Landwirtschaft/Forstwirtschaft - Waldschäden um das Sechsfache angestiegen


Waldschäden um das Sechsfache angestiegen

Das vergangene Jahr war kein gutes für Oberkärntens und Osttirols Wälder, meldet das Bundeszentrum für Wald (BFW). Unsere Region zählt zu den Borkenfäfer-Hotspots, die Schadholzmengen im Bezirk Spittal haben sich 2022 versechsfacht.

Österreichweit haben sich die Mengen an Schadholz 2022 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt (3,75 Mio Festmeter), so DI Christian Lackner vom BFW. Am meisten „gewütet“ hat der Borkenkäfer auf der Südseite des Alpenhauptkamms. Schwerst betroffen ist der Bezirk Lienz, hier fiel im Vorjahr zehn Mal so viel Schadholz an als noch im Jahr davor (1,3 Mio Voratsfestmeter). In Kärnten hat sich der Schadholzanfall mit 763.000 Voratsfestmeter ebenfalls verdoppelt, aber allein im Bezirk Spittal innerhalb eines Jahres versechsfacht (400.000 Voratsfestmeter).

Günstige Käfer-Situation

Die Borkenkäferschäden 2022 sind der dritthöchste Wert, der in Österreich je gemessen wurde. Lackner spricht hier von den Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder. 2022 war das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte. Die hohen Temperaturen und der fehlende Niederschlag begünstigen die Borkenkäfer-Vermehrung. Der Buchdrucker-Käfer bildet unter diesen Bedingungen drei und mehr Generationen aus, in höheren Lagen immer noch zwei. Das Vermehrungspotential sei im Steigen, denn auch dieser Winter brachte keine wesentlichen Niederschlagsmengen. „Die Versorgung und die Abwehrfähigkeit der Bäume werden leiden“, so Lackner. Windbrüche und Stürme im März sorgen für zusätzliches Brutmaterial für die Käfer. Das Aufräumen des Schadholzes habe deshalb oberste Priorität, was die Waldbauern teils vor große Herausforderungen stellt. Mittel zur Unterstützung stehen bereit, etwa durch den Waldfonds oder den Katastrophenfonds der Länder. Die Wildbach- und Lawinenverbauung unterstützt, wenn es darum geht, verlorengegangene Schutzwälder wiederaufzubauen

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