Oberkärnten/Osttirol - Verein organisierte Protest-Veranstaltung gegen Wolfspolitik


Verein organisierte Protest-Veranstaltung gegen Wolfspolitik

Bei einer Protestveranstaltung in der Lienzer RGO-Arena machten sich Oberkärntner und Osttiroler Landwirte und Almbauern Luft gegen die aktuelle österreichische und europäische Wolfspolitik. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein „Save The Alps“.

„In Kärnten hat der Wolf keinen Platz“, war am Eingang zur RGO-Arena zu lesen und damit war der Tenor der Veranstaltung gleich deutlich gemacht. Gekommen waren die rund 300 Landwirte aus Oberkärnten und Osttirol, um den Vorträgen von 23 betroffenen Landwirten, Jägern und Politikern zu hören, die eines gemeinsam hatten: eine ablehnende Haltung gegen die Wiederansiedelung der Wölfe in der Region und die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Wolfspolitik. Ausgegangen war die Protest-Veranstaltung vom Verein „Save the Alps“, der auch die Organisatorin Birgit Strasser, selbst Schafbäuerin aus Osttirol, angehört. „Die Politik arbeitet zu langsam, deshalb müssen wir uns selbst organisieren“, so Strasser. Die Bauern leiden unter der Rückkehr der Wölfe und in der öffentlichen Diskussion werde dieses Thema verharmlost. Die Diskussion eröffneten „Save The Alps“-Obfrau Mag. Reina Stich und Vereins-Sprecher DI Klaus Sommeregger mit einer Rede gegen eine „Wolfslobby“, die vermeintlich hinter der Wiederansiedelung des Wolfes steht. Am Podium waren der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Mag. Gerald Hauser, der Osttiroler TVB-Obmann Franz Theurl, der Osttiroler Bauernbundobmann Martin Meyrl sowie betroffene Landwirte, wie z. B. Johann Kraler aus Anras aber auch der ehemalige Kärntener Landesrat Johann Ramsbacher (Rennweg). Über Video-Stream zugeschaltet war der Tiroler LH-Stv. Dr. Georg Dornauer.

Gefahr für den Tourismus

Theurl nannte die Zunahme der Wolfspopulationen eine „Fehlentwicklung“. Gäste (in Osttirol) hätten deshalb schon Bedenken angemeldet und würden künftig andere Urlaubsdestinationen in Erwägung ziehen. Ein Ende der Almwirtschaft setzte er einer „Bankrotterklärung des Osttiroler Tourismus“ gleich. Hauser sprach sich für eine Bewirtschaftung des Wolfes nach dem Vorbild Schwedens aus, wo ein Wolfsmanagement möglich sei, um die traditionelle Rentierwirtschaft zu schützen. Gleiches müsse auch für die Almwirtschaft im Alpenraum gelten.

Schafbauer Johann Kraler aus Anras berichtete, er habe heuer gut ein Drittel seiner Schafe durch Wolfsrisse verloren. Anstatt Salz führte er diesen Almsommer einen Schussapparat im Rucksack mit, um verletzte Tiere zu erlösen.  Josef Gietl, Agrarobmann aus Anras, würde jetzt die „Jagdprüfung als Selbstschutz“ ablegen. Der Jagd-Obmann Peter Ladstätter aus St. Jakob in Defreggen sieht bei der Bejagung des Wolfes die Jägerschaft in der Pflicht. Spätestens im Frühjahr 2023 müsse auch Tirol mit einer entsprechenden Wolfsverordnung starten.

Positives Bild vom Wolf wird vermittelt

Einer der letzten Redner war der ehemalige Landesrat und Bgm. a. D in Rennweg, Hans Ramsbacher, der die Wolfsthematik in Kärnten bereits seit über zehn Jahren beobachte. Kärnten sei mit der Wolfsverordnung und neuerdings der Freigabe von Nachtsichtgeräten zur nächtlichen Bejagung ein Vorbild im Wolfsmanagement. Er nahm NGOs ins Visier, die ein nur positives Bild des Wolfes zeichnen und sprach sich gegen den häufig für den Wolf verwendeten Begriff „Beutegreifer“ aus: „Der Wolf ist ein Großraubtier, uns sonst gar nichts.“ In der öffentlichen Debatte werde dies nicht wahrgenommen, „die tatsächlich Betroffenen denken aber ganz anders“. Man müsse die Öffentlichkeit noch stärker in die Diskussion einbinden.

Auf RTV übertragen

Die Reden wurden von den Anwesenden mit Beifall quittiert, Gegenpositionen oder kritische Diskussionen gab es nicht. Anzumerken ist, dass die Veranstaltung vom oberösterreichischen Sender „RTV“ aufgezeichnet und über YouTube veröffentlicht wurde. „RTV“ stand in Pandemiezeiten in der Kritik, einseitig und kritisch über die Covid-Maßnahmen zu berichten.


Weitere Bilder:
In der RGO Halle nahmen Vertreter aus Landwirtschaft, Tourismus, Jagd und Politik Stellung zur Wolfthematik. 23 Sprecher waren am Podium.
Johann Ramsbacher hob den „Kärntner Weg“ hervor.
TVB-Obmann Franz Theurl sieht im Wolf eine Gefahr für den Osttiroler Tourismus.
Die Veranstalter Mag. Regina Stich und Birgit Strasser.

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