„Ein Skatepark der seinesgleichen sucht“
Spittal bekommt ein neues Freizeitsportareal. Auf dem Gelände des alten Spittaler Hallenbades soll im Sommer ein neuer Skatepark entstehen. Die Initiative dazu kommt vom Skatesport-Verein „Pusher“, der das Projekt mit der Stadtgemeinde Spittal und den umliegenden Gemeinden gemeinsam umsetzt.
Wer glaubt, dass Skater in Spittal nur eine Randerscheinung sind, irrt. Rund 200 Mitglieder hat die „Boardsport-Union PUSHER“ im ganzen Bezirk Spittal, erzählt Obmann Armin Egger. Seit 2015 gibt es die „Pusher“, die mit ihrer Mitgliederzahl bereits an einen großen Fußballverein heranreichen. Das Skateboarden ist mittlerweile auch eine olympische Disziplin und wäre heuer erstmals bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio dabei gewesen. „Auch in Oberkärnten gibt es gute Talente und viel Potential, was fehlte waren bislang ausreichend Trainingsmöglichkeiten“, meint Egger, der in seinem Brotberuf in der IT-Branche tätig ist. Trainingsmöglichkeiten wird es in Zukunft geben. Am Gelände des alten Spittaler Hallenbades entsteht auf einer Fläche von rund 900 m2 einer der modernsten Skateparks Kärntens. „Wir bauen keine Kleinanlage, sondern einen Skatepark auf Topniveau samt Flutlichtanlage, der viele Jahre Bestand haben soll“. Das alte Hallenbad-Gelände biete die idealen Voraussetzungen dafür. Zwischen Eisengahn, dem Spittaler Feuerwehrhaus und dem Gelände der Holzbaufirma Moser sei auch die Lärmbelästigung kein Thema. „Ich kenne keinen Skatepark, der besser gelegen ist“, so der Obmann.
Gemeinschaftsprojekt
Bereits seit fünf Jahren setzt sich der Verein für das Projekt ein. Vor kurzem wurden im Spittaler Gemeinderat die letzten Eckpunkte der Planung beschlossen. Beteiligt am Projekt sind auch die Gemeinden Radenthein, Seeboden, Gmünd, Ferndorf, Baldramsdorf und Lendorf. Gemeinsam mit dem Land Kärnten und der LAG Nockregion mit Regionalmanagerin Christine Sitter wurden die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen auf Schiene gebracht. Unterstützung erhielt der Verein vor allem von Spittals Bürgermeister Gerhard Pirih und Sport- und Jugendreferenten Vize-Bürgermeister Andreas Unterrieder. „Wir wissen, dass der Wunsch nach einem zeitgemäßen Skatepark in Spittal schon lange besteht. Als zertifizierte familienfreundliche Gemeinde sehen wir es als unseren Auftrag, auch innovative Wege zu gehen – eine solche Anlage mit Flutlicht ist zudem einzigartig in Kärnten“, zeigt sich der Bürgermeister und LAG-Obmann Pirih erfreut. Die Finanzierung läuft über ein Interreg-Projekt, Fördermittel gab es vom Land Kärnten. Gemeindereferent LR Fellner verdoppelte mit 100.000 Euro den Beitrag der Gemeinden. Die LAG steuert 150.000 Euro dazu. Insgesamt werde die Bausumme 380.000 Euro betragen, schätzt Vereinsobmann Egger.
Öffentlich und kostenlos
Die 900 m2 große „Pusher-Plaza“ wird für alle Skater kostenlos zugänglich sein. „So wie es sich für einen Skatepark gehört“, meint der Obmann, dessen Verein den Skatepark auch betreiben wird. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass es wenige Elemente gibt, die extrem sind, sodass alle Altersklassen die Anlage nutzen können. Auch sei geplant wieder einige Skateboard-Events nach Spittal zu holen. Die Skater organisierten sich auch vor drei Jahren in einem Landesverband, es gibt eine Skateboard-Liga für Kärnten und Osttirol. Eines der Ziele des Vereins ist, die Skate-Tour über Skateparks von Wolfsberg bis Lienz wieder zu beleben. Auch an die österreichischen Meisterschaften wird gedacht, Skate-Kurse sind geplant und für die Sportwochen, die am Millsätter See stattfinden, könne man am Gelände ein Zusatzangebot schaffen, freut sich der Pusher-Vereinsobmann. Der Spatenstich wäre für Mitte Sommer geplant, dies sei aber von der Corona-Situation abhängig.