Spittal/Stockenboi/Baldramsdorf - Windräder am Goldeck im Gespräch


Windräder am Goldeck im Gespräch

Vor zwei Jahren wurden Pläne gewälzt, ein Chalet-Resort am Goldeck zu errichten, jetzt sind Windräder im Gespräch. Allerdings gibt es dazu noch keine konkreten Pläne. Gegen die Hinweise darauf in Stellung gebracht hat sich vor allem die FPÖ.

Der Spittaler Hausberg scheint zunehmend im Visier von Projektplanern zu geraten. Vor zwei Jahren sorgten Pläne um ein Luxus-Almresort mit 78 Chalets auf den Berger Böden für Wirbel. Nun überlegt die Kelag dort einen Windpark mit acht Windräder aufzustellen. Mehrere Medien berichteten bereits darüber. Gemeinsam mit einer Oberösterreichischen Windpark-Firma könnten die Kelag auf dem Grund der Nachbarschaft Hochegg (Gemeinde Stockenboi) acht Windräder aufstellen. Prompt reagiert hat darauf die FPÖ mit einer Aussendung. Kärntens FPÖ-Chef Erwin Angerer und der 2. Landtagspräsident LA Christoph Staudacher meinten, das Goldeck sei ein „Naturjuwel und wichtiges Ski- und Naherholungsgebiet. Zupflastern mit Windrädern stellt eine Gefährdung und einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Natur dar“. Der Flächenverbrauch für Zufahrtsstraßen seinen enorm, so die Vertreter der FPÖ, die sich damit aber nicht in das Eck der „Klimaleugner“ gedrängt sehen möchten.  

In Gesprächen eingetreten

Die Pläne seien ohnehin nicht konkret, erklärte der Pressesprecher der KELAG, Josef Stocker. „Im Zusammenhang mit dem notwenigen Ausbau erneuerbarer Energie, unter anderem auch Windkraft, prüft die Kelag potentielle Standorte in Kärnten. Dazu gehört auch, in einer sehr frühen Phase Grundeigentümer anzusprechen, ob sie für die Nutzung der Windkraft auf ihren Grundstücken vorstellbar ist“, so Stocker. Die Agrargemeinschaft Hochegg habe grundsätzlich beschlossen, in Gespräche über die mögliche Nutzung ihrer Liegenschaften für Windkraftanlagen einzutreten. Man befinde sich in einer sehr frühen Erhebungsphase und es gebe noch kein konkretes Projekt, stellte Stocker für die Kelag klar. Nach diesem ersten Schritt seinen noch „viele Aspekte abzuklären, bevor die Planung für ein konkretes Windpark-Projekt in diesem Gebiet überhaupt gestartet werden kann. Dem Büro des für den Erneuerbaren-Ausbau zuständigen Landesrats Sebastian Schuschnig sei ebenfalls aktuell kein Projekt dazu bekannt, und man könne daher keine näheren Informationen darüber ausgeben. In der nächsten Landtagssitzung möchten Angerer und Staudacher dazu jedenfalls „Antworten einfordern“, wie es in der Aussendung heißt.

Erste Kelag Windraft-Anlage

Anfang September nahm die Kelag jedenfalls ihren ersten Windpark auf der Soboth in Betrieb – der Einstieg des Kärntner Stromproduzenten in die Windkraft. Acht fast 90 Meter hohe und rund 200 Tonnen schwere Windtürme stehen in diesem Windpark und sollen in einem Jahr ungefähr 60 Mio Kilowattstunden Strom erzeugen, womit 17.000 Haushalte versorgt werden können. Weitere Windkraft-Projekte sollen laut Kelag folgen: Im Laufen sind die Behördenverfahren für die Windparks Lavamünd, Steinberger Alpe II, und auf der Peterer Alpe in der Gemeinde Reichenfels. Rückenwind für den Windkraftausbau spürt die Kelag von Seiten der Politik. Die Sichtbarkeitsverordnung für Windkraftanlagen soll künftig fallen. Berge, wo schon Infrastruktur vorhanden ist, z. B. durch Seilbahnen oder Straßen kann sich Erneuerbaren-Landesrat Schuschnig durchaus vorstellen.

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