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(CH) aber wieder erneut bestä-

tigt. Einer davon gelangte bis

ins Münstertal (D). Sechs Jahre

später veröffentlichte das Tren-

tino das Ergebnis einer geneti-

schen Analyse über die Reste

eines hundeartigen Raubtieres.

Es handelte sich eindeutig um

einen Wolf, der sich zwischen

2007 und 2008 in der Nähe des

Jochgrimms aufgehalten hatte.

„Pendelnde“ Wölfe

„Im Jahr 2010 konnte dann

anhand von Kotproben erstmals

ein Wolf in Südtirol genetisch

bestätigt werden“, informiert

Luigi Spagnolli, Direktor des

Amtes für Jagd und Fischerei.

Dabei handelte es sich um ein

Männchen mit der Kennzeich-

nung M24. Jägern im Ultental

gelang sogar eine Aufnahme

dieses Tieres durchs Spektiv.

Almwirtschaft

Deshalb sei es zunehmend

wichtig, sich Gedanken über

die Almwirtschaft zu machen.

„Wir haben auch schon begon-

Schafe besondere Maßnahmen.

Die Tiere einfach auf die

Almen zu schicken und dann

wieder zu gehen, wird sich

nicht mehr spielen, wenn der

Wolf in Südtirol ist“, betont

Spagnolli. Es braucht Hirten-

hunde, man muss die Herde zu-

sammenhalten und es braucht

vor allem auch eine verstärkte

Anwesenheit des Hirten selbst.

Eifrig werden auch Fotofallen

aufgestellt, unter anderem von

Davide Righetti und Martin

Trafoier, Mitarbeiter des Amtes

für Jagd und Fischerei. „Wir

führen auch genetische Unter-

suchungen von Haaren oder

Kot durch. Im Projekt Life

WolfAlps werden diese Daten

dann gesammelt.“ Ziel des

Projektes mit zehn italieni-

schen und zwei slowenischen

Projektpartnern ist es, den Wolf

in den Alpen zu schützen.

Aufklärung der

Bevölkerung

Ebenso sei es wichtig die Be-

völkerung über die Wölfe auf-

zuklären, um mehr Akzeptanz

zu erreichen. Sie sind sehr

scheu. Deshalb gab es bislang

nur wenige Sichtungen. „Der

Wolf lebt im Rudel mit einem

männlichen und einem weibli-

chen Alphatier, er ist ein Lang-

streckenzieher und frisst alles,

was zur Verfügung steht. Seine

Hauptbeutetiere sind Hirsche,

Rehe und Gämsen“, informiert

Biologin Eva Ladurner, die

jetzt mit 190 Schülern aus

Grund- und Mittelschulen in St.

Walburg, St. Pankraz und St.

Nikolaus unterwegs war, um sie

über Wölfe aufzuklären. Mit

dabei war auch Martin Unter-

kofler, der seit 21 Jahren als

Hirte in der Schweiz arbeitet.

Herdenschutz

Der Schutz für seine Herde

von 200 Rindern und 1.000

Schafen auf zwei Almen funk-

tioniert dank Border Collies, Py-

renäenberghunden und Koppel-

haltung. „Die Hunde leben im

Sommer mit den Rindern und

Schafen auf der Alm, im Winter

im Stall“, erzählt er. Die Her-

denschutzhunde bilden wie die

Wölfe ein Rudel mit Alphatieren,

grenzen das Revier rund um die

Herde ab, bewachen es und si-

gnalisieren dem Wolf damit ein

besetztes Revier. „Die Hunde

sind vor allem in der Nacht aktiv,

bewegen sich ständig um die

Herde herum und verständigen

sich untereinander. Schutzhunde

müssen lernen, dass sie ihre Ar-

beit nur gegenüber Großraubtie-

ren ausüben, gegenüber Men-

schen hingegen sind sie zutrau-

lich“, legt Unterkofler dar.

Infos

In Lana und Latsch wurden

bereits Informationsabende für

Bauern organisiert, die Tiere

auf Almen halten. Neben Her-

denschutztieren bieten auch

Elektrozäune oder Einstallen

Schutz vor dem Wolf. Vergrä-

mungsmethoden wie etwa

Licht wirken nur kurze Zeit.

Mittlerweile gab es immer

wieder Meldungen über Wolfs-

sichtungen in Südtirol. Aktuell

„pendeln“ zwei Wölfe zwischen

Südtirol und Nonsberg (Hoch-

fläche zwischen dem Trentino

und Südtirol) hin und her. „Es

gab aber noch keine Sichtungen,

sondern nur Spuren“, erklärt

Spagnolli. Meist ist wohl jeder

für sich unterwegs. „Hie und da

werden sie sich aber treffen. Sie

sind offenbar auf der Suche

nach einer Bleibe.“

Man weiß auch von drei

Wolfsrudeln, die sich in der

Nähe von Südtirol aufhalten.

„In Graubünden, imVeneto und

in der Lombardei. Wölfe ver-

mehren sich schnell. Somit ist

es nur mehr eine Frage der Zeit,

bis Wölfe aus diesen Rudeln

auch in Südtirol unterwegs

sind“, ist der Amtsdirektor

überzeugt.

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Amtsdirektor Luigi Spagnolli.

Hirte Martin Unterkofler gab

Einblick in seine Arbeit.

hrt „grüßen“

nen mit den Hirten zu reden. Es

braucht zum Schutz etwa der

NATUR

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MAI/JUNI 2016

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