Tröpolach - Weeber las auf der „Pheldmanbühne“


Weeber las auf der „Pheldmanbühne“

„Sterne begehrt man nicht“ lautet der Titel des Buches von Christine Weeber aus Kirchbach. Eine szenischen Lesung mit Tanz und Musik dazu gab es auf der Pheldmanbühne der Familie Pernul in Tröpolach.

Im Mittelpunkt der szenischen Lesung steht die Biografie der heute 99-jährigen Großmutter der Kirchbacher Autorin Christine Weeber, die im unteren Gailtal in Matschiedl lebt. Als junge, hübsche und talentierte Frau konnte sie in den 1930er-Jahren kein selbstbestimmtes Leben planen und musste sich „nach der Decke strecken“. Zwischenzeitlich ließ der Zauber einer Ballnacht verbunden mit einer romantisch-erotischen Begegnung in Graz eine Verliebtheit bzw. Liebe aufkeimen. In ihrem Buch zeigt Weeber auf, wie Traditionen, ein verengtes Weltbild und der „kleine Leuteneid“ eine junge Frau gefesselt hielten an Ort, an Pflicht und an eine sogenannte Moral. 

Text in Szene gesetzt

Der spätberufene Schauspieler Alfred Aichholzer hat den Ablauf der Lesung mit der Jungschauspielerin Martina Martinz in die Hand genommen. Zusammen stellten sie Textpassagen aus dem Weebers Roman „Sterne begehrt man nicht“ szenisch nach. Den Textboden lieferte die Autorin selbst und ausgewählte Lieder des „Hausherrn“ Jakob Pernull rundeten das Programm ab.

Auf das Heute übertragbar

Was zur damaligen Zeit die Armut nicht möglich machte, ließe sich auf die heutige Zeit übertragen:

Die szenische Aufbereitung der Texte zeigte auf, wie der heutige junge Mensch schon sehr früh zum Konsumbürger eingeschworen wird. „Zum coolen aber gefühlsarmen Besitzanhäufungsautomaten reduziert“. „Wir als Menschen sind innerlich viel reicher ausgestattet und lassen Vielfalt in der Persönlichkeitsentwicklung kaum zu. Wir dienen mit unserem Lebensstil nicht dem wirklichen Sinn des Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen, sondern verbringen es zum Großteil mit einer übertriebenen Arbeitsmoral bis hin zu einer inneren Leere; diese wieder wird zugeschüttet mit selbstsicherer Ablenkung und  oberflächlichem Zeitvertreib. Im Grunde tragen wir alle die Möglichkeiten und Schicksale zu allen Lebensformen in uns. Aber Vererbung, Erziehung bringen eigentlich wenig Menschen zur Entfaltung“, sind die Künstler der Ansicht. Dieses Projekt habe alle Akteure innerlich sehr beflügelt und bereichert.

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