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NATUR

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JUNI/JULI 2016

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von Bartgeiern im gesamten

Alpenbogen zwischen den fran-

zösischen Seealpen und Kärnten

wird auf circa 230 Einzelvögel

geschätzt. Die Täler rund um das

Stilfserjoch und im Engadin bil-

den ein wichtiges Zentrum der

Wiederansiedelung des Bart-

geiers in seinem ursprünglichen

Lebensraum. „Der derzeitige

Bestand alpenweit ist jedoch

noch keine Garantie für die dau-

erhafte Wiederbesiedelung durch

diese attraktive Vogelart. Denn

die Geschlechtsreife tritt erst

nach fünf bis sieben Jahren ein,

der Bruterfolg ist etwa durch

Eisbildung im Horst gefährdet

und viele Junggeier kommen

bereits vor ihrer Fortpflanzungs-

fähigkeit zu Tode.“

Keine Bleimunition

Die Verwendung von Jagdmu-

nition auf Kupferbasis anstelle

von Bleimunition sei ein Beitrag

zum Schutz der Bartgeier-Popu-

lation. Denn wenn bei der Jagd

bleihaltige Munition verwendet

wird, kann der Bartgeier als Aas-

fresser das Blei im Körper von

erlegten Tieren über die Nah-

rungskette aufnehmen. „Das

führt bei stärkerer Anreicherung

zum Tod der Geier“, erklärt Lan-

desamtsdirektor Gunsch. Mitt-

lerweile entschieden sich aber

bereits über 50 % der Jäger in

den Jagdrevieren Latsch, Schlan-

ders und Laas dafür, bei der Jagd

bleifreie Munition zu verwen-

den.

Enorme

Flügelspannweite

Mit einer Spannweite von bis

zu 3 m zählt der Bartgeier zu

den größten flugfähigen Vögeln

der Welt und ist einer der sel-

tensten Greifvögel Europas. Sie

ernähren sich ausschließlich von

Aas und Knochen. Der junge

Bartgeier ist im Flug an seinem

rautenförmigen Schwanz und

seiner dunklen Kopffärbung zu

erkennen. Nach circa drei Jahren

wechseln die Flügel- und

Schwanzfedern des Jungendge-

fieders: Charakteristisch für den

ausgewachsenen Bartgeier sind

helle Federn an Kopf, Brust,

Nacken und Flügelunterseite.

121570

2.+3. Juli

Hauptplatz

8.00 - 17.00 Uhr

Zum zweiten Mal glückte 2016 eine Freilandbrut der Bartgeier im

Martelltal. LR Richard Theiner und Amtsdirektor Hanspeter

Gunsch mit Förster beim Beobachten des Bartgeier-Horstes.

Foto: Andrea Buffa

mNationalpark Stilfserjoch

Bezeichnend für den Bart-

geier (l.) sind helle Federn

an Kopf, Brust, Nacken

und Flügelunterseite.

Foto: Andrea Zannella