Greifenburg/Berg - Umfahrung Greifenburg: Bewilligung beeinsprucht


Umfahrung Greifenburg: Bewilligung beeinsprucht

Im Dezember wurde die straßenrechtliche Bewilligung für die geplante Umfahrung Greifenburg erteilt. Über eine Bürgerinitiative wurde diese Bewilligung nun beeinsprucht. Mit dem Einspruch werde sich das Landesverwaltungsgericht auseinandersetzen, was den geplanten B 100- Ausbau wieder verzögern könnte.

Seit dem Vorjahr liegen die Pläne für den geplanten „Sicherheitsausbau“ an der B 100 und damit der Umfahrung Greifenburg am Tisch. Dieses Frühjahr sollten die Bauarbeiten an diesem rund 40 Mio Euro-Projekt wie angekündigt beginnen. Alleine in die Planung wurden von Seiten des Landes bisher zwei Mio Euro investiert. Dem Projekt wurde im Dezember 2021 auch die straßenrechtliche Bewilligung erteilt, ein „Meilenstein im Bauzeitplan“, hieß es aus dem Büro des dafür zuständigen Straßenbaureferenten LR Martin Gruber. Aber eine „steirische Bürgerinitiative“ (konkret die Bürgerinitiative Neumarkt) habe diese Bewilligung nun beeinsprucht. Eine Initiative „die von der Umfahrung in keiner Weise betroffen ist, will den Baustart verhindern“, schrieb das Büro Gruber.

Umfahrung ja, aber kleiner

Tatsächlich brachte aber die BI „Lebenswertes Oberes Drautal“ dieses Thema wieder auf den Tisch. Man sei nicht gegen eine Umfahrung, die Entlastung des Ortskerns von Greifenburg wird befürwortet, so der Obmann Michael Dünhofen. Die geplante Variante sei aber zu groß ausgelegt und bedeute viel Bodenverbrauch, den Landwirten würden notwendige Flächen abhandenkommen. Dieser „überdimensionierte Neubau der B100“ werfe Fragen auf, es habe bereits verträglichere Varianten gegeben. Auch pocht die BI auf eine unabhängige Umweltverträglichkeitsprüfung. Laut LR Gruber bestehe keine UVP-Pflicht, was bereits mehrere Gutachten bestätigt hätten. Da die BI als Verein keine Parteistellung habe, versuchten sie nun über die obengenannte steirische Bürgerinitiative, die das Recht der Parteistellung hat, ihre Argumente einzubringen und haben jetzt Beschwerde eingereicht, erklärt Dünhofen. Der Landesverwaltungsgerichtshof werde sich der Sache jetzt annehmen und prüfen.

An Plänen wird festgehalten

Die Arbeiten an der Umfahrung werden in der Zwischenzeit fortgesetzt. „Wir werden alles tun, um rasch mit dem Bau zu beginnen“, stellte LR Gruber klar und betont, dass die Straßenbauabteilung im straßenrechtlichen Verfahren alles getan habe, um in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbeirat Auflagen und Empfehlungen in Bezug auf Umwelt-, Lärm- und Naturschutz in das Projekt einzuarbeiten. Es wurden auch ökologische Ersatzmaßnahmen in einem für Kärnten noch nie dagewesenen Ausmaß geplant. Auflagen aus dem straßenrechtlichen Bescheid werden in das Bauprojekt eingearbeitet, die EU-weite Bauausschreibung sowie die Einreichung zur Großvorhabensprüfung durch den Landesrechnungshof werden derzeit vorbereitet. In einem ORF-Beitrag wurden Anrainer zur Umfahrung befragt. Der an die geplante Streckenführung angrenzende Holzbauunternehmer Christof Weissenseer sprach sich für eine Umsetzung aus „je schneller desto besser“. Die BI will sich weiterhin gegen einen Transitausbau der B 100 einsetzen und erinnert an das von drei Draualer Gemeinden bereits geforderte Fahrverbot für Transit Lkw. Es sei auch wichtig Mobilität neu zu denken und sich hier keine Chancen zu verbauen.

Bitte geben Sie in das Textfeld den gewünschten Suchbegriff ein!