Virtueller Leitfaden zur „Fastentuchreise“
Vom Aschermittwoch bis zur Karwoche sind in vielen Kärntner Kirchen Fastentücher aufgezogen, die den Hochaltar verdecken. Eine virtuelle Entdeckungsreise zu diesen Kärntner Kulturschätzen organisiert jetzt das Referat für Tourismusseelsorge der Diözese Gurk.
Da die üblichen Fastentuchfahrten heuer coronabedingt nicht möglich sind, organisiert das Referat für Tourismusseelsorge eine virtuelle Tour zu Kärntens Fastentüchern. Auf der Website kath-kirche-kaernten.at wird wöchentlich ein Fastentuch in Wort und Bild vorgestellt. Der Bogen spannt sich dabei von den ältesten Kunstwerken bis zu modernen Fastentuch-Installationen. Vergangene Woche war das Fastentuch in Radenthein dran, dabei hingewiesen wird auch auf Tücher in der Nähe, um diese Besichtigung gleich mitzunehmen. Für all jene, die eigenständig die Fastentücher Kärntens erkunden wollen, haben Mag. Roland Stadler und Monika Suntinger vom Referat für Tourismusseelsorge ein online-Register erstellt, in dem man detaillierte Informationen zu den Fastentüchern und Besichtigungsmöglichkeiten erhält.
Aus sechs Jahrhunderten
In Kärnten gibt es eine sechs Jahrhunderte zurückreichende Fastentuchtradition, rund 40 in Verwendung befindliche Fastentücher stammen aus der Zeit vor 1800. Das älteste hängt im Gurker Dom, es wurde erst kürzlich vom Bundesdenkmalamt restauriert und geht auf das Jahr 1485 zurück. Drei weitere der ältesten Fastentücher Kärntens hängen im Bezirk Spittal. Auf das Jahr 1593 datiert das Fastentuch in Millstatt, das Baldramsdorfer Fastentuch wurde 1555 angefertigt. Das Fastentuch in Maria Bichl (Lendorf, hängt in der Christkönigskirche in Klagenfurt) stammt ebenfalls aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nicht weniger imposant sind jüngere Tücher, wie jenes von Peter Brandstätter, das seit 2000 in Maria Bichl hängt. Farbenfroh sind auch die Kinderfastentücher, Gemeinschaftsarbeiten von Jungschargruppen oder Schulklassen, wie sie z. B. in Malta oder Spittal zu sehen sind.
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