Top Noten für die Wasserqualität
Zu Ferienbeginn gab es auch Zeugnisse für die Kärntner Seen. Der Kärntner Seenbericht 2019 wurde vor kurzem präsentiert und bescheinigt Kärntens stehenden Gewässern wieder Bestnoten für ihre Wasserqualität. Weißensee und Millstätter See gehören dabei zu den reinsten Gewässern.
Bereits zum 34. Mal liegt der Kärntner Seenbericht auf (abrufbar unter www.kis.ktn.gv.at). Dabei wurden 43 Seen überprüft und mehr als die Hälfte wies eine sehr gute Wasserqualität auf. Sie gehören zu den nährstoffarmen Gewässern (Entrophie-Einstufung als ogliotroph und schwach mesotroph), was sich negativ auf das Algenwachstum auswirkt. Dadurch zeichnen sich diese Seen aber mit guten Sichttiefen aus. Die beste optische Qualität mit einer maximalen Sichttiefe von 10,2 m besaß der Weißensee, gefolgt vom Klopeiner See (8,9 m) und dem Millstätter See mit 8,5 m. Der Pressegger See zählt zu den nährstoffreicheren schwach mesotrophen Gewässern, er ist eines der wärmsten Badegewässern in Kärnten mit einer maximalen Sichttiefe von 3,4 m. Ebenfalls in diese Klasse fällt der Greifenburger Badesee mit einer Sichttiefe von 5,1 m.
Vorteil für größere Seen
Als Nährstoffquelle, die das Algenwachstum begünstigt, nannte Dr. Roswitha Fresner vom Kärntner Institut für Seenforschung in erster Linie landwirtschaftlich genutzte Flächen im Einzugsgebiet der Seen. Bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger in Gewässernähe sei daher der vorgeschriebene breite Gewässerrandstreifen einzuhalten. Auch Starkregenereignisse führen in Seen, die von landwirtschaftlichen Flächen umgeben sind, zu erhöhten Nährstoffeinträgen, was wiederum das Wachstum von Schwebealgen und Wasserpflanzen besonders in seichten Seen begünstige. Größere, tiefere Seen sind demgegenüber besser „gepuffert“. Nähr- und Schwebstoffe können in die Tiefe sedimentieren, weshalb seichtere Seen häufig eine andere Entrophie-Einstufung erhalten. Ufervegetation vermindere auch die Einschwemmung von Nähr- und Schadstoffen aus dem Umland. Diese leiste auch weitere wichtige Funktionen, denn Wasserpflanzen bieten zahlreichen Arten einen Lebensraum. Für viele Fischarten sind sie Laichplatz und Kinderstube und ein möglichst naturbelassenes Ufer hat auch für Menschen großen Erholungswert.