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PORTRAIT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MÄRZ/APRIL 2017

9

und geburtshilflichen Abtei-

lung im Bezirkskrankenhaus

Lienz beteiligt. Und das mit

Feuereifer. Er gönnte sich

kaum eine Auszeit, war sozu-

sagen 365 Tage im Dienst, zu-

mindest telefonisch immer er-

reichbar. „Er nahm sich nur

einmal einen Tag frei, für

meine Promotion in Inns-

bruck“, erzählt der Sohn. Die

Hebammen und Schwestern

wussten zudem seine Güte,

Ehrlichkeit und Bescheidenheit

immer sehr zu schätzen. „Und

auf jede Frage hatte er stets die

passende Antwort“, versichert

die einstige Kinderschwester

Gretl Zeiner.

Als Aichner im Lienzer Spi-

tal seinen Dienst begann, zählte

man dort ca. 1.300 jährliche

Geburten (heute rund 500), und

es gab nur ein Ultraschallgerät

für das gesamte Krankenhaus,

„um das man sich aufgrund der

vollen Diagnostikauslastung

raufen musste“, erzählt der Ju-

später auch in Olang. Die Fa-

milie siedelte mit. Als die Ita-

lienisierung über Südtirol

„rollte“ und der Vater nach

Süditalien zum Unterrichten

gehen sollte, wanderte die Fa-

milie in die Steiermark aus,

wo der junge Remigius das

Gymnasium in Graz besuchte.

Er musste dann allerdings im

Zweiten Weltkrieg zum Ein-

satz

nach

Jugoslawien

(1944/45). Die Gymnasialzeit

war unterbrochen. Über die

harte Kriegszeit verlor Aichner

nie ein Wort.

bilar. Damals blieben die

Frauen nach Geburten noch

eine Woche im Spital, nach

Kaiserschnitten zehn Tage.

Flucht vor der

Italienisierung

Aichner kam in Südtirol zur

Welt, genauer in Stilfes. Er

war der Sohn von Volksschul-

direktor Anton Aichner, seine

Mutter hieß Gertraud. Als

jüngster der Familie wurde er

mit den Geschwistern Antonia,

Agathe, Marianna und Hedwig

groß. Sein Vater unterrichtete

kenhaus waren legendär. So

gab es viel Applaus etwa für

„Banana Boat“ von Harry Be-

lafonte.

Hie und da sah man ihn auch

mit seiner Gsttin Ella auf dem

Motorrad nach Italien brausen

– sofern es sich zeitlich irgend-

wie machen ließ.

Martina Holzer

Eigentlich wollte er später

Lehrer werden, nach der Ma-

tura zog es ihn allerdings auf

den medizinischen Weg, er

studierte in Graz und Inns-

bruck. Im Zuge seines Turnus-

ses im BKH Hall i. Tirol er-

wachte sein Interesse für Gynä-

kologie, insbesondere für die

Geburtshilfe. An der Uniklinik

in Innsbruck schloss er seine

Fachausbildung ab.

Engpass beseitigt

Bis 1971 lebte er in Wattens,

bis es nach Lienz ging, um die

ausgeschriebene leitende Stelle

für Frauenheilkunde anzutre-

ten. Damit war ein jahrzehnte-

langer Engpass in der gynäko-

logischen Versorgung von Ost-

tirol beseitigt.

In der Dolomitenstadt führte

er auch seine Gesangsleiden-

schaft beim Kirchenchor St.

Andrä fort – bis ins hohe Alter.

Seine Gesangseinlagen bei di-

versen Festen im Bezirkskran-

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Mit den Eltern und Ehefrau „Ella“ bei der

Promotion.

Bei einer seiner legendären Gesangseinlagen.

oktor eine Feier zum 90er

Remigius Aichner mit

Gattin Isabella, die bereits

2002 verstarb.