Spittal - Spittal hat jetzt ein Kinderschutzzentrum


Spittal hat jetzt ein Kinderschutzzentrum

In der Spittaler Körnerstraße steht das fünfte Kinderschutzzentrums in Kärnten. Kinder und Jugendliche aus dem Oberkärntner Raum können sich hier bei Gewalterfahrungen unkompliziert und niederschwellig Hilfe holen.

Ein Kinderschutzzentrum bietet wichtige Hilfe für Kinder und Jugendliche, die Opfer von physischer, psychischer und/oder sexueller Gewalt geworden sind. Gestern wurde in Spittal das fünfte Kinderschutzzentrum Kärntens offiziell eröffnet. Weitere Standorte sind Villach, Hermagor, Klagenfurt und Wolfsberg. Mit der neuen Einrichtung in Spittal soll nun auch der Oberkärntner Raum abgedeckt werden und für schnelle und niederschwellige Hilfe für Betroffene sorgen.

Von Gewalt-Erfahrung bis Trauma

Das Leistungsangebot des Kinderschutzzentrums ist vielfältig: Von telefonischer Beratung und Information, über psychologische Krisenintervention bei akuten Fällen von Gewalt bis hin zu psychotherapeutischer Behandlung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen reicht das Portfolio. Insgesamt wurden in das Projekt in der Körnerstraße 1,7 Millionen Euro investiert, Baubeginn des 500 Quadratmeter großen Zentrums auf dem rund 1.000 Quadratmeter großen Areal war im April 2021. Betrieben wird es vom Verein „Kinderfreunde Kärnten“.

„Schutzpalast für Kinder

Zur Eröffnung waren neben Vertretern der Stadt, allen voran Bgm. Gerhard Köfer und Sozialstadträtin Almut Smoliner auch LH Peter Kaiser und Sozialreferentin Beate Prettner gekommen.  „Wer Kindern Paläste baut, reißt damit Kerkermauern ein“, zitierte Kaiser Julius Tandler. „In diesem Sinne soll dieses Kinderschutzzentrum zu einem Schutzpalast für Kinder werden, wenn Gewalt und psychischer Druck überhandnehmen.“ Bgm. Köfer dankte allen, die das Projekt ermöglicht haben und zollte dem Team des neuen Kinderschutzzentrums rund um Leiterin Birgit Mavija seinen Respekt. „Spittal hat immer versucht, ein enges soziales Netz zu knüpfen. Das ist auch notwendig, um die Schwächsten unserer Gesellschaft zu unterstützen.“

Wenn es Probleme gibt: kommt!

Sozialreferentin Prettner bezeichnete das Kinderschutzzentrum als einen weiteren Meilenstein, wenn es darum geht, Kindern und Familien Perspektive zu geben. Derzeit würden sich die Krisen überschlagen. „Einer solch angespannten Situation können wir nur mit Wissen und Know-How begegnen“, so Prettner, die im Besonderen auch Kinderfreunde-Geschäftsführer Reinhold Eckhardt für seine Arbeit dankte. „Reinhold, du bist Zeit deines Lebens auf der Seite der Kinder, durch deinen Einsatz wurde das Projekt schlussendlich zu dem, was es heute ist“, so Prettner. Mit diesem Kinderschutzzentrum können zukünftig rund 1.500 Kinder in fünf Zentren in Kärnten betreut werden. Prettner appellierte abschließend an alle Kinder und Jugendlichen, aber auch an Eltern: „Wenn es zuhause zu Problemen kommt, wenden sie sich an ein Kinderschutzzentrum. Hier arbeiten Profis, die ihnen helfen können, hier ist die richtige Anlaufstelle.“

6.000 Kontakte jährlich

Aktuell werden rund 1.100 Klientinnen und Klienten (davon rund 460 Kinder und Jugendliche) in den Kärntner Kinderschutzzentren in Villach, Hermagor, Klagenfurt und Wolfsberg betreut. Pro Jahr finden rund 6.000 Unterstützungskontakte statt. Mit dem neuen Kinderschutzzentrum in Spittal rechnet man mit rund 1.500 Klienten sein. Zielgruppe der Kinderschutzzentren sind primär von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Angehörige. Für die Kinder- und Jugendhilfe wird in Kärnten aktuell ein Budget von rund 84 Mio Euro zur Verfügung gestellt. Rund 1.550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Kärnten in diesem Bereich beschäftigt.


Weitere Bilder:
V. l.: Bgm. Marika Lagger-Pöllinger, Reinhold Eckert, LH-Stv. Beate Prettner, StR Almut Smoliner, Maria Knauder, LH Peter Kaiser. Foto: LPD /Steinacher
In Spittal wurde das erste Kinderschutzzentrum des Bezirks eröffnet. Ein weiteres gibt es in Hermagor. Foto: LPD /Steinacher

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