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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
22. APRIL 2011
CHRONIK
Hermagors
Feuerwehren denken
zukunftsorientiert
Am Samstag, 2. April, wurde in der Burg in St. Stefan im
Gailtal der alle zwei Jahre stattfindende Bezirksfeuer-
wehrtag abgehalten. Dabei referierte Bezirksfeuerwehr-
kommandant OBR Ing. Rudolf Robin über die Zukunft
der Feuerwehren im Bezirk Hermagor. Allerdings nicht,
ohne zuvor noch einen Blick auf das abgelaufene Jahr
zu werfen.
Insgesamt 539 Einsätze be-
wältigten die 45 Feuerweh-
ren des Bezirkes Hermagor mit
ihren 2.000 aktiven Mitgliedern
im Jahr 2010. Darunter waren
mehrere schwere Verkehrsun-
fälle mit teils tödlichem Aus-
gang und drei Großbrände mit
einem Gesamtschaden von mehr
als acht Millionen Euro zu ver-
zeichnen. Dem gegenüber gab
es jedoch auch Positives zu ver-
melden: Elf Menschen, 32 Tiere
und rund 9,5 Millionen Euro
an Sachwerten konnten bei den
Einsätzen der freiwilligen Hel-
fer gerettet werden. Außerdem
konnte bei einer Katastrophen-
übung in der Gailtalklinik in
Hermagor die Zusammenar-
beit mit anderen Einsatzorga-
nisationen und Behörden geübt
werden. Ein gutes Miteinan-
der zeigten auch die Bewerbs-
gruppen des Bezirks Hermagor.
Bei den Landesmeisterschaf-
ten konnte die FF Köstendorf in
der Kategorie Silber B den gol-
denen Helm und die FF Mit-
schig, ebenfalls in Silber B, den
silbernen Helm gewinnen. Den
Raiffeisen-Bezirksfeuerwehrcup
2010 konnte die 3. Gruppe der
FF Waidegg für sich entschei-
den. Im Herbst 2010 nahmen zu-
dem vier Feuerwehrmänner aus
dem Bezirk erfolgreich am Ein-
zelbewerb um das Feuerwehrlei-
stungsabzeichen in Gold teil.
Konzept für
Einsatzfahrzeuge
Den Feuerwehren im Bezirk
Hermagor stehen insgesamt 63
Einsatzfahrzeuge zur Verfü-
gung. Diese müssen in regel-
mäßigen Abständen ausge-
tauscht werden, was angesichts
der schwierigen nanziellen
Situation in den Gemeinden
immer mehr zu einem Problem
wird. Daher wird zurzeit in Zu-
sammenarbeit mit dem Kärntner
Landesfeuerwehrverband und
den Hersteller rmen an einem
Fahrzeugkonzept
gearbeitet.
Dabei soll aufgrund von aus-
wechselbaren und wieder ver-
wendbaren Elementen bei zu-
künftigen Anschaffungen ge-
spart werden können. Es wurde
bereits eine neue Tragkraftsprit-
ze von einem Gailtaler Kame-
raden umgebaut und für den
Einsatz optimiert.
Zukunft
Dass sich die Feuerwehren
des Bezirkes Hermagor Ge-
danken um ihre Zukunft ma-
chen, zeigte Bezirksfeuerwehr-
kommandant Ing. Rudolf Ro-
bin in seinem Referat auf. Darin
sprach er sich klar für den Er-
halt aller Feuerwehren im Be-
zirk aus. Nur so könne bei Groß-
einsätzen und Unwetterkatastro-
phen schnell und ef zient Hilfe
geleistet werden, da bei derarti-
gen Ereignissen vor allem eine
große Anzahl an Einsatzkräf-
ten benötigt werde. Dazu seien
längerfristige
Überlegungen
und Konzepte notwendig, um
das System auch weiterhin auf-
rechterhalten zu können. Robin
stellte auch fest, dass die Mit-
gliederzahlen jährlich leicht an-
steigen, was unter anderem auf
die aktive Jugendarbeit im Be-
zirk zurückzuführen ist. „Die
Feuerwehrjugendarbeit sichert
längerfristig gesehen den Aktiv-
stand der Feuerwehren“, freute
sich Robin. Um auch während
der Arbeitszeiten am Tag die
Einsatzbereitschaft
sicherzu-
stellen, wurden die Alarmpläne
angepasst. Das bedeutet, dass
mehr Feuerwehren alarmiert
werden, um eine schnelle Hilfe
zu gewährleisten.
Absicherung
Ein weiterer wichtiger Punkt
ist die Schaffung gesetzlicher
Rahmenbedingungen für die
freiwilligen Helfer. Dies ist zum
Teil durch die Novelle des Füh-
rerscheingesetzes bereits ge-
schehen. Sie ermöglicht es Feu-
erwehrmitgliedern, nach der
Absolvierung einer Spezialaus-
bildung, mit der Lenkberechti-
gung der Klasse B Feuerwehr-
fahrzeuge bis zu einer höchstzu-
lässigen Gesamtmasse von 5,5
Tonnen zu lenken. Es fehlt je-
doch noch die gesetzliche Rege-
lung zur Arbeitsfreistellung von
freiwilligen Helfern für Einsät-
ze. „Viele Ehrenamtliche müs-
sen dafür Urlaub oder Zeitaus-
gleich nehmen oder die Zeit der
Abwesenheit wieder einarbei-
ten“, kritisiert Robin.
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Rudolf
Robin: „Es
fehlt noch an
gesetzlichen
Rege-
lungen.“
Die Feuerwehren im Bezirk Hermagor wurden 2010 zu 539 Ein-
sätzen gerufen.
Fotos: ÖA-Team BFKdo Hermagor