Wirtschaft aktuell - Produktiv im Homeoffice: Kleine Tipps mit großer Wirkung


Produktiv im Homeoffice: Kleine Tipps mit großer Wirkung

In Österreich arbeiten immer mehr Menschen ganz oder zumindest teilweise im Homeoffice. Ein Arbeitsmodell, das zahlreiche Vorteile mit sich bringt – aber auch einige Herausforderungen. Denn in den eigenen vier Wänden kann die Konzentration manchmal schwerfallen oder die Produktivität leidet aus anderen Gründen wie einer schlechten Selbstorganisation.

Es ist deshalb für jeden, der sich für das Homeoffice entscheidet, wichtig, sich einmal intensiv damit auseinanderzusetzen, wie die Produktivität bei der Arbeit zuhause aufrechterhalten oder sogar gesteigert  werden kann. Folgende Tipps helfen dabei:

 

1. Einen ergonomischen Arbeitsplatz einrichten

Im Büro ist der Arbeitgeber für die Ergonomie zuständig; im Homeoffice gilt das plötzlich nicht mehr. Das führt in einigen Fällen dazu, dass die Arbeitnehmer unter Bedingungen arbeiten, die nicht förderlich für die Gesundheit sowie Produktivität sind. Wer längerfristig (auch) im Homeoffice arbeitet, sollte daher in eine ergonomische Einrichtung des Heimbüros investieren. Das betrifft beispielsweise den Schreibtisch und die Sitzgelegenheit, aber auch das Licht, die Tastatur, den Bildschirm und viele weitere Details. Diesbezüglich gibt es Grundregeln, die unbedingt eingehalten werden sollten – zusätzlich können aber noch zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, wie eine Tageslichtlampe oder ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Ziel sollte in jedem Fall sein, sich in seinem Homeoffice rundum wohlzufühlen, um in einer ordentlichen sowie komfortablen Arbeitsumgebung produktiv zu sein und dabei die eigene Gesundheit zu schonen.

 

2. Ablenkungen eliminieren, bevor sie entstehen

Ein häufiger Grund, weshalb die Produktivität im Homeoffice leidet, sind ständige Ablenkungen, die die Konzentration stören. Sie können durch andere Personen im Haushalt, durch das Smartphone, durch die Türklingel oder andere Faktoren entstehen. Wichtig ist deshalb, dass das Homeoffice in einem ruhigen Raum eingerichtet wird, bestenfalls mit abschließbarer Tür. Zudem gilt es, alle potenziellen Störfaktoren zu eliminieren, zum Beispiel also das Smartphon stumm zu stellen oder die Türklingel auszuschalten, um während der Arbeitszeit konzentriert zu bleiben. Falls sich währenddessen andere Personen im Haushalt aufhalten, sind zudem klare Regeln wichtig, wann der oder die Arbeitende gestört werden darf und wie – beispielsweise erst nach vorherigem Anklopfen.

 

3. Pausen richtig setzen und aktiv nutzen

Keine Pausen einzulegen, macht die Arbeit nicht produktiver. Im Gegenteil: Sie sind wichtig, um kurz gedanklich sowie körperlich neue Energie zu schöpfen und sich anschließend wieder umso besser zu konzentrieren. Es ist deshalb auch im Homeoffice wichtig, regelmäßige Pausen einzuplanen und den Arbeitstag sozusagen selbst zu strukturieren. Diese Pausen sollten dann aber auch aktiv genutzt werden, nicht etwa für das Surfen im Internet oder das Beantworten von Nachrichten auf dem Smartphone. Stattdessen empfiehlt sich etwas Bewegung, was je nach verfügbarer Zeit von einem kurzen Stretching bis hin zu einem ausgedehnten Spaziergang reichen kann. Alternativ kann auch ein „Powernap“ kleine Wunder bewirken oder ein gesunder Snack.

 

4. Das Essen nicht vergessen

Damit ist ein wichtiges Stichwort gefallen, denn viele Menschen essen im Homeoffice zu wenig, zu ungesund oder zu hektisch. Deshalb ist es ebenfalls wichtig, ausreichend Pausen zum Essen einzuplanen und die Gelegenheit zu nutzen, sich zuhause ein gesundes Mittagessen zu kochen, anstatt das Fast Food um die Ecke zu holen. Auch gesunde Snacks sollten stets griffbereit sein, dann wird der Körper mit allen notwendigen Nährstoffen sowie ausreichend Energie versorgt, um maximal produktiv zu arbeiten; und auch die Gesundheit profitiert langfristig.

 

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5. Business-Kleidung - aber bequem

Ein ebenso simpler wie effektiver Trick im Homeoffice besteht darin, sich in Business-Kleidung zu werfen, um eine klare Grenze zwischen Freizeit sowie Arbeitszeit zu ziehen. Das ist selbst dann wichtig, wenn keine Videocalls oder persönlichen Treffen geplant sind und somit niemand die eigene Kleiderwahl sieht. Denn die richtige Kleidung bringt einen automatisch in die jeweilige Stimmung, sozusagen auf einer symbolischen Ebene. Trotzdem darf es in den eigenen vier Wänden natürlich bequem sein, sprich es ist nicht der strikte Dresscode notwendig, wie er vielleicht im Unternehmen oder bei Kundenterminen herrscht. Eine gute Orientierung stellt der sogenannte Casual Friday dar. Zuhause darf sozusagen immer Freitag sein, doch Jogginghose & Co sollten aus dem Homeoffice verbannt werden. Wie so oft im Leben, gilt es also den goldenen Mittelweg zu finden.

