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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
19. MÄRZ 2018
CHRONIK
Kurzmeldung
Modenschau
Am Samstag, 24. März, werden in
der Drautalperle in Spittal ab 19
Uhr Bergsport-, Bade- und Freizeit
moden gezeigt. Unter den Models
befinden sich auch bekannte Ge
sichter wie z. B. Lisa Zaiser, Heiko
Gigler und Mitglieder der Spittaler
„Lions“.
Bundschuh Reisen GmbH
Lienz, Hauptplatz 5
Tel. +43-4852-63360
office@bundschuh-reisen.com www.bundschuh-reisen.com1952
Busfahrt, Eintritt, Kinder bis zum 12. Geburtstag
€ 38,-
Sa, 24.03.2018
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€ 46,-
GUT AIDERBICHL
1 TAG
mit Ostermarkt
Busfahrt, Eintritt, weitereTermine laut Programm,
Kinder bis zum 14. Geburtstag
€ 53,-
Mo, 02.04.2018
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GARDALAND
1 TAG
Busfahrt
12. / 13.04.2018
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€ 47,-
VIERBERGE
WALLFAHRT
Busfahrt, 1 x ÜF in einem 3*Hotel am Lido,
Fährüberfahrt zum Lido und retour, 2-stündige
StadtführungVenedig, ½-tägige Lagunenfahrt
Murano-Burano, mit örtl. RL, EZZ
€ 24,-
14. – 15.04.2018
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LAGUNENSTADT
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VENEDIG
Busfahrt, 1 x HP in einem guten Mittelklassehotel,
Eintritt & Führung„Die Gärten von SchlossTrautt-
mansdorff“, Stadtführung in Meran, EZZ
€ 19,-
20. – 21.04.2018
pP/DZ
€ 134,-
MERAN
2 TAGE
Schloss Trauttmansdorff
Busfahrt, 2 x HP in einem guten Mittelklassehotel,
2-stündige Stadtführung Mantua, Stadtführung
Limone, Schifffahrt am Gardasee, EZZ
€ 29,-
29.04. – 01.05.2018
pP/DZ
€ 179,-
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3 TAGE
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Tirolerstra ße 3 0 • Ein g a n g
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Von der Mundart des Gitschtales
„Gitschtalerisch“ verstehe man, aber es sei jedenfalls etwas Eigenes, sagen viele
Bewohner in der Nachbarschaft der Gitschtaler, also Gail-, Lesach- und Drautaler und
verweisen gern auf das auffällig gesprochene „R“.
Nicht verwunderlich, gibt es in
der Aussprache doch drei Varian-
ten vom „R“. Das Gitschtal, einst
war es vom Bergbau stark ge-
prägt, ist ein Seitental des Gail-
tals und verläuft von Hermagor
in nordwestlicher Richtung über
Weißbriach bis zum Kreuzberg-
pass (1.074m), der eine natürli-
che Grenze zum Weißenseetal
bildet. Aber je weiter vom
Gitschtal weg jemand wohnt, de-
sto schwieriger wird es für ihn,
die Mundart der Gitschtaler so-
gleich zu verstehen. So erging es
auch dem Klagenfurter Gerfried
Horand Leute, als er erstmals ei-
nen Besuch im Elternhaus seiner
zukünftigen Frau Gertrud (gebo-
rene Seppele, vulgo Uhli) bei
seinen Schwiegereltern und Ver-
wandten in Jadersdorf/Gitschtal
gemacht hatte. Er konnte sie nur
teilweise verstehen, das war
1969. Damals hatte er aus prag-
matischen Gründen mit seiner
Frau begonnen, sich mit dieser
Mundart zu beschäftigen und
Dialektausdrücke aus Jadersdorf
bzw. der Umgebung systema-
tisch zu sammeln. Auch um die
althergebrachten Wörter vor der
Vergessenheit zu bewahren.
