Kirche - „Unser tägliches Brot“ im Mittelpunkt


„Unser tägliches Brot“ im Mittelpunkt

Um das tägliche Brot dreht sich das diesjährige, 46. Jahrbuch der Diözese Gurk, das Ende November erschienen ist. Die Beiträge behandeln nicht nur die biblisch-religiöse Bedeutung von Brot, sondern reichen von seiner Kulturgeschichte und Herstellung über die Lage der Bäcker in Kärnten bis hin zu den Folgen eines globalen Brotmangels. Auch einen „Oberkärntner Beitrag“ gibt es. Nämlich über das Lesachtaler Brot und weshalb es auch in Japan bekannt ist. 

Zum jährlich wechselnden Schwerpunktthema berichtet z. B. Bischof Dr. Josef Marketz in seinem Beitrag über seine persönlichen „Brot-Erfahrungen“ und erinnert sich an die Getreideernte und Brotherstellung in seiner Jugend am elterlichen Hof. Generalvikar Johann Sedlmaier schreibt im neuen Jahrbuch über seine Berufung vom Bäckergesellen zum Priester. Unter den elf renommierten Autorinnen und Autoren, die Brot-Beiträge lieferten, findet sich auch Hans Guggenberger aus dem Lesachtal. Der Kleine Zeitung-Mitarbeiter, der auch dem „Volltreffer“ immer wieder Beiträge liefert, schreibt über das Lesachtaler Brot, „Brauchtum zum Essen“ und erklärt, wieso es auch in Tokio gegessen wird.

Lesachtaler Beitrag

Im „Tal der 100 Mühlen“ gibt es eine tief verwurzelte Backtradition. So zitiert Guggenberger die japanische Völkerkundlerin und „Europaspezialistin“ Eiko Funada, die sich mit dem Thema Brot beschäftigt: „Ich kenne viele Regionen in Europa aber nirgendwo habe ich noch so viel Brauchtum rund um das Brot gefunden, wie im Lesachtal“. Das Lesachtaler Brot hat auch viel Beachtung erfahren: So gibt es in Tokio seit 2008 ein Brotbackhaus errichtet mit dem Know-How des Osttiroler Ofensetzers Josef Steinringer. Erste Brotbackversuche machte eine japanische Delegation beim Lesachtaler Brotfest. Seit 2010 gehört das Lesachtaler Brot zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO, die Brotback-Kunst wurde in einem Buch festgehalten und 2018 zum Slow Food-Presidio erklärt (einem besonders schützenswerten, regionalen Lebensmittel). Es stehe „nicht nur für ein Lebensmittel … sondern auch für einen achtsamen Umgang mit der Kulturlandschaft“, schreibt Guggenberger weiter und illustriert seinen Beitrag mit Bildern von bekannten Brot-Produzenten. So sieht man z. B. Josef Lugger am Acker beim Garbenbinden.

Jahres-Begleiter

Weitere Themen im „Jahrbuch“ sind der Synodale Kirchenentwicklungsprozess, die Maßnahmen der Diözese Gurk, fossile Brennstoffe bis 2030 durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen, das 900-Jahr-Jubiläum des Gurker Domkapitels im Jahr 2023 und die aktuelle Situation der Ordensgemeinschaften in Kärnten. Das Jahrbuch ist ein Jahres-Begleiter und enthält auch wieder einen ausführlichen Chronikteil sowie einen aktuellen Schematismus mit Daten, Namen und Zahlen der 336 Pfarren und weiterer kirchlicher Einrichtungen, macht den Rechnungsabschluss öffentlich und verfügt über ein überaus praktisches Kalendarium 2023 mit den Höhepunkten des Kirchenjahres, Heiligenkalender und Wetterlostagen. So sagt es z. B.  für den 17. Jänner, den Antoniustag: „Wenn an Antonis die Luft ist klar, gibt´s bestimmt ein trocknes Jahr“.

Erhältlich ist das 300 Seiten starke Buch ist zum Preis von 15 Euro unter shop.kath-kirche-kaernten.at, im Behelfsdienst des Seelsorgeamtes (Tel. 0463-58772135), in den Kärntner Pfarren und im Buchhandel.

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