Chronik - Sieben „Orte guten Lebens“


Sieben „Orte guten Lebens“

Vorerst gibt es sieben Gemeinschaften, die die sieben Slow Food Villages (Slow Food-Dörfer) tragen und aufbauen. „Orte guten Lebens“ sollen durch gezielte Aktivitäten und Erlebnisse rund um eine verantwortungsvolle Ernährungs- und Esskultur und nachhaltige Lebensmittelproduktion zu geschaffen werden.

Mit Slow Food Travel im Lesachtal, Gailtal, Gitschtal und am Weißensee wurde bereits vor vier Jahren ein beispielhaftes Pilotprojekt geschaffen, das Slow Travel und Slow Food vereint und maßgeblich von Land und Kärnten Werbung unterstützt wird. Die  Entwicklung der Slow Food Villages ist der nächste Schritt, den Slow Food Kärnten mit Projektleiter Eckart Mandler in Angriff nimmt und entwickelt. Mandler, erfahrener Naturtourismusexperte und Entwickler seiner Heimatgemeinde Irschen zum Natur- und Kräuterdorf, arbeitet mit Kärntner und internationalen Partnern zusammen. Es geht ihm dabei besonders darum „Orte guten Lebens“ zu schaffen, die vor allem für ländliche Regionen und Gemeinden ein Zukunftsmodell gegen Abwanderung und Dörfersterben werden können. „Slow Food Kärnten bietet eine Plattform und ein Netzwerk für ein gutes Leben am Land und damit die Grundlage für einen erfolgreichen Tourismus in Zukunft“, so Mandler. Slow Food sei als ganzheitliches Projekt und besonders als Chance für den ländlichen Raum zu verstehen.

Slowfood Irschen M.HofmannIn der „offenen Kochwerkstatt“ wird der Slow Food-Gedanke auch praktisch vermittelt. Foto: Mandler

Dörfer stärken

Orte bzw. Dörfer (Slow Food Villages) sollen in ihrer ursprünglichen Rolle als Gemeinschaft und des Zusammenlebens sowie als Ort der Lebensmittelproduktion wieder gestärkt werden. Aktive Slow Food-Gemeinschaften (ab ca. zehn Personen), setzen sich für eine verantwortungsvolle Ernährungs- und Esskultur ein und bemühen sich um gutes, gesundes Essen. Hier sind Lebensmittelproduzenten (Bäuerliche Produzenten und Lebensmittelhandwerker) am Werk, die gute, saubere Lebensmittel zu fairen Preisen erzeugen. Weiters werden Aktivitäten in Kindergärten und Volksschulen gesetzt, um bei den Kindern bereits das Bewusstsein für den Wert und die Herkunft der Nahrungsmittel zu fördern. Überhaupt werden Aktivitäten unterstützt, bei denen die Erzeuger die Verarbeitung erlebbar machen, wie Verkostungen, Koch- und Backworkshops. Regionalität wird groß geschrieben. Gastwirte und Köche verwenden überwiegend frische, unverfälschte Lebensmittel von heimischen Produzenten. Auch auf Marktplätzen bzw. Geschäften im Dorf, sind die lokalen, frischen und regionalen Lebensmittel im Idealfall erhältlich (Direktvermarkter, Ab-Hof-Verkauf, Märkte, usw.).

 

Slowfood Irschen M.HofmannBekennen sich auch zu „gut, sauber und fair“, die Slow Food Gemeinschaft Berg. Foto: Lena Thalmann

Start mit 7 Dörfern

Bislang gibt es in Kärnten sieben Gemeinschaften bzw. angehende Slow Food-Villages in der Startphase dieses Pilotprojektes, das  gemeinsam mit Slow Food International entwickelt wird. Es sind dies die Slow Food Gemeinschaften Millstatt (Ansprechpartnerin Claudia Striednig), das Natur und Kräuterdorf Irschen (Ansprechpartnerin Elisabeth Suntinger), St. Daniel im Gailtal (Ansprechpartner Hubert Zankl), Nötsch (Ansprechpartner Philip Millonig), Obervellach (Ansprechpartner Erwin Maier), Arriach (Ansprechpartnerin Teresa Benthen) und Berg im Drautal (Sprecher Michael Dünhofen). Obmann von Slow Food Kärnten ist Gottfried Bachler, die Projektleitung und -koordination liegt in den Händen von Eckart Mandler und Martina Plamenig.

Slowfood Irschen M.Hofmann

Voraussetzung sind aktive Gruppen

Die Auszeichnung der ersten Kärntner Slow Food Dörfer soll noch heuer erfolgen. Weitere Gemeinden und Initiativen können sich aber laufend bei Slow Food Kärnten (Gut.Sauber.Fair – Kärnten. Vereinigung zur Förderung der Ernährungs- und Esskultur in Kärnten, c/o Kärnten Werbung) melden und werden gerne in den Entwicklungsprozess aufgenommen. Wie Projektleiter Mandler erklärt, bilden dafür aber immer aktive Gruppen die Voraussetzung, die sich vor Ort mit den Themen und Inhalten von Slow Food auseinandersetzen und die Bevölkerung einbinden. Im Kräuterdorf Irschen hat z.B. die neue Slow Food Gemeinschaft mit der „offenen Kochwerkstatt“ eine Einrichtung geschaffen, in der einmal im Monat (jeden ersten Dienstag) über verschiedene Lebensmittel und die Art der Verwendung informiert und diskutiert wird.

Karl Brunner

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