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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

NOVEMBER/DEZEMBER 2018

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Bataillonskommandant Bernhard

Rott, LH-Stellv. Geisler und

dem Kartitscher Bürgermeister

Josef Außerlechner die Forma-

tion ab. Rott richtete anschlie-

ßend seine Worte direkt an die

Rekruten: „Seien Sie stolz, sich

in extremem Umfeld besonders

beweisen zu müssen, denn wir

Hochgebirgsjäger müssen aus

besonderem Holz geschnitzt

sein. Seien Sie stolz, ein 24er

Hochgebirgsjäger zu sein und zu

den Wächtern unserer Nation zu

gehören!“ Bürgermeister Josef

Außerlechner erinnerte daran, dass

Kartitsch im Ersten Weltkrieg

Frontgemeinde war, weshalb die

Gemeinde anlässlich 100 Jahre

Ende Erster Weltkrieg als Ort der

Angelobungsfeier kein Zufall

war. „Auch die vielen Stellungen

am Karnischen Kamm und die

drei Kriegerfriedhöfe – unter

ihnen mit Hochgränten der

höchstgelegene in Europa – erin-

nern an die tragischen Ereignisse

von damals. Es ist uns ein großes

Anliegen, diese Spuren des Krie-

ges als Mahnmale zu erhalten“,

bekräftigte Außerlechner.

„Vermisse Treue

von oben“

Gaiswinkler kritisierte als

militärisch Höchstanwesender

scharf die Politik: „Trotz ge-

stiegener Auftragslage, trotz

einer sich ständig verändernden

geopolitischen Situation, trotz

des Klimawandels wurde das

Bundesheer von der Politik ver-

nachlässigt. Im Großen gesehen

ist das Bundesheer heute de

facto entwaffnet, immobil und

mit dem zivilen Arbeitsmarkt

zur spärlich konkurrenzfähig.“

Die Treue von oben vermisse er

schmerzlich und mahnte ein-

dringlich: „Wenn das Bundes-

heer nicht endlich zeitnah or-

dentlich aufgerüstet wird, wird

das schwerwiegende Konse-

quenzen für unser Heimatland

Österreich haben, das heißt, für

die Bevölkerung.“ Dies ist laut

Gaiswinkler keine Frage des

„ob“, sondern lediglich eine

Frage des „wann.“ Zudem erin-

nerte er: „Die Neutralität ist mit

Blut und Tränen erkämpft wor-

den. Radikale Kräfte rütteln

nun von links und rechts an den

Grundfesten der Demokratie.“

„Große Hilfe“

Der stellvertretende Landes-

hauptmann Josef Geisler hakte

ein: „Die Zeiten, in denen man

glaubte, dass man kein Bundes-

heer mehr brauche, sind end-

gültig vorbei. Es ist durch seine

Existenz und Präsenz ein Ga-

rant für Frieden und Freiheit.

Gerade auch in unserem Land

Tirol leisten Soldaten wichtige

Hilfe. Ich denke hier nicht nur

an die Grenzsicherung, sondern

auch an Naturkatastrophen und

an große Sportveranstaltungen,

die ohne Hilfe des Bundesheers

nicht möglich wären.“

Zum Abschluss sangen die

jungen Soldaten gemeinsam

„Heraus ihr Bergkameraden“,

begleitet von der Militärmusik

Tirol, dirigiert von Konrad Wal-

der, Vzlt i. R. Martina Holzer

Kartitsch wurde als Ort der Angelobungsfeier ausgewählt.

te de facto entwaffnet“

Brigadier Obst. Johann Gaiswinkler, Kommandant der 6. Gebirgs-

brigade, kritisierte die Politik scharf.

Fotos: Martina Holzer