Von „Engeln“ als Lebens-Begleiter
Von Karl Brunner
Engel begegnen uns überall, ob in der Kunst, Literatur, Film oder in der Werbung und auf Ziergegenständen und Schmuckstücken, diese göttlichen Boten, geflügelten Begleiter und Beschützer. Trotz abnehmender Kirchlichkeit ist die Popularität der Engel geblieben. „Besonders in den Unsicherheiten und Krisen unserer Zeit brauchen wir viel Engelhaftes, viel Stärkendes, Deutendes und Beschützendes. Wir dürfen uns von Gottes Engeln begleitet wissen und einander zu Engeln werden“. Das schreibt Diözesanbischof Dr. Josef Marketz im neuen Jahrbuch der Diözese Gurk 2024, das sich dem Generalthema „Engel“ widmet.
Hildegard von Bingen (1089 – 1189) hat mit ihren Visionen auch viele Menschen unserer Tage an die Engel erinnert. Bei ihr heißt es an einer Stelle: „Kommt, Ihr Engel! Kommt wieder!...Was müsste geschehen, damit Ihr du wir wieder aufeinandertreffen?“ Für Dr. Michael Hölscher (Uni Mainz) sind „Engel diejenigen, die alle Sphären durchschreiten können, die zwischen Gott und Menschen vermitteln, die es im Bereich des Göttlichen menscheln lassen und eine Spur der göttlichen Welt in die alltägliche Lebenswelt bringen“. Die vornehmste Funktion der Engel ist jedoch das Lob Gottes, zu dem sie uns anleiten und wofür sie uns Vorbild sind, sagt der bekannte Kirchenmusiker Professor Dr. Franz Karl Praßl (Graz). Die geflügelten Botschafter in der Liturgie gelten als Impulsgeber für unser Leben. Ihre Botschaft drückt eine Hoffnung aus, die nicht am Irdischen Maß nimmt. Unsere Schutzengel „verlieren uns niemals aus den Augen“, meinte der Schriftsteller Jean Paul. Hans Arp bezeichnet diese Begleiter in allen Lebenslagen so: „Engel - schwebende singende Unendlichkeit“. Im Jahrbuch werden auch Menschen vorgestellt, die durch ihren Einsatz für andere zu „Engeln im Alltag“ werden.
Nachschlagwerk
Das Jahrbuch enthält viele interessante Beiträge „aus der Diözese“, berichtet über Daten, Jubilare, Ehrungen, vom Bistum als Wirtschaftsbetrieb, von der Schatzkammer Gurk (Diözesanmuseum), die seit zehn Jahren besteht, von der 20-jährigen Diözesanpartnerschaft der Diözese mit der Erzdiözese Sarajevo, vom Ordensspital in St. Veit/Glan, vom Pionier der Öffentlichkeitsarbeit in der Diözese, Siegfried Muhrer, von der 75-jährigen Katholischen Frauenbewegung in Kärnten, Kirchenentwicklungsprozess, Kalendarium, Diözesanchronik, u.a.m. Sehr vielfältig ist beispielsweise auch das Tätigkeitsspektrum der Bauabteilung. Wie der Leiter DI Ruprecht Obernosterer sagt, werde es für die Pfarren unumgänglich sein, gemeinsam mit der Bauabteilung eine Zusammenschau und eine Priorisierung der anstehenden Projekte zu erstellen. Erst durch diese gemeinsame Priorisierung können die Energien auf die richtigen Projekte gelenkt werden. Kärnten hat 336 Pfarren neben weiteren kirchlichen Einrichtungen.
Redaktioneller Gesamtverantwortlicher auch dieser inhaltsreichen Publikation ist wieder Matthias Kapeller, der Leiter der Pressestelle der Diözese und mehrfacher Buchautor. Das 288 Seiten starke Jahrbuch ist in Pfarren, im Buchhandel und unter www.kath-kirche-kaernten.at erhältlich.