Das „Zungenspitzen-R“
Ähnlich wie das Lesachtal,
stellte wohl auch das Gitschtal
und vielleicht auch das Weißen-
seetal eine vom übrigen Kärntner
Sprachraum isolierte, alte, les-
achtaler-osttirolische Sprachinsel
bzw. ein Gebiet mit Sprachinsel-
charakter dar, schreiben Gerfried
und Gertrud Leute aus Klagen-
furt-Wölfnitz. Sie haben das
„Kleine Wörterbuch der Mundart
von Jadersdorf und Umgebung
im Gitschtal“ erarbeitet und he-
rausgebracht. Die Autoren ver-
weisen auch auf Hans Hubmann,
der sich in den 1980er Jahren in
wissenschaftlichen Arbeiten mit
der angrenzenden Weißbriacher
Dialektlandschaft befasst hat.
Von ihm wird das „an amerika-
nische Sprechweise erinnernde
„R“ als herausragendes sprach-
liches Erkennungszeichen der
Weißbriacher“ charakterisiert.
Auch in Jadersdorf gibt es dieses
(kakuminale) Gitschtaler „R“
und auch noch ein sogenanntes
stark gerolltes Zungenspitzen-
„RR“ sowie ein rollendes, den-
tales Zungenspitzen-R. Das
„Jadersdorfer Wörterbüchl", das
die Autoren den Freunden im
Gitschtal sowie den Kindern und
Kindeskindern widmen, listet
eine große Fülle an Ausdrücken
alphabetisch auf, vieles wird
auch im weiteren Umkreis ver-
standen. „Saupanzn" steht bei-
spielsweise für lästige Kinder,
oder „Fukhspasn" für Warten auf
die Geburt. „Glumpat" sind wert-
lose Dinge, eine „Gitsche" ist ein
Mädchen und ein „Khlachl" ist
ein grober oder fauler Mann.
Altes Wortgut
verschwindet
Im Anhang sind auch Ortsna-
men, Berg- und Gewässernamen,
Flur- und Hausnamen enthalten.
Zahlreiche Pflanzen- und Tier
namen durften für den Naturwis-
senschaftler nicht fehlen. Re-
zepte und einige Redewendungen
wurden ebenfalls gesammelt.
Beispiele: „Pan nikhstuan is
leicht schiansein“ (beim Nichts-
tun ist es leicht, schön zu sein),
„A weat ja wol sein“ oder „is
wol recht“ (bestätigende Rede-
wendungen), „Pan sizn unt stian
tuat ma gleich vil ferdian“ (beim
Sitzen und Stehen verdient man
gleich viel), „ohne Pare is kha
Khrapf“ (ohne Lauch keine
Kärntner Nudel) usf. Die Her-
ausgeber wünschen sich, dass ihr
„Wörterbüchl“ als Vorläufer für
ein umfangreicheres Gitschtaler
Wörterbuch gesehen wird und
hoffen, dass dieser Dialektraum
weiter erforscht wird. Viel vom
einstigen Wortschatz geht ver
loren, weil altüberlieferte Wirt-
schaftsformen und Arbeitsgeräte
immer mehr verschwinden oder
nicht mehr in Gebrauch sind.
G.H. Leute, Jg. 1941, ist ein
unglaublich vielseitiger Wissen-
schafter und Autor, dessen Leis-
tungen und Verdienste mit vielen
Preisen (u.a. Wulfen-Preis) und
Auszeichnungen gewürdigt wur-
den. Er studierte an der Universi-
tät Wien (Botanik, Meteorologie,
Zoologie, u.a.), war dann Kustos
am Naturhistorischen Museum
in Wien und ab 1972 knapp drei-
ßig Jahre lang Kustos für Bota-
nik am Kärntner Landesmuseum
in Klagenfurt und damit gleich-
sam der Landesbotaniker. Er hat
ehrenamtlich auch eine Musik
instrumentensammlung im Lan-
desmuseum begründet und be-
treut. Neben Botanik und Musik-
geschichte (er war auch Mitautor
des im Vorjahr erschienenen
Prachtbandes „Harfe, Fidel und
Sackpfeife") widmete sich Leute
auch intensiv der Kärntner
Ziegelkunde. Er ist passionierter
Musiker, Sänger und Instrumen-
tensammler.
Karl Brunner
Gerfried
und
Gertrud
Leute
erhoben
seit Jahr-
zehnten
Jaders-
dorfer
Dialekt-
wörter.
Foto:
k.brunner