Allerheiligen-Unwetter - Wetterfront mit glimpflichem Ausgang


Wetterfront mit glimpflichem Ausgang

Die starken Regenfälle am Wochenende nach Allerheiligen erforderten kärntenweit über 472 Feuerwehreinsätze. Die Tiefs „Emir“ und „Fred“ zogen in Oberkärnten einige Vermurungen und Überschwemmungen nach sich, in Unterkärnten hatte man mit Sturm und Stromausfällen zu kämpfen. Im Großen und Ganzen hielten sich die Schäden aber in Grenzen.

Sie war gut angekündigt, die Unwetterfront, die am Wochenende nach Allerheiligen Kärnten streifte. Bereits Tage zuvor gab der Landeskrisenstab Wetterwarnungen aus, die Feuerwehren und Einsatzkräfte konnten sich vorbereiten. Mehr als 160 Mal rückten die Kärntner Feuerwehren alleine bis Freitagmittag aus, berichtete Feuerwehrreferent LR Daniel Fellner nach der letzten Sitzung des Landeskrisenstabes. Größere Schäden konnten durch Vorbereitung verhindert werden. Berichtet wurde von umgestürzten Bäumen und Stromausfällen vorwiegend im Unterkärntner Raum sowie von Vermurungen und Überschwemmungen, die den Raum Oberkärnten betrafen. Vom 31. Oktober bis 5. November gab es in Kärnten laut Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) 472 Einsätze, 2230 Einsatzstunden wurden von 186 Feuerwehren geleistet.

Pressegger See erfüllte seine Funktion

Zu technischen Einsätzen aufgrund von Überflutungen und Vermurungen kam es in den Gemeinden Hermagor-Pressegger See, Gitschtal und St. Stefan, berichtete Florian Jost vom BFK Hermagor. Ein Hotspot war die Marktgemeinde Kötschach-Mauthen. Der Höflingerbach überspülte aufgrund einer Verklausung die B 111 Gailtalstraße. Im Bereich Tröpolach und Watsching musste die B 111 aufgrund eines Murenabganges sogar für 3 Stunden gesperrt werden. Die Wassermassen der Gail nahm der Pressegger See als größte Retentionsfläche des Oberen Gailtals großteils auf. Es habe mehr geregnet, als prognostiziert, die Sicherungssysteme funktionierten aber einwandfrei, bestätigte der Leiter der Wasserwirtschaft Hermagor, DI Hannes Poglitsch.

Kleinere Vermurungen im Drautal

Murenabgänge und kleinräumigere Überschwemmungen gab es im Bezirk Spittal. Am Freitagvormittag wurden z. B. die Feuerwehren Spittal und Lendorf zu Aufräum- und Sicherungsarbeiten bei einem Hangrutsch im Bereich Windschnurn an der B100 gerufen. Die Schlammmassen verursachten Schäden an den darunterliegenden Gebäuden. Meldungen von Hangrutschung gab es auch aus Berg im Drautal und aus Gmünd, wo ein Hang oberhalb des Feuerwehrhauses abzurutschen drohte. Der drohende Erdrutsch wurde mit Planen abgedeckt und vom Landesgeologen Entwarnung gegeben, berichtete Mag. Walter Egger vom BFK Spittal. „Es gab im Bezirk Spittal keine größeren Einsätze. Bei kleineren Einsätzen wurden Bäche ausgebaggert, es gab Pumpeinsätze und einige Sicherungsmaßnahmen mussten durchgeführt werden. Von großen Schäden sind wir gottseidank verschont geblieben“.

Aviso: Rückblick auf Flattach 2019

Die Schäden hielten sich in Grenzen. Anders sah es bei den Unwettern im Oktober/November 2019 aus. Am 17. November 2019 verwüsteten Vermurungen und Hangrutschungen mehre Häuser und kommunale Infrastruktur in der Mölltaler Gemeinde Flattach. Mittlerweile wurden dort zusätzliche Schutzbauten projektiert und bereits fertiggestellt. Vier Jahre nach der Katastrophe blickt die Gemeinde nun in einer Veranstaltung auf die Zerstörungen, aber auch auf die geleistete Aufräumarbeit und die große Hilfsbereitschaft zurück. Termin: Samstag, 2. Dezember, 16.30 Uhr im Kulturhaus Flattach.


Weitere Bilder:
Hochwasser-Hotspot war Kötschach-Mauthen. Foto: FF KöMau
In Latschach am Pressegger See (Stadtgemeinde Hermagor) reichte das Wasser über die Egger Landesstraße. Foto BFK Hermagor/BI Martin Kandolf
Im Bereich des Feuerwehrhauses in Gmünd drohte ein Hang abzurutschen. Foto: FF Gmünd

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