Ernährung - Sind unsere Schwammerl bei uns noch verstrahlt?


Sind unsere Schwammerl bei uns noch verstrahlt?

Auf der kürzlich online gestellten „Cäsium-137-Pilzlandkarte“ kann kärntenweit die Strahlenbelastung an Speisepilzen eingesehen werden. Für den Oberkärntner Raum fehlen allerdings noch Daten, Interessierte können Proben einschicken.

33 Jahre sind seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl vergangen. Trotzdem sind sich viele Leute nicht sicher, wie gefährlich es ist, nach Tschernobyl noch Pilze zu essen. In landwirtschaftlichen Böden spiele das Cäsium 137 keine Rolle mehr, in Waldböden sei es aber noch unterschiedlich hoch vorhanden. Vor allem Pilze sind „Strahlen-Fresser“. „Es wurde eine digitale Pilz-Landkarte erstellt, auf die man mit einem Klick Zugriff hat“ informiert die zuständige Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Durch ein gemeinsames Projekt von Strahlenschutz (Abt. 8)und Lebensmittelsicherheit (Abt. 5) im Amt der Landesregierung kann online die Strahlenbelastung heimischer Pilze eingesehen werden, nämlich im KAGIS „Kärnten Atlas“. Für das Projekt wurde eigens ein Testgerät angekauft und mit den so gewonnenen Daten der „Kärnten Atlas“ gefüttert.

Grenzwert erst über 45 kg erreicht

Rund 200 Proben von 33 verschiedenen Pilzarten wurden gemessen, z. B. Eierschwammerln, Maronenröhrlinge, Semmelstoppelpilze, Parasole und Steinpilze. Bei knapp zehn Prozent wurde eine Grenzwertüberschreitung registriert“, erklärt Dr. Gunther Vogl vom Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt. Der EU-Grenzwert befindet sich bei 600 Becquerel (Bq) pro Kilogramm Frischgewicht. „Der höchste in Kärnten gemessene Wert bei den häufiger verzehrten Eierschwammerln lag bei unserer Testreihe bei 1.755 Bq/kg, der Grenzwert wurde also um das Dreifache überschritten“, so Vogl. Aus Sicht des Strahlenschutzes würde selbst diese dreifach höhere Belastung von Pilzen keine bedeutende Strahlendosis ergeben. Eine Dosisabschätzung zeigt, dass der jährliche Grenzwert für Personen aus der Bevölkerung erst nach 45 kg Pilzen (das sind 178 Portionen)erreicht werden würde. Die Daten stammen vorwiegend aus dem Unterkärntner Raum. Die Pilzlandkarte soll ausgeweitet und laufend aktualisiert werden. Dazu benötige man Proben aus den Bezirken Spittal und Villach-Land. Interessenten, die Pilzproben beisteuern möchten, können sich unter www.ktn.gv.at (Themen/Gesundheit/Strahlenschutz) darüber informieren.

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