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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

23. JÄNNER 2017

CHRONIK

Bildung & Schule

Die Geschichte der Bildung ist

eine sehr lange und bis vor

kurzem auch sehr düstere. Sie

existiert de facto seit der

Steinzeit, also seit rund 200.000

Jahren. Als die ersten Menschen

ihr Wissen, beispielsweise über

den richtigen Umgang mit dem

Faustkeil oder über das Ent­

fachen des Feuers, an die nach­

folgenden Generationen weiter­

gaben. Auch das war Bildung. So

etwas wie Schulen findet man al­

lerdings erst sehr sehr viele Jahre

später – in Ägypten. Die bislang

älteste Erwähnung einer Schule

war auf einer rund 4.000 Jahre

alten Grabinschrift verewigt. Im

Reich der Pharaonen studierten

angehende Beamte die Kunst der

Hieroglyphen. Auch Moral und

Mathematik standen auf dem

Stundenplan.

In den griechischen Stadt-

staaten entwickelte sich später

das erste ausformulierte Bildungs­

konzept, die Paideia. Darunter

verstanden die Griechen nicht

nur den Schulunterricht für

Kinder, sondern einen Bestand

von Wissensinhalten, politischen

und ethischen Vorstellungen.

Nach einer Grundausbildung

konnten die Jugendlichen Gym­

nasien als weiterführende

Schulen besuchen, die bereits

von staatlichen Beamten geleitet

wurden.

Keine Chance für Frauen

Die Griechen waren die Lehr­

meister Roms und später des

christlichen Europa. Bildung

stand jedoch nur den freien

Männern aus wohlhabenden

Familien offen. Daran änderte

sich auch im mittelalterlichen

Europa wenig. Frauen, so kur­

sierte bis weit in die Neuzeit

hinein die Annahme, hätten zu

kleine Gehirne zum Lernen und

seien darüber hinaus auch gar

nicht in der Lage, komplexe In­

halte zu verstehen oder logische

Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Natur habe die Frau eben

nicht zum Lernen oder Lehren

geschaffen.

Neu war im Mittelalter hinge­

gen der Umstand, dass von nun

an von der Kirche die Vermitt­

lung von Bildung übernommen

wurde. Auch wer kein Priester

werden wollte, lernte in Kloster-,

Dom- oder Pfarrschulen. Auch an

den Universitäten, in denen ab

dem 11. Jahrhundert die höhere

Bildung stattfand, hatte die

Kirche das Monopol.

Dass Wissen und Bildung tatsächlich Macht

bedeuten, beweist die Geschichte. Jahr-

tausendelang waren Schule und Bildung nur

den Reichen, Adeligen und Privilegierten der

Gesellschaft vorbehalten. Das einfache Volk

wurde sprichwörtlich für dumm gehalten.

Heute darf und soll jeder lernen. In den vielen

Weiter-Bildungseinrichtungen kann man sich

zum Erfolg ausbilden lassen.

Sonderthema

Schule & Bildung

vonMagdalena Girstmair

Bildung ist die mächtigste Waffe,

die du verwenden kannst,

um die Welt zu verändern.

Nelson Mandela

Foto: Simone Peter_pixelio.de

für alle

Foto: redsheep_pixelio.de

Foto: Konstantin Gastmann_pixelio.de