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CHRONIK

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MÄRZ/APRIL 2017

3

Schon von weitem sah man

die riesigen Rauchwolken auf-

steigen und den Oberersch-

baum-Hof bald darauf in Voll-

brand. Ein Großaufgebot an

Einsatzkräften kämpfte hart,

dass die Flammen nicht auch

auf das Bauernhaus und Wirt-

schaftsgebäude des Nachbarn

übergingen. Letzteres steht nur

20 Meter vom Obererschbaum-

Hof entfernt. Die Feuerwehr

legte so schnell wie möglich

drei jeweils 1.150 Meter lange

Relay-Leitungen zum 1.367 m

hoch gelegenen Hof. Nachbarn

hatten schon zuvor versucht

mittels Hydranten zu löschen,

aber sie wurden den Flammen

nicht mehr Herr. Die drei Och-

sen und acht Rinder hatten sie

noch schnell ins Freie bringen

können, aber sonst nur mehr

einen Schlepper gerettet. An-

sonsten wurde das gesamte

Hab und Gut von Josef Oberer-

lacher und seiner Lebensge-

fährtin vernichtet.

Schock sitzt tief

Als der Hof in Flammen

stand, war seine Partnerin gerade

im Gasthof Pension Andreas in

Obertilliach bei der Arbeit. Ober-

erlacher, ein 61-jähriger Voller-

werbsbauer, Kommandant-Stell-

vertreter der Untertilliacher Feu-

erwehr und fünffacher Familien-

vater gerade daheim. Der Schock

über den Brand sitzt tief. Die

Alarmierung bei den Einsatz-

kräften ging gegen 13.44 Uhr

ein. Es wurde ein Kaminbrand

gemeldet. „Dass es gerade Sonn-

tag war, ist ein riesiges Glück, da

viele Feuerwehrmänner daheim

waren und helfen konnten“, so

der Untertilliacher Bürgermei-

ster Manfred Lanzinger, der

selbst als Feuerwehrmann vor

Ort war. Mindestens 200 Feuer-

wehrleute von ca. 16 Gemeinden

rückten an. Von Lienz über

Strassen und Sillian bis hin zu

Obertilliach und den Kärntner

Wehren aus Maria Luggau, Lie-

sing und Würmlach.

Brandwache

Als die Einsatzkräfte den Hof

erreichten, zerstörten die Flam-

men gerade den Dachstuhl.

Knapp eine halbe Stunde nach

Alarmierung war bereits die

erste Leitung auf den Hof ge-

legt. Die Einsatzkräfte schafften

es dann mit vereinten Kräften,

das Ausbreiten der Flammen auf

die Nachbargebäude zu verhin-

dern. Ein in der Nähe geparkter

Pkw wurde durch die Hitzeent-

wicklung ebenso beschädigt

wie Feuerwehr-Gerätschaft. Die

Fenster des Nachbarn zerspran-

gen. Gegen 15.25 Uhr konnte

der Brand unter Kontrolle ge-

bracht werden. In der Nacht auf

Montag wurden Löscharbei-

ten/Brandwache von ca. 15

Mann der Feuerwehren Unter-

und Obertilliach aufrechterhal-

ten. Denn es kam stündlich zur

erneuten Flammenbildung und

unmittelbar

notwendigen

Löscharbeiten. Erst Mittwoch-

früh stellte man die Beobach-

tung ein. Immer wieder war es

noch zu Funkenflug gekommen.

Spendenkonto

Bereits am Sonntag war es

gegen 6 Uhr auf dem Hof zu

einem Kaminbrand gekommen,

der allerdings wieder einge-

dämmt werden konnte. Glut

und Ruß wurden entfernt. „Ob

dieser Brand mit dem Feuer am

Nachmittag etwas zu tun hat,

kann man noch nicht sagen“, so

die Polizei. Bis die endgültigen

Brandermittlungsergebnisse

vorliegen, kann es dauern.

Der Obererschbaum-Hof war

zusammen mit dem Nachbarhof

vor rund 200 Jahren schon ein-

mal abgebrannt. Die Höfe wur-

den aber bald wiederaufge-

baut. Die Gemeinde richtete für

den jetzigen Wiederaufbau des

Hofes ein Spendenkonto ein:

IBAN AT13 3636 8000 0403

3288, „Hausbrand Familie Ober-

erlacher“.

Martina Holzer

Hab und Gut wurde Opfer

der Flammen

Ein verheerender Brand zerstörte am 12. März den Bergbauernhof von

Josef Obererlacher (vulgo Obererschbaum) in Untertilliach. Bewohner und

Tiere blieben unverletzt. Es wurde ein Spendenkonto eingerichtet.

Durch die Hitze entstand auch

an einem in der Nähe parken-

den Fahrzeug Schaden.

Die Feuerwehren konnten ein Übergreifen der Flammen auf die

unmittelbare Nachbarschaft verhindern.

Der Bergbauernhof stand in Voll-

brand.

Hab und

Gut des

Obertilli-

achers

und seiner

Lebensge-

fährtin

liegen in

Schutt und

Asche.