Landwirtschaft - Vollversammlung im Zeichen der Corona-Krise


Vollversammlung im Zeichen der Corona-Krise

Ende April hielt die LK Kärnten ihre Vollversammlung im Bäuerlichen Bildungshaus Schloss Krastowitz (Klagenfurt). Im Fokus standen die Auswirkungen der Corona-Krise auf die heimische Land- und Forstwirtschaft. Die bäuerlichen Interessensvertreter sprachen sich für ein EU-Hilfspaket für landwirtschaftliche Betriebe und einen Import-Stopp für Rundholz aus.

Nur die Hälfte der Kammerräte und Kammerärtinnen waren aufgrund der Covid-Sicherheitsmaßnahmen bei der Vollversammlung anwesend. Die Themen dafür umso brisanter: Nach stagnierenden oder sinkenden Einkommen unter den Bauern stellt die Corona-Krise die heimischen Land- und Forstwirte vor neuen, belastenden Herausforderungen. Durch den Wegfall der Gastronomie und den damit verbundenen bäuerlichen Absatzmärkten gerieten die Preise für Milch und Rindfleisch – hier vor allem der italienische Markt – massiv unter Druck. LK-Kärnten Johann Präsident Mößler möchte europaweite Antworten auf dieses europaweite Problem. Die Vollversammlung wandte sich deshalb in einer einstimmigen Resolution an die EU-Komission und forderte einen von der EU bezuschussten Lieferverzicht, um Schaden für die Milchbauern abzuwenden und die Märkte zu beruhigen. Auch sprach man sich gegen Fleischimporte aus, während die Preise für heimisches Rindfleisch „in den Keller fallen“.

Heimisches Holz bevorzugen

Nicht rosig sieht es auch derzeit auf dem heimischen Holzmarkt aus. In ganz Kärnten, Ost- und Südtirol haben Forstunternehmen nach wie vor alle Hände voll damit zu tun, die Sturmschäden der letzten Jahre aufzuarbeiten („Vaia“ 2018, „Gunther“ 2019). Dabei fielen große Mengen Schadholz an, viel davon liegt noch in den Wäldern. Die milden Temperaturen und die Trockenheit begünstigen auch die Verbreitung des Borkenkäfers, der momentan ideale Brutbedingungen vorfinden. Im letzten Jahr verursachte der Borkenkäfer in Kärnten rund 230.000 Festmeter Schadholz. Die Waldbauern sind aber gesetzlich verpflichtet, das Schadholz aus den Wäldern zu bringen. Aufgrund der gesunkenen Nachfrage während der Corona-Krise ist auch der Holzpreis noch weiter abgerutscht. Lange Abfracht-Zeiten – das Holz bleibt lange auf den Lagerplätzen -  verursachen zudem Qualitätsverluste. Unterstützung für die Mehraufwände bei der Holzernte und die Errichtung von Holzlagerplätzen gibt es jetzt vom Land Kärnten. LR Gruber stellte dafür vier Mio Euro aus dem Forstreferat zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund appellierte die Vollversammlung mit einer Resolution an die Holzindustrie, Holzimporte zu  stoppen, „um das heimische Schadholz zügig und ohne Verlust aus Kärntens Wälder verbringen zu können“.

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