KULTUR
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2017
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Beim Theaterverein
Leisach geht es, seit
Otto Lobenwein als
Spielleiter agiert, auf
der Bühne immer lus-
tig zu. Der Startschuss
erfolgte mit der Auf-
führung „Der Gipfel-
sturm“ im Jahr 2007.
Wer bei einer Theaterauf-
führung ausschließlich lachen
will, sollte die Aufführungen
des Theatervereines Leisach
nicht versäumen. Denn es sind
Funktion tätig und startete
von Anbeginn in die Lustspiel-
Ära. Vorgänger Gabriel Egger
(†) hatte sich mehr auf ernstere
Stücke konzentriert. Walter
Jenul (†), der erste und längst-
dienende Spielleiter des Verei-
nes, der diesen auch stark auf-
gebaut hatte, brachte Lustiges
und Ernstes auf die Bühne –
wie etwa das alte Leisacher
Hirtenspiel.
mehr mit Lustspielen zu unter-
halten, weil es heute so gut wie
möglich abschalten und unter-
halten werden will“, so Lo-
benwein. Mit dem Stück „Der
Gipfelsturm“ landete man
gleich einen tollen Erfolg. Von
da an nur mehr Stücke, die
zum Lachen bringen, aufzu-
führen, verstand man als Auf-
trag des Publikums an die
Theaterspieler.
Kein Konflikt
Lobenwein sucht das jewei-
lige Stück gemeinsam mit sei-
nem Stellvertreter oder der
Stellvertreterin aus. Ob auch
andere Osttiroler Theaterver-
eine zeitgleich dasselbe Lust-
spiel aussuchen, weiß er ei-
gentlich nie. „Wir stimmen uns
diesbezüglich ja nicht ab. Mich
wundert es aber, dass wir noch
nie in Konflikt geraten sind.“
Aber man sei generell immer
gefordert. „Denn das Niveau
auf den Osttiroler Bühnen ist
ziemlich hoch“, meint der
Spielleiter. Seit 1989 ist er
beim Theaterverein Leisach.
Mittlerweile steht er als Spieler
etwa nur mehr bei jedem zwei-
ten Stück selbst noch auf der
Bühne. „Gleichzeitig Spieler
und Spielleiter zu sein, ist eben
schwierig. Aber wir haben sehr
gute, erfahrene Spieler, die
somit nicht mehr allzu viel An-
leitung brauchen.“
Im alten Saal
Auch auf den Nachwuchs
legt man großen Wert. „So
bauten wir im vergangenen
Stück die 16-jährige Christina
Brunner ein, die besonders ta-
lentiert ist.“ Die Aufführungen
gehen immer im alten Theater-
saal in Leisach über die
Bühne, obwohl der Ort ein
neues Gemeindezentrum hat.
„Aber der große Pluspunkt des
alten Saales ist, dass das Pu-
blikum unterschiedlich hoch
sitzen kann und somit einen
guten Blick auf die Bühne
hat“, so Lobenwein, der noch
am vorletzten Wochenende
mit Vorstand und Spieler in
Wien weilte. Man besuchte im
Rahmen eines Theaterausflu-
ges das Musical „Tanz der
Vampire“ im Theater Rona-
cher. „Es war gewaltig. Ab-
schauen können wir uns von
solchen Produktionen aber
nichts. Ein Musical ist einfach
ganz was anderes als eine
Volksbühne.“
von Martina Holzer
Blick hinter
die Kulissen
Theaterverein Leisach
Fakten & Daten
gegründet:
1975
Obmann:
seit vier Jahren
Martin Petutschnig
Spielleiter:
Otto Lobenwein
aktive Spieler:
12 bis 13
Auch Nach-
wuchs ist dem
Theaterverein
Leisach wichtig.
So spielte etwa
im Vorjahr beim
Stück „Die
rebellischen
Weiber“ die 16-
jährige
Christina
Brunner mit, die
viel Talent an
den Tag legte.
V. l.: Waltraud
Rieger, Andrea
Hirn, Christina
Brunner und
Steffi Auer.
Im Jahr 2007 stellte man ausschließlich auf Lustspiel um. Szenenausschnitt aus dem Stück „Re-
bellische Weiber“. V. l.: Franz Gietl, Christina Brunner, Otto Lobenwein, Martin Petutschnig und
Emmerich Reider.
alles Lustspiele, die unter der
Spielleitung von Otto Loben-
wein (48) auf die Bühne kom-
men. Seit 2007 ist er in dieser
„Aber mir kam bei der
Übernahme der Spielleiter-
funktion vor, dass die Zeit reif
ist, das Publikum künftig nur
Mit Lustspielen weiter in die Zukunft