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3. SEPTEMBER 2018

CHRONIK

QUER

DURCHS

BEET

mit Karin Schlieber

Wenn Sie diese Kolumne lesen,

werden vielleicht auch Sie umden-

ken und nur mehr mit der Natur

arbeiten. Eine Hand voll Humus

enthält sieben Milliarden Lebewe-

sen (Mikroorganismen), so viele,

wie es Menschen auf der Erde

gibt! Auch diese Lebewesen müs-

sen essen. Der Permakulturgärt-

ner achtet besonders darauf, dass

laufend genug Nahrung für die

„unsichtbaren Helfer“ im Boden

vorhanden ist. Man düngt mit

organischem Material wie Grün-

düngung, Kompost, Hornspänen,

Wollpellets und Urgesteinsmehl.

Die Beete werden mit Heu oder

trockenem Rasenschnitt gemulcht

um das Austrocknen der Erde zu

verhindern. Diese Bedeckung

nützt dem Gärtner und den

Lebewesen in der Erde. Der

Gärtner erhält super Humus,

muss weniger gießen und jäten

und die Mikroorganismen kön-

nen im Boden geschützt ihre

Arbeit verrichten.

Mikroorganismen bauen orga-

nisches Material in pflanzenver-

fügbare Nährstoffe um, das wollen

wir, um gute Ernten zu erzielen.

Ich persönlich schwöre auf die

Flächenkompostierung mit Wie-

senheu. Die aufwändige Arbeit

des Aufbauens von Kompost-

mieten entfällt so. Im Herbst

wird das ungehächselte Schnitt-

gut von Stauden und Sträuchern

sowie auch das Laub von Bäu-

men auf ein größeres Beet ge-

schichtet. Dies kann bis einen

Meter hoch sein. Bis zum Früh-

ling sackt dieser flache Haufen

oft bis zur Hälfte nieder. Im Früh-

jahr wird dann eine 20 cm hohe

Heuschichte aufgebracht. Wenn

man Kürbis setzen will, wird in

der Mitte des Haufens ein Loch

gemacht und eine Scheibtruhe

voll Gartenerde hineingeleert.

Ende Mai pflanzt man an diese

Stelle einen vorgezogenen Kür-

bis. Vorher gibt man in das

Pflanzloch noch eine Hand voll

Hornspäne und eine Hand voll

Urgesteinsmehl. Ich gieße dann

noch eine ganze Kanne Wasser

in das Loch, bevor ich pflanze,

dann hat sich das erledigt. Nur

wenn es sehr lange nicht regnet,

ist partiell dieser Kürbis mit ei-

ner Kanne voll Wasser zu versor-

gen. Der Beregner im Garten

verleitet zum Wasserverschwen-

den und man gießt natürlich

auch das Beikraut. Im Herbst

entsteht unter dieser Heubede-

ckung und durch die Beschat-

tung mit den Kürbisblättern be-

reits Kompost und Erde.

Dieser Haufen wird im nächsten

Jahr nicht gewendet, nein, er

bleibt wie er ist. Man zieht auf

dieser Fläche mit einer Haue Ril-

len und füllt sie mit Gartenerde

auf und düngt mit Hornspänen

und Urgesteinsmehl. Da hinein

setze ich Kohlgewächse in

Mischkultur mit Sellerie und

Lauch. Die Reihen dazwischen

werden wieder mit Heu gut

abgemulcht. Bis zur Ernte im

Herbst ist da nicht viel zu tun.

Im dritten Jahr hat man bereits

ein tolles Beet mit bestem

Humus und man kann alle

Schwachzehrer setzen (Busch-

bohnen, Zwiebel, Rote Rüben,

Mangold).

Wer diese Art zu gärtnern aus-

probiert, wird merken, wie ein-

fach schwere Arbeit sein kann!

Gutes Gelingen wünscht Eure

Karin Schlieber, Permakultur-

gärtnerin aus Obermillstatt

Ein Garten für Mensch und Mitlebewesen

So viel geben wie nehmen – auch Teilen mit Tieren und anderen Lebe-

wesen, welche man nur unter dem Mikroskop sieht, ist oberstes Gebot in

meinem Permakulturgarten.

Kurzmeldung

Hinweistafeln für mehr

Sicherheit

150 „Safe Ride – Safe Life“-Tafeln

haben die Straßenmeistereien vor

gefährlichen Kurven in ganz Kärnten

angebracht. Die Tafeln sollen ins

Gedächtnis rufen, dass Unfälle sehr

Heckenrose ist Strauch

des Monats

Sie verschwinden zusehends aus der Landschaft und

wären doch so wichtig: die Gebüsche. Als Lebensraum

für Vögel, Insekten und Niederwild sind Büsche ebenso

unverzichtbar wie als Landschaftsgestaltungselemente,

Sichtschutz und Windstopper. Der Naturschutzbund holt

sie deshalb vor den Vorhang und stellt jeden Monat eine

Art vor.

Die Heckenrose ist ihren ge-

züchteten Kollegen in vielem

voraus: Die wilde Schöne betört

durch ihren Duft, punktet durch

ihre Robustheit und verschö-

nert in der kalten Jahreszeit

mit ihren Hagebutten die Gär-

ten. Zudem bietet sie mit ihren

Früchten reichlich Nahrung für

Tiere und auch für uns sind

die leuchtendroten Hagebutten

großartige Vitaminbomben. Sie

gehört zu den Vitamin-C-reichs-

ten Früchten und punktet auch

mit den Vitaminen A, B1, B2

und K sowie mit Lycopin, Gerb-

stoffen und Pektin. Damit hat

sich die Heckenrose die Kür

zum „Strauch des Monats Sep-

tember“ redlich verdient! Die

Hagebutten werden seit jeher ge-

sammelt und zu Mus und Mar-

meladen verarbeitet. Dabei

sollten allerdings die Nüsschen,

die sich im Frucht eisch be n-

den, entfernt werden. Sie sind

mit widerhakenbestückten Här-

chen besetzt und reizen die

Schleimhäute. Deshalb wurden

diese „kratzenden“ Härchen frü-

her von Kindern auch gerne als

„Juckpulver" verwendet.

Foto: Birgit Mair-Markart

oft durch angepasste Geschwindig-

keit und Fahrtechnik vermieden

werden könnten. 27 Tafeln stehen

an der Plöckenpass Straße, 15 auf

der Weißensee Straße über den

Kreuzberg und 18 an der Katsch-

berg Straße in der Lieserschlucht

zwischen Spittal und Gmünd. Auch

auf dem Gailberg sollen diese Tafeln

präventiv wirken und so die Ver-

kehrssicherheit erhöhen.

Seit 60 Jahren gehen Gertraud und Franz Stuppnig aus Hermagor

gemeinsam durchs Leben. Dies nahm Bgm. Siegfried Ronacher

zum Anlass, im Namen der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger

See dem Ehepaar herzlich zur Diamantenen Hochzeit zu gratulie-

ren.