Gemeinden/Forstwirtschaft - Spittal und Hermagor hatten die größten Schadholzmengen


Spittal und Hermagor hatten die größten Schadholzmengen

Laut Waldschadensbilanz 2021, die kürzlich von Agrarlandesrat Martin Gruber präsentiert wurde, fiel in Kärnten rund eine halbe Mio Festmeter Schadholz an. Schadenshotspot ist Oberkärnten, der größte Schädigungsfaktor der Borkenkäfer. Sondermaßnahmen gegen den Borkenkäfer wurden mittlerweile in sechs Mölltaler Gemeinden gestartet.

Rund 28 Mio Euro Wertverlust erlitten Kärntens Waldbauern im Vorjahr durch Waldschäden, 565.000 Festmeter Schadholz sind insgesamt angefallen. Am stärksten betroffen waren die Oberkärntner Bezirke Spittal und Hermagor. Am meisten Schäden verursachte der Borkenkäfer, rund 245.000 Festmeter Schadholz gehen auf sein Konto, davon alleine im Bezirk Spittal über 66.000 und im Bezirk Hermagor über 77.000 Festmeter. An zweiter Stelle liegen Schneebruchschäden (162.000 fm), an dritter Windwurfschäden (113.000 fm). Die Borkenkäfer-Situation müsse sehr ernst genommen werden, denn durch die Schädigung der Wälder geht auch ein Verlust der Schutzwirkung einher. Insbesondere in Oberkärntner Tälern gibt es bereits ein deutlich erhöhtes Gefährdungspotenzial für Objekte, die unter geschädigten Waldflächen liegen, betonte Agrarreferent LR Martin Gruber bei der Präsentation der Schadensbilanz.

16 Mio Unterstützung

Vom Forstreferat werde es heuer daher finanzielle Unterstützung bei Aufforstungen geben. Rund 16 Mio Euro werden über verschiedene Programme ausbezahlt – eines der höchsten Förderbudgets im Forstbereich, die in Kärnten je abgewickelt wurden, so Gruber. Zusätzlich will die Landesforstdirektion klimafitte Baumarten fördern. Beispielsweise wird versucht, heimisches Saatgut von resistenten Baumarten zu gewinnen, um es dann den Waldbesitzern zur Verfügung zu stellen.

Sofortmaßnahmen angelaufen

Um den Gefahren für die betroffenen Ortschaften im Oberen Mölltal entgegenzuwirken, wurden jetzt auf über 300 Hektar Borkenkäfer-Wald in den Gemeinden Mörtschach, Stall, Mallnitz, Rangersdorf, Großkirchheim und Flattach Sondermaßnahmen gestartet. Zum einen wird großflächig aufgeforstet, zum anderen werden betroffene Bäume quergefällt und entrindet. Die quergefällten und hochabgestockten Bäume bleiben im Gelände liegen, um als Erosions- und Lawinenschutz zu dienen. Die Arbeiten werden durch die Wildbach- und Lawinenverbauung und ortsansässigen Schlägerungsunternehmen durchgeführt. Die Gesamtkosten des Schutzprojektes sollen sich auf rund zwei Mio Euro belaufen, eine Mio werden über die öffentliche Hand und dem Wasserverband Mölltal finanziert, rund 900.000 erwartet man sich aus den Holzerlösen.

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