatte über acht Jahre
beim Chor der Kärntner
mitgewirkt. Er scheute
keine Mühe und fuhr je-
des Wochenende und
bei jedem Wetter heim
nach Würmlach zu Gat-
tin Annelies und Familie. Hier
galt es dann Familie (vier Kin-
der, die alle musikalisch sind),
die Arbeit auf der eigenen klei-
nen Landwirtschaft (mit dem
Zusatzangebot Urlaub am
Bauernhof) und den Chorge-
sang bzw. die regelmäßigen
Proben unter einen Hut zu
bringen. Ohne Idealismus
wäre dieses Engagement un-
denkbar. Praster hat sich eh-
renamtlich in den Dienst der
Chöre gestellt und damit
große, wertvolle kulturelle
Beiträge für die Öffentlichkeit
geleistet, um das kirchlich-
pfarrliche Leben und das Ge-
meinschaftsleben in der Ge-
meinde und darüber hinaus
bei zahllosen – freudigen und
auch traurigen – Anlässen zu
bereichern. Neben Musik und
Gesang interessiert er sich
auch für den Sport. „Ein Hob-
by früher war das Skifahren“,
erzählt er und fügt gleich hin-
zu, dass dafür eher selten die
nötige Zeit vorhanden war,
was nicht verwunderlich ist.
Singen ist Lebensfreude. Wie
sehr, das kann man schon
nach einem kurzen Gespräch
mit dem begeisterten Chor-
sänger gleichsam spüren bzw.
hören.
Karl Brunner
Adolf Praster aus
Würmlach – ein
idealistischer und
leidenschaftlicher
Chorsänger seit
Jahrzehnten.
Foto: k. brunner