Berg im Drautal - Verein will nicht verhindern, sondern verbessern


Verein will nicht verhindern, sondern verbessern

Viele Bewohner des Oberen Drautals fürchten, dass mit dem geplanten Ausbau der B 100 der jetzt schon spürbare Transitverkehr noch weiter zunehmen und sich die Lebenssituation in der Region nicht verbessern, sondern eher verschlechtern wird.  So entstand der überparteiliche Verein „Lebensraum Oberes Drautal“.

30 Mitglieder - Landwirte, Unternehmer sowie Privatpersonen – zählt der Verein. Über 50 Drautaler, davon neun Grundbesitzer zwischen Irschen und Kleblach-Lind, unterstützen dessen Ziele. „Ausschlaggebend zur Gründung dieses Vereins ist der geplante Bau der B 100 und eine bis heute fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Warum es bei diesem einschneidenden Straßenbauprojekt noch zu keiner umwelt- und klimarelevanten Untersuchung gekommen ist, können und wollen wir nicht verstehen und akzeptieren“, sagt Obmann Michael Dünhofen aus Berg. Ein Neubau der B100 als Hochleistungsstraße wird den Transitverkehr weiter ansteigen lassen, der Ausbau des Trockenhafens in Fürnitz ebenso zu einem Anstieg des Transitverkehrs führen, fürchten er und seine Mitstreiter. Ebenso seien die Auswirkungen auf Tourismus, Landwirtschaft und Umwelt durch Bodenversiegelung, Lärm- und Feinstaubbelastung gravierend.

Viele Nachteile

„Wir wollen auf keinen Fall, dass alles so bleibt, wie es ist. Aber wir erwarten eine zeitgemäße Infrastruktur für den Ziel- und Quellverkehr und keine Hochleistungsstraße, die eine Einladung an den internationalen Transitverkehr darstellt“, so Dünhofen. Zudem sei zu bedenken, dass die schnellere Erreichbarkeit der Zentralräume wie Spittal und Lienz den Abfluss der Kaufkraft fördert. Auch mit einer Erhöhung des Preisdrucks auf regionale Firmen sei zu rechnen, da auswärtige größere Unternehmen das Obere Drautal leichter erreichen können. „Keinesfalls wollen wir uns in die Trassenführung o. ä. einmischen. Wir brauchen aber Verständnis für unsere Anliegen bei der Bezirkshauptmannschaft und der Landesregierung. Damit eine UVP durchgeführt wird und direkt Betroffene im Verfahren ein stärkeres Mitspracherecht, also Parteistellung erhalten“, sagt der Vereins-Obmann. Er wird jetzt um ein Gespräch mit dem Straßenbaureferenten LR Martin Gruber ersuchen, denn bisherige Unterredungen mit den zuständigen Beamten ließen zu viele Fragen offen. „Unser ambitioniertes Ziel ist, dass das Obere Drautal für unsere nachfolgenden Generationen als lebenswert erhalten bleibt. Dazu gehört in diesem Fall konstruktive Kritik“, ist Dünhofen überzeugt.

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