Millstatt - Unsere Körper erinnern sich ...


"Unsere Körper erinnern sich ..."

Andrea K Schlehwein, Tanznetzwrekerin in Millstatt und internatinal unterwegs, hat wieder eine neue Tanzproduktion in Arbeit. Premiere ist am 25. August, 20 Uhr.  Vorstellungen 26.  |  28.  |  29. August. Man darf gespannt sein...

Unsere Körper erinnern im alltäglichen Tun oftmals unvermittelt Handgriffe und Situationen, die weit entfernt in unserem Gehirn verschüttet gelagert sind. Obwohl sie sich unserem direkten Zugriff entziehen, sind sie spürbar anwesend und prägen unseren Alltag. "Die Art und Weise, wie ich das Geschirrtuch falte, noch einmal darüberstreiche – die Richtung, der Druck meiner Hand. Plötzlich wird mir bewusst: so hat es meine Großmutter immer gemacht, der ich als kleines Mädchen gerne im Haushalt zusah. Und das ist viele Jahre her", erklärt Schlehwein.

Im neuen Tanzstück stellt sie sich Fragen: Was bedeutet diese kleine Episode für unser Leben, für die Art und Weise mit der wir anderen Menschen, Dingen, unserem Beruf begegnen? Wie wirken sich unsere Sozialisierung und Prägung auf unser Heute aus? Wo sind die Grenzen der Möglichkeit zur persönlichen Veränderung? Wie wichtig ist der Rückblick auf die Heimat, in der wir als Kind lebten? Wie wesentlich waren die ersten Jahre unserer Ausbildung als Tänzerin? Welchen Einfluss haben sie noch immer auf unsere Persönlichkeit? Welche Gewohnheiten können wir ablegen, welche physischen Bewegungen und intellektuellen Sichtweisen sind uns sprichwörtlich in Fleisch und Blut übergegangen?

Premiere Ende August

Wie wir Materialien berühren, ihre Beschaffenheit verstehen wollen, Form und Bildgebung betrachten, ist Thema der aktuellen Arbeit von Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS, die momentan im ART SPACE stift millstatt im Kollektiv geprobt wird und Ende August Premiere hat. 

Internatoinal besetztes Tanz-Ensemble

„Unser Kollektiv ist wie immer international besetzt, was besonders in diesem Fall sehr spannend ist. Schlichte Bewegungen, wie beispielsweise ein Arm, der in eine Bluse schlüpft, vermittelt eine jeweils andere Atmosphäre, je nachdem ob es sich um den Arm von Unita Gay Galiluyo aus den Philippinen, von Jye Hwei Lin aus Taiwan oder von Jerneja Fekonja aus Slowenien handelt.“

Wir sind, wer wir sind, was wir gelernt haben, wie wir es gelernt haben, von unseren Müttern und Vätern, Großeltern und wichtigen Menschen, die uns im Leben begleitet haben. Farben bestimmen unsere Emotionen, haben aber je nach dem Kulturkreis, aus dem wir stammen, traditionell eine andere Bedeutung. Gerüche, rufen bei jeder von uns andere Erinnerungen hervor und es existieren Worte und Rhythmen, die uns als Mantra durch unser Leben begleiteten.

Richtung der Tanz-Performance noch offen

Wir arbeiten an einem Tanz- oder einem Theaterstück, von dem wir noch nicht wissen, welche formale Richtung es einschlagen wird. Vielleicht wird es eine Performance oder eine getanzte Studie, eine bewegte Ausstellung von Körpern, Objekten, Worten, Farben, stehenden Bildern oder Filmen – .

Momentan geben wir allen Gedanken und Ideen, Utensilien und Momenten Raum, sie zu erforschen und zu hinterfragen. Wir befinden uns zum jetzigen Zeitpunkt in einer theatralen Untersuchung über die schlichten Dinge, die uns prägen und ausmachen, die uns im Alltag begleiten und erst durch die Bewusstwerdung ihrer Handhabung, durch Wiederholung und Phrasierung möglicherweise zu Tanz oder Kunst werden.

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