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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
15. APRIL 2011
CHRONIK
Sie verstehen nur Bahnhof? Die
Jugendsprache imWandel der Zeit
„Niveaulimbo“, „Arschfax“, „Speckbarbie“, … Eine eigene Sprache unter Jugend-
lichen ist kein neues Phänomen – auch die heutige Eltern- oder Großelterngeneration
verwendete spezielle Ausdrücke. Jedoch haben sich diese deutlich verändert. Die
Jugend von heute zeichnet sich nicht mehr nur durch ihre eigene Sprache, sondern
vor allem auch durch eine unerschöpfliche Kreativität aus.
Wo man früher einer Frau
„den Hof machte“, „checkt“
man diese heutzutage „ab“. Der
„Niveaulimbo“ steht für das
ständige Absinken des Niveaus,
vor allem in Bezug auf aktu-
elle TV-Formate, aus dem Ru-
der laufende Partys und sinnlose
Gespräche. Als „Arschfax“ be-
zeichnet man ein Unterhosen-
etikett, das aus der Hose heraus-
schaut und die „Speckbarbie“
ist ein aufgetakeltes Mädchen in
viel zu enger Kleidung.
Dies sind nur einige Beispiele
für die aktuelle Jugendsprache.
Allerdings gibt es keine ein-
heitliche Jugendsprache. Eini-
ge Ausdrücke werden nur regi-
onal verwendet, andere kennt
man aus vielfältigen Kontex-
ten. Unter andersartigen geo-
graphischen und sozialen Be-
dingungen können die unter-
schiedlichsten Formen der
Jugendsprache entstehen.
Hochleistungs-Chiller
Merkmale für die Jugendspra-
che sind der abweichende Wort-
schatz sowie die Neigung zur
Übertreibung. Die Kreativität
der Jugendsprache ist unbestrit-
ten – gewitzte Metaphern zeu-
gen von großem Einfallsreich-
tum und präziser Beobachtung.
So werden „lange Beinhaare“ zu
„Naturwollsocken“. Die meis-
ten Begriffe sind jedoch sehr
kurzlebig und bald schon wie-
der „out“ oder „uncool“.
Ein weiteres Merkmal der Ju-
gendsprache ist die Verwendung
von Begriffen aus dem Eng-
lischen oder die Vermischung
von deutschen und englischen
Wörtern wie beispielsweise der
„Hochleistungs-Chiller“, der für
eine extrem faule Person steht.
Im deutschsprachigen Raum
ndet jährlich die Wahl zum
„Wort des Jahres“ statt. Seit
2008 gibt es auch eine Wahl
zum „Jugendwort des Jahres“.
Zur Auswahl stehen jene Wör-
ter, die in einer Internet-Abstim-
mung zu den fünfzehn meist-
gewählten gehörten. Koopera-
tionspartner der Wahl sind ein
Jugendmagazin und eine Inter-
net-Plattform. Durch die Kür
zum Jugendwort des Jahres soll
die sich immer wieder wandeln-
de Jugendsprache dokumentiert
werden.
Wörterbuch
In Österreich wurde erstmals
1999 von der Forschungsstelle
für österreichisches Deutsch
an der Karl-Franzens-Universi-
tät in Graz sowohl ein Wort als
auch ein Unwort und in weiterer
Folge ein Spruch und ein Un-
Spruch des Jahres ermittelt, der
in Kooperation mit der Austria
Presse Agentur (APA) durchge-
führt wurde. Das österreichische
Jugendwort des Jahres war: Ka-
binenparty. Das Wort bezeich-
net den Titel eines Liedes, das
mit dem Amadeus ausgezeich-
net wurde.
Die heutige Jugendsprache,
die für ältere Generationen oft
unverständlich wirkt, kann auch
zu Missverständnissen füh-
ren. Daher wurde eine Reihe
von Wörterbüchern zur Jugend-
sprache verfasst, von denen es
ständige Neuau agen gibt. So
könnte das „PONS Wörterbuch
der Jugendsprache 2010“ sehr
hilfreich sein, um bei zukünf-
tigen Gesprächen mit Jugend-
lichen nicht „nur Bahnhof“ zu
verstehen.
Natalie Schönegger
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Info: 04762 / 2587
92271
Da kann man noch so laut rufen – manches was aus jungem Munde kommt, bleibt
für ältere Semester unverständlich.
Welche Worte, die du verwendest, hältst du für Jugendsprache? Denkst du, dass
Computer- und Chatsprache wichtige Einflussfaktoren der Jugendsprache sind?
Sarah
Grechenig (22),
Kolbnitz:
Ich verwende
die sogenann-
te Jugendspra-
che zwar nicht
oft, aber be-
stimmte Wörter, wie „cool“
oder auch „chillig“ kommen
auch in meinem Wortschatz
vor. Ich glaube, dass die „Chat-
sprache“
ausschlaggebend
und ein wichtiger Einflussfak-
tor für die Jugendsprache ist.
Da die heutige Jugend in ei-
ner Zeit aufwächst, in der das
Medium Internet und die da-
rin angebotenen „Chats“ kaum
wegzudenken sind, wirkt sich
dies auch auf die Sprache aus.
Magdalena
Nodsesowicz
(20), Spittal
Meiner
Mei-
nung nach zählt
vor allem das
Wort „Olta“ und
viele Wörter die
wir uns aus dem Englischen ab-
geschaut haben wie „chillig“
und „cool“ zur Jugendsprache.
Jugendliche, die viel Zeit vor
dem PC und in „Chats“ verbrin-
gen, fangen an, die „Chatspra-
che“ auch im Alltag zu verwen-
den. Anstatt zu lachen sagen
sie „LOL“, was für „laughing out
loud“ steht. Da Jugendliche viel
Zeit im Internet verbringen, hat
dies auch starke Einflüsse auf die
Sprache.
Florian
Klapsch (23);
Spittal
Ich
denke,
dass es bei
Jugendlichen
einen
Stan-
d a r d w o r t -
schatz gibt, je nach Interes-
senspunkt und Einfluss von
außen. Das heißt, dass nicht
alle Jugendliche meiner Mei-
nung nach Wörter verwen-
den, die zur typischen „Ju-
gendsprache“ zu zählen sind.
Computer und „Chat“ sind
mittlerweile in jedem Haus-
halt vorhanden, aber ob dies
nun wirklich Einfluss auf die
Jugendsprache hat, lasse ich
dahingestellt.
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