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OBERKÄRNTNER
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22. JUNI 2015
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Gemeindechef aus Leidenschaft
Die Gemeinde St. Stefan im Gailtal zählt 1.583 Einwohner, die in insgesamt 20 Ort-
schaften leben. Es ist eine besondere Gemeinde mit hoher Lebens- und Wohnqualität
zwischen den Gailtaler- und den Karnischen Alpen. Sie ist auch offiziell als „Gesunde
Gemeinde“ und als „Kinder- und familienfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet.
Vor allem ist ihr Bür-
germeister eine herausra-
gende
Persönlichkeit:
Hans Ferlitsch (68). Er
ist jetzt der längst dienen-
de Gemeindechef von
Kärnten. Seit 30 Jahren
ist er Gemeindechef von
St. Stefan, er war 15 Jah-
re lang auch Kärntner
Gemeindebund-Präsi-
dent, weiters auch Bun-
desrat und Landtagsabge-
ordneter und zehn Jahre
lang Zweiter Landtags-
präsident. Er befindet
sich nun in seiner sechsten
Amtsperiode und hat bislang
sechs Landeshauptleute erlebt.
„Einmal Bürgermeister, immer
Bürgermeister“, trifft auf den ge-
lernten Maschinenschlosser zu.
Man spürt sofort, dass er diese
Aufgabe gern macht, er geht auf
die Menschen zu und ist kon-
taktfreudig. „Es macht mir Freu-
de, für meine Gemeindebürger
einzutreten und aufgrund der
doch zahlreichen positiven Erle-
digungen ergibt sich daraus auch
die Kraft. Außerdem bin ich ein
Familien- und Naturmensch,
verbringe meine freie Zeit mit
meiner Familie und auch beim
Pflegen meiner Blumen im Gar-
ten. Daraus schöpfe ich enorm
viel Energie“, sagt Ferlitsch. Ja,
mit Freude und positiver Grund-
einstellung, verbunden mit
Verantwortung und Gewissen-
haftigkeit, müsse man an die
Aufgaben herangehen, unbe-
dingt erforderlich sei auch das
Wissen über die Kommunalpoli-
tik und deren umfangreichen
Aufgabenstellungen.
Zahlreiche Projekte
Für ihn waren in seiner Ge-
meinde die Verwirklichung vie-
ler Projekte Herzensanliegen,
wie die Errichtung des Bildungs-
zentrums in St. Stefan, das Al-
tenwohn- und Pflegeheim und
die Unterbringung der ASV-Ta-
gesstätte für Menschen mit be-
sonderen Bedürfnissen. Seine
Gemeinde habe als großes Plus
viel soziales Engagement, ein re-
ges Vereinsleben und ein leben-
diges Miteinander. Auf die Pro-
bleme des ländlichen Raumes
angesprochen, antwortet Fer-
litsch: „Wichtig wäre, dass vor
allem der sehr gut ausgebildeten
Jugend bei Betriebsgründungen
im Kleingewerbebereich weitere
verbesserte Hilfe und vor allem
Mut mit auf den Weg gegeben
werden sollten“. Wesentlich sei
auch die Kulturpolitik. Durch
Kultur und Brauchtum werde die
Jugend an die Heimat gebunden.
„Es ist kein Geheimnis, dass
sich Landgemeinden sehr an-
strengen müssen, um die Auf-
rechterhaltung der Daseinsvor-
sorge, wie z.B. Wasser, Abwas-
ser und generell die Infrastruktur
bei Abwanderungstendenz und
negativer Geburtenbilanz sicher-
zustellen. Allerdings merkt man,
dass ein gewisses Umdenken
stattfindet, vor allem bei der jün-
geren Generation wächst ein
zartes Pflänzchen der positiven
Entwicklung heran“.
Eigenverantwortung
In Zukunft müsse jede Ausga-
be noch genauer auf ihre Nach-
haltigkeit, Zweckmäßigkeit und
Wirtschaftlichkeit überprüft wer-
den. Auch im Bereich der zahl-
reichen freiwilligen Aufgaben-
stellungen brauche es ein Über-
denken. Es sei notwendig, dass
die Bevölkerung eine gewisse
Eigenverantwortung wahrnimmt
und nicht von der Voraussetzung
ausgehe, die Gemeinde werde
„alles“ erledigen. Sehr hilfreich
sieht er den gemeindespezi-
fischen Finanzausgleich inner-
halb des Landes für die finanz-
schwachen Gemeinden. Begrü-
ßenswert wäre es, so Ferlitsch,
würden die langjährigen Bemü-
hungen des Gemeindebundes
beim Aufteilungsschlüssel der
Ertragsanteile umgesetzt bzw.
dieser verbessert werden, sodass
„der Gemeindebürger in der klei-
nen Landgemeinde genauso viel
wert ist, wie jener in der Bundes-
hauptstadt Wien." Es seien die
verschiedenen Begünstigungen
für Großstädte schwer nachvoll-
ziehbar, während der ländliche
Raum geschwächt werde. Fer-
litsch kennzeichnen Zielstrebig-
keit und Realitätssinn, manchmal
sieht er sich etwas ungeduldig.
Sein persönliches Motto: Posi-
tives Denken verbunden mit viel
Fleiß und Freundlichkeit.
Karl Brunner