KURZ NOTIERT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2015
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Die Tagesmütter Maria
Weger und ihre Tochter Katha-
rina beaufsichtigen auf ihrem
Bauernhof in Schenna Kinder
im Alter von eins bis vier Jah-
ren. Mutter und Tochter leben
getrennt auf zwei Stockwerken
und beaufsichtigen jeweils vier
Kinder. Gegessen und gespielt
wird zur Freude der Kleinen oft
gemeinsam. „Entweder meine
Tochter oder ich kochen für alle,
was ja auf der Hand liegt.
Schließlich leben wir zusam-
men“, erzählt Maria Weger. Die
beiden Tagesmütter erhielten
kürzlich Besuch von LR Wal-
traud Deeg und LA Maria Hoch-
gruber Kuenzer, die meinten:
„Das Berufsbild der Tagesmut-
ter sollte die gleiche Wertschät-
zung erhalten wie alle ande-
ren Kinderbetreuungsangebote
– auch rentenmäßig besser ab-
gesichert sein.“ Im Kollektivver-
trag seien die Tagesmütter
nämlich als Hausangestellte
eingestuft – mit der entspre-
chend geringen Einzahlung von
Sozialbeiträgen. Derzeit gibt es
in Südtirol 190 Tagesmütter, die
über 1.000 Kinder betreuen. Für
Kleinkinder im Alter von null bis
drei Jahren liegt die Betreu-
ungsquote in Südtirol bei 19 %
bzw. bei 25 % (unter Berück-
sichtigung der Tagesmütter).
Umringt von Kindern auf dem
Bauernhof in Schenna: LR
Deeg, LA Hochgruber Kuenzer
und Tagesmutter Katharina
Weger.
Foto: LPA
Tagesmütter
kurz notiert …
Die Tore des Ursulinengar-
tens sind im Juli und August
für Besucher wieder offen.
„Diese grüne Oase mitten im
Stadtzentrum stellt eine große
Bereicherung für die Brun-
ecker Bürger und Gäste dar“,
erklärt Bürgermeister Roland
Griessmair, der den Schwes-
tern des Ursulinenklosters für
ihre Bereitschaft dankt, die Öf-
fentlichkeit an ihrem wunder-
schön blühenden Garten
teilhaben zu lassen.
Wer sich nach einem anstren-
genden Einkaufsbummel aus-
ruhen, ein Buch lesen, sich zu
einem gemütlichen Plausch
treffen oder einfach die Seele
baumeln lassen möchte, ist im
Ursulinengarten richtig. Der
Garten ist von Montag bis
Freitag von 10 bis 16 Uhr ge-
öffnet.
Grüne Oase in Bruneck
Für Aufsehen sorgte kürzlich
ein zwei Jahre alter Hirsch in
der Handwerkerzone von Al-
gund: Das Tier hatte sich in
eine Tiefgarage eines Mehrfa-
milienhauses verirrt und war
dort eingesperrt. Ein Großauf-
gebot an Einsatzkräften war
nötig, um das Wildtier zu be-
freien und in den Wald zurück-
zubringen. „Ein schnelles Ein-
greifen war nötig, da sich das
Mehrfamilienhaus nahe der
Schnellstraße MeBo befand
und das Tier größeren Schaden
angerichtet hätte, falls es wei-
tergerannt wäre“, so Ivo
Bocchi vom Amt für Forstver-
waltung. Der Förster betäubte
das 100 kg schwere Tier mit
einem Schuss aus dem Betäu-
bungsgewehr auf 20 Meter Dis-
tanz, und zwar im Dunkeln, um
es nicht zu erschrecken. Nach
einer Viertelstunde schlum-
merte der Hirsch ein, wurde
von sechs Männern auf einen
Anhänger der Freiwilligen Feu-
erwehr verladen und zum Töll-
wald auf 1.500 Metern ge-
bracht. Dann wurde dem jun-
gen „Ausreißer“ ein Gegen-
mittel zum Aufwachen verab-
reicht, und weg war er!
Junger Hirsch
befreit
Der kürzlich verstorbene frühere ORF-Generalintendant Gerd Bacher
wurde am 14. Juli in einem Ehrengrab der Stadt auf dem Zentral-
friedhof in Wien beigesetzt. Die Sargwache Bachers, der einst enge
Kontakte zu Südtirol-Aktivisten hatte, stellte eine Abordnung des
Südtiroler Schützenbundes unter dem Kommando von Landes-
kommandant Elmar Thaler. Bacher war wenige Monate vor seinem
90. Geburtstag verstorben. Er stand zwischen 1967 und 1994 mit
Unterbrechungen 20 Jahre an der Spitze des Österreichischen
Rundfunks, galt als Erfinder des ORF und war neben „Krone“-Grün-
der Hans Dichand einer der prägenden Medienmacher in der Zwei-
ten Republik. Er setzte sich vor 40 Jahren auch dafür ein, dass die
ORF-Programme in Südtirol empfangen werden können.
Foto:
www.schuetzen.com/EfremOberlechner
„Abschied“
Der Club „Frecce Tricolori In-
nichen-Pustertal“ sammelt der-
zeit Plastikverschlüsse aller Art
zugunsten der Krebshilfe. Hier-
für wurden in den Recyclinghö-
fen zwischen Bruneck und Sil-
lian dafür vorgesehene Behälter
aufgestellt. Die Verschlüsse
werden am Ende in einer riesi-
gen Flasche deponiert, die auf
einem Sattelzug installiert
wurde, und anschließend von
der Organisation „Sorgente dei
sogni“ (Quelle der Träume) aus
Pordenone abgeholt. Der Rein-
erlös kommt dem Krebszentrum
Aviano zugute.
Plastikverschlüsse
als Hilfe