 

6. Feste Arbeitszeiten definieren

Zahlreiche Personen neigen dazu, im Homeoffice zu viel zu arbeiten und beispielsweise keinen Feierabend zu finden, keine Pausen einzulegen oder sich auch am Wochenende „kurz“ an den Laptop zu setzen. Das bedeutet jedoch, dass niemals ein gedankliches Abschalten möglich ist und darunter leidet auf Dauer die psychische oder physische Gesundheit. Da die Arbeitszeiten im Heimbüro nicht oder weniger streng durch das Unternehmen vorgegeben werden, ist es daher wichtig, diese selbst zu definieren und strikt einzuhalten. Wer sie sogar sehr frei einteilen darf, der kann und sollte außerdem den eigenen Rhythmus kennenlernen und bei der Wahl der Arbeitszeiten berücksichtigen – sprich die individuell produktivsten Zeiten. Hauptsache, es entsteht eine feste Routine, an die sich Körper sowie Geist gewöhnen können. Denn dadurch ist die Arbeit produktiver und die Freizeit lässt sich besser genießen.

 

7. Produktivitätstechniken ausprobieren

Trotz all dieser Tipps kann es schwerfallen, im Homeoffice nicht gedanklich abzuschweifen. Ein Stück weit handelt es sich dabei um Übungssache, sich also einfach an den Schreibtisch zu setzen und konzentriert loszulegen. Doch ein Stück weit können auch Produktivitätstechniken wie die Pomodoro-Technik helfen. Besonders wirkungsvoll sind diese in Kombination mit kleinen Belohnungen, sprich für jede erledigte Aufgabe gibt es beispielsweise eine fünfminütige Pause, einen leckeren (aber gesunden!) Snack oder je nachdem, was einen selbst am meisten motiviert. Dadurch entstehen ebenfalls wertvolle Routinen und das eigene Gehirn wird sozusagen ausgetrickst, um sich nicht mehr vor ungeliebten Tätigkeiten zu drücken.

 

8. Prioritätslisten erstellen und einhalten

Dabei helfen zusätzlich Prioritäten- oder To-Do-Listen. Sie fördern eine gute Organisation im Homeoffice und verhindern, dass unbeliebte Aufgaben zu lange aufgeschoben werden. Am besten wird deshalb stets am Vorabend eine Liste für den nächsten Tag erstellt, welche Aufgabe wann erledigt wird. Dabei gilt: Das Wichtigste oder Unangenehmste wird stets zuerst in Angriff genommen, denn am Morgen ist die Konzentration noch am höchsten und ansonsten ist die Verlockung groß, die Aufgabe bis zum letztmöglichen Moment aufzuschieben und dadurch in Stress zu geraten. Einfache Tätigkeiten wie das Beantworten von E-Mails können hingegen auch noch am Nachmittag oder zu einer Zeit erledigt werden, in denen sich typischerweise die Müdigkeit bemerkbar macht.

 

9. Soziale Kontakte pflegen

Die Einsamkeit stellt für viele Menschen den größten Nachteil im Homeoffice dar. Zugegeben: Soziale Kontakte am Arbeitsplatz können eine große Ablenkung ein und die Produktivität beeinträchtigen. Aber sie sind auch eine willkommene Abwechslung und können Motivation sowie Energie schenken. Wer also merkt, dass er durch soziale Kontakte neue Energie gewinnt, sollte diese sogar bei der Arbeit zuhause bewusst pflegen. Das geht über soziale Netzwerke, über das Telefon oder über eine Verabredung in der Mittagspause – die Möglichkeiten sind beinahe endlos.

 

 

Woman has video conference with her remote team using laptop and camera

 

 

10. Das Abschalten lernen

Gleichzeitig ist es wichtig, das Abschalten zu lernen, und zwar gedanklich. Erneut ist es deshalb sinnvoll, das Homeoffice in einem abschließbaren Raum einzurichten, der im privaten Alltag nicht oder nur selten betreten werden muss. Aus den Augen, aus dem Sinn, lautet schließlich ein bekanntes Sprichwort – und dieses gilt auch für die Arbeit. In den Pausen, nach Feierabend, an den Wochenenden sowie im Urlaub ist es daher wichtig, nicht (ständig) an die Arbeit zu denken und einfach mal nicht erreichbar zu sein. So eine Pause vom Handy tut schließlich gut und verhindert einen dauerhaften Stresspegel, der früher oder später die Gesundheit und damit auch die Produktivität beeinträchtigt. Abschalten, sowohl im wahrsten Sinne des Wortes als auch metaphorisch, lautet daher die Devise, um hochproduktiv in den nächsten Arbeitstag zu starten.

 

Bilder:

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Bild 2: Adobe Stock / NOBU / 273780901
Bild 3: Adobe Stock / Alex from the Rock / 415706650

 

 

„Dieser Artikel entstand in Kooperation mit der externen Redakteurin Marina Konsdorf.“

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25.07.2022